Figur hineinwärts angesetzet, zum Unterschiede und besserer Distinction in eben der Figur auswärts, bey, so werden dann auch diese Zirkel gar richtig vorgestellet seyn. Was letztens das übrige, das man als eine Zugehör, so wol oben auf dem Rande, als auf der hintern Seite eines Astrolabii insge- mein beyzufügen pfleget, so mag man auf jenem eine Eintheilung in zweymal 12. Stunden machen, jede Stunde in 60. Minuten theilen, und dann daran einen Zirkel mit 360. Graden von dem ersten Puncte des Widders an, vor die gerade Aufsteigungen beschreiben, unten aber dasjenige, wie in den vor- hergehenden Capiteln bey den universalen Astrolabiis erinnert worden, auch auf diesem particulari nach gleicher Art vorstellig machen, und so wol oben als unten die gehörige Regeln beyfügen, so wird dann alles in seinem gehö- rigen Stande seyn.
Tab. VI. Fig. 4.
Dergleichen Instrument, das ebenfalls aus verschiedenen Scheiben bestunde, hat Mr. le Fevre in Paris zu Anfang dieses Jahrhunderts gar rich- tig zu Stande gebracht, indeme er die Azimutha und Almucantharat auf grosse dünne und ganz durchsichtige Scheiben von Horn, wie es die Polhöhe von Paris erforderte, beschrieben, die übrige Stücke aber auf ein dickes Chartenpapier geordnet, da die Kupfer mit einem besondern Vortheil und solcher Accuratesse aufgezogen worden, daß man biß auf 10. Minuten das verlangte determiniren, und nicht mehr von einem Instrument in dieser Grös- se verlangen kunnte.
Von dem Gebrauche dieses particularen Astrolabii.
Dieses Astrolabium hat vor andern beym Gebrauche diesen Vortheil, daß man die Bewegung des Himmels dabey richtig zeigen könne, weil solches aus zwoen Scheiben, einer unbeweglichen, auf welcher die gehörige Zirkel nach einer gewissen Polhöhe gezogen werden, und einer beweglichen, auf welcher der Aequator und die Ekliptik samt unterschiedlichen Sternen, um den Hauptmittelpunct beweglich, eigentlich bestehet, allhier giebt auch die um eben diesen Mittelpunct bewegliche Regel die Stundenzirkel, und dabey die Ascensiones rectas gar leicht zu erkennen, welches bey einigen nachfolgenden Aufgaben gar dien- lich ist.
Figur hineinwärts angeſetzet, zum Unterſchiede und beſſerer Diſtinction in eben der Figur auswärts, bey, ſo werden dann auch dieſe Zirkel gar richtig vorgeſtellet ſeyn. Was letztens das übrige, das man als eine Zugehör, ſo wol oben auf dem Rande, als auf der hintern Seite eines Aſtrolabii insge- mein beyzufügen pfleget, ſo mag man auf jenem eine Eintheilung in zweymal 12. Stunden machen, jede Stunde in 60. Minuten theilen, und dann daran einen Zirkel mit 360. Graden von dem erſten Puncte des Widders an, vor die gerade Aufſteigungen beſchreiben, unten aber dasjenige, wie in den vor- hergehenden Capiteln bey den univerſalen Aſtrolabiis erinnert worden, auch auf dieſem particulari nach gleicher Art vorſtellig machen, und ſo wol oben als unten die gehörige Regeln beyfügen, ſo wird dann alles in ſeinem gehö- rigen Stande ſeyn.
Tab. VI. Fig. 4.
Dergleichen Inſtrument, das ebenfalls aus verſchiedenen Scheiben beſtunde, hat Mr. le Fevre in Paris zu Anfang dieſes Jahrhunderts gar rich- tig zu Stande gebracht, indeme er die Azimutha und Almucantharat auf groſſe dünne und ganz durchſichtige Scheiben von Horn, wie es die Polhöhe von Paris erforderte, beſchrieben, die übrige Stücke aber auf ein dickes Chartenpapier geordnet, da die Kupfer mit einem beſondern Vortheil und ſolcher Accurateſſe aufgezogen worden, daß man biß auf 10. Minuten das verlangte determiniren, und nicht mehr von einem Inſtrument in dieſer Gröſ- ſe verlangen kunnte.
Von dem Gebrauche dieſes particularen Aſtrolabii.
Dieſes Aſtrolabium hat vor andern beym Gebrauche dieſen Vortheil, daß man die Bewegung des Himmels dabey richtig zeigen könne, weil ſolches aus zwoen Scheiben, einer unbeweglichen, auf welcher die gehörige Zirkel nach einer gewiſſen Polhöhe gezogen werden, und einer beweglichen, auf welcher der Aequator und die Ekliptik ſamt unterſchiedlichen Sternen, um den Hauptmittelpunct beweglich, eigentlich beſtehet, allhier giebt auch die um eben dieſen Mittelpunct bewegliche Regel die Stundenzirkel, und dabey die Aſcenſiones rectas gar leicht zu erkennen, welches bey einigen nachfolgenden Aufgaben gar dien- lich iſt.
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Figur hineinwärts angeſetzet, zum Unterſchiede und beſſerer Diſtinction in
eben der Figur auswärts, bey, ſo werden dann auch dieſe Zirkel gar richtig
vorgeſtellet ſeyn. Was letztens das übrige, das man als eine Zugehör, ſo
wol oben auf dem Rande, als auf der hintern Seite eines Aſtrolabii insge-
mein beyzufügen pfleget, ſo mag man auf jenem eine Eintheilung in zweymal
12. Stunden machen, jede Stunde in 60. Minuten theilen, und dann daran
einen Zirkel mit 360. Graden von dem erſten Puncte des Widders an, vor
die gerade Aufſteigungen beſchreiben, unten aber dasjenige, wie in den vor-
hergehenden Capiteln bey den univerſalen Aſtrolabiis erinnert worden, auch
auf dieſem particulari nach gleicher Art vorſtellig machen, und ſo wol oben
als unten die gehörige Regeln beyfügen, ſo wird dann alles in ſeinem gehö-
rigen Stande ſeyn.
Dergleichen Inſtrument, das ebenfalls aus verſchiedenen Scheiben
beſtunde, hat Mr. le Fevre in Paris zu Anfang dieſes Jahrhunderts gar rich-
tig zu Stande gebracht, indeme er die Azimutha und Almucantharat auf
groſſe dünne und ganz durchſichtige Scheiben von Horn, wie es die Polhöhe
von Paris erforderte, beſchrieben, die übrige Stücke aber auf ein dickes
Chartenpapier geordnet, da die Kupfer mit einem beſondern Vortheil und
ſolcher Accurateſſe aufgezogen worden, daß man biß auf 10. Minuten das
verlangte determiniren, und nicht mehr von einem Inſtrument in dieſer Gröſ-
ſe verlangen kunnte.
Von dem Gebrauche dieſes particularen
Aſtrolabii.
Dieſes Aſtrolabium hat vor andern beym Gebrauche dieſen Vortheil,
daß man die Bewegung des Himmels dabey richtig zeigen könne, weil
ſolches aus zwoen Scheiben, einer unbeweglichen, auf welcher die gehörige
Zirkel nach einer gewiſſen Polhöhe gezogen werden, und einer beweglichen, auf
welcher der Aequator und die Ekliptik ſamt unterſchiedlichen Sternen, um den
Hauptmittelpunct beweglich, eigentlich beſtehet, allhier giebt auch die um
eben dieſen Mittelpunct bewegliche Regel die Stundenzirkel, und dabey die
Aſcenſiones rectas gar leicht zu erkennen, welches bey einigen
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/79>, abgerufen am 27.07.2024.
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