Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.mag man mit Beyhülfe der zu diesem Astrolabio gehörigen Regel, so man Die Zirkel der Babylonisehen und Italiänischen Stunden, da man Fig. 3. Die Linie A K ist der Radius des grösten unter denen Parallelen, die Bey obbemeldeten Theilpuncten ist noch zu erinnern, daß man aus ei- Die ungleiche Stunden waren ehedessen bey den Iüden im Gebrauche, mag man mit Beyhülfe der zu dieſem Aſtrolabio gehörigen Regel, ſo man Die Zirkel der Babyloniſehen und Italiäniſchen Stunden, da man Fig. 3. Die Linie A K iſt der Radius des gröſten unter denen Parallelen, die Bey obbemeldeten Theilpuncten iſt noch zu erinnern, daß man aus ei- Die ungleiche Stunden waren ehedeſſen bey den Iüden im Gebrauche, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="64"/> mag man mit Beyhülfe der zu dieſem Aſtrolabio gehörigen Regel, ſo man<lb/> ſelbige um deſſen Mittelpunct drehet, und auf die Eintheilungen des äuſſern<lb/> unbeweglichen Randes, innerhalb welchen alle die zu dieſem Aſtrolabio ge-<lb/> hörige Scheiben ſich befinden, ſtellet, ſo wird man eben dieſe Zirkcl, ohne<lb/> daß man ſie in geraden Linien darauf zu exprimiren nöthig habe, dabeyrich-<lb/> tig andeuten können. </p> <p>Die Zirkel der Babyloniſehen und Italiäniſchen Stunden, da man<lb/> jene von der Sonnenaufgange, dieſe aber von derſelben Untergang an, zeh-<lb/> let, ſind ebenfalls groſſe Zirkel, dieweil ſie alle den Aequator ſchräg durch-<lb/> ſchneiden, den gröſten von denjenigen Parallelen, die bey uns niemalen unter<lb/> dem Horizont kommen, wie auch den größten von ſolchen, die keinmal über<lb/> unſern Horizont gelangen, in einem jeden Puncte der aſtronomiſchen Stun-<lb/> den berühren. Um dieſe Zirkel richtig vorzuſtellen, beſchreibet man exſtlich<lb/> den ſchrägen Horizont bey dem Zirkelbogen B E C deſſen Mittelpunct in D,<lb/> und aus dem Mittelpunct des Aequators A mit der Weite A E einen von den<lb/> gröſten Parallelen, die nie untergehen wie auch aus eben dieſem Mittelpunct<lb/> mit der Diſtanz A D den Zirkel D H G, den man in 24, oder ſo man auch die<lb/> halbe Stunden dabey zu haben verlanget, in 48. gleiche Theile theilet, als-<lb/> dann ziehet man aus dieſen Theilungspuncten, als Mittelpuncten, mit der<lb/> Weite D E lauter Zirkel, welche diejenige vor die Italiäniſche und Babylo-<lb/> niſche ganze und halbe Stunden darſtellen werden. </p> <note place="left">Tab. VI.<lb/> Fig. 3.</note> <p>Die Linie A K iſt der Radius des gröſten unter denen Parallelen, die<lb/> man über dem Horizont niemalen zu Geſicht bekommet, dieſen Parallel<lb/> ſollten die Zirkel der Italiäniſchen und Babyloniſchen Stunden inwendig<lb/> an deſſen Circumferenz, ſo ſie ganz gezogen würden, berühren, gleichwie eben<lb/> dieſe von auſſen die Peripherie von dem gröſten der Parallelen, die nie un-<lb/> tergehen, und der zum halben Durchmeſſer die Weite A E hat, anrühren. </p> <p>Bey obbemeldeten Theilpuncten iſt noch zu erinnern, daß man aus ei-<lb/> nem jeden zween halbe Zirkel, davon einer zu den Italiäniſchen, der andere<lb/> zu den Babyloniſchen Stunden gehöret, zu ziehen habe, als z. E. wann A B<lb/> des Horizonts öſtlicher Theil iſt, ſo werden der halbe Zirkel E O, und die<lb/> folgende, die über den Horizont hinauf zu ſtehen kommen, vor die Babylo-<lb/> niſchen Stunden, hingegen aber die andere halbe Zirkel, die unter EC, dem<lb/> weſtlichen Theile des Horizonts ſich befinden, vor die Italiänlſche Stun-<lb/> den beſtimmet ſeyn, daß demnach bey jenen die erſte Babyloniſche Stunde<lb/> in E O, bey dieſen aber die erſte Italiäniſche in E F ſich darſtellen muß. </p> <p>Die ungleiche Stunden waren ehedeſſen bey den Iüden im Gebrauche,<lb/> dahero auch ſolche die Jüdiſche Stunden annoch genennet werden, es pfleg-<lb/> ten aber ſelbige ſo wol einen jeden Tag als auch jede Nacht abſonderlich in<lb/> 12, gleiche Theile zu theilen, dabey ſich dann ereignen mußte, daß niemals </p> </div> </body> </text> </TEI> [64/0076]
mag man mit Beyhülfe der zu dieſem Aſtrolabio gehörigen Regel, ſo man
ſelbige um deſſen Mittelpunct drehet, und auf die Eintheilungen des äuſſern
unbeweglichen Randes, innerhalb welchen alle die zu dieſem Aſtrolabio ge-
hörige Scheiben ſich befinden, ſtellet, ſo wird man eben dieſe Zirkcl, ohne
daß man ſie in geraden Linien darauf zu exprimiren nöthig habe, dabeyrich-
tig andeuten können.
Die Zirkel der Babyloniſehen und Italiäniſchen Stunden, da man
jene von der Sonnenaufgange, dieſe aber von derſelben Untergang an, zeh-
let, ſind ebenfalls groſſe Zirkel, dieweil ſie alle den Aequator ſchräg durch-
ſchneiden, den gröſten von denjenigen Parallelen, die bey uns niemalen unter
dem Horizont kommen, wie auch den größten von ſolchen, die keinmal über
unſern Horizont gelangen, in einem jeden Puncte der aſtronomiſchen Stun-
den berühren. Um dieſe Zirkel richtig vorzuſtellen, beſchreibet man exſtlich
den ſchrägen Horizont bey dem Zirkelbogen B E C deſſen Mittelpunct in D,
und aus dem Mittelpunct des Aequators A mit der Weite A E einen von den
gröſten Parallelen, die nie untergehen wie auch aus eben dieſem Mittelpunct
mit der Diſtanz A D den Zirkel D H G, den man in 24, oder ſo man auch die
halbe Stunden dabey zu haben verlanget, in 48. gleiche Theile theilet, als-
dann ziehet man aus dieſen Theilungspuncten, als Mittelpuncten, mit der
Weite D E lauter Zirkel, welche diejenige vor die Italiäniſche und Babylo-
niſche ganze und halbe Stunden darſtellen werden.
Die Linie A K iſt der Radius des gröſten unter denen Parallelen, die
man über dem Horizont niemalen zu Geſicht bekommet, dieſen Parallel
ſollten die Zirkel der Italiäniſchen und Babyloniſchen Stunden inwendig
an deſſen Circumferenz, ſo ſie ganz gezogen würden, berühren, gleichwie eben
dieſe von auſſen die Peripherie von dem gröſten der Parallelen, die nie un-
tergehen, und der zum halben Durchmeſſer die Weite A E hat, anrühren.
Bey obbemeldeten Theilpuncten iſt noch zu erinnern, daß man aus ei-
nem jeden zween halbe Zirkel, davon einer zu den Italiäniſchen, der andere
zu den Babyloniſchen Stunden gehöret, zu ziehen habe, als z. E. wann A B
des Horizonts öſtlicher Theil iſt, ſo werden der halbe Zirkel E O, und die
folgende, die über den Horizont hinauf zu ſtehen kommen, vor die Babylo-
niſchen Stunden, hingegen aber die andere halbe Zirkel, die unter EC, dem
weſtlichen Theile des Horizonts ſich befinden, vor die Italiänlſche Stun-
den beſtimmet ſeyn, daß demnach bey jenen die erſte Babyloniſche Stunde
in E O, bey dieſen aber die erſte Italiäniſche in E F ſich darſtellen muß.
Die ungleiche Stunden waren ehedeſſen bey den Iüden im Gebrauche,
dahero auch ſolche die Jüdiſche Stunden annoch genennet werden, es pfleg-
ten aber ſelbige ſo wol einen jeden Tag als auch jede Nacht abſonderlich in
12, gleiche Theile zu theilen, dabey ſich dann ereignen mußte, daß niemals
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |