Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.verfertigte, absonderlich waren seine grosse, die im Durchmesser bey 3. Nachdeme sich nun dieses mit den Globis in Holland also begeben, Anno 1683. liese der berühmte Venetianische Cosmographus P. Co- verfertigte, abſonderlich waren ſeine groſſe, die im Durchmeſſer bey 3. Nachdeme ſich nun dieſes mit den Globis in Holland alſo begeben, Anno 1683. lieſe der berühmte Venetianiſche Coſmographus P. Co- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="12"/> verfertigte, abſonderlich waren ſeine groſſe, die im Durchmeſſer bey 3.<lb/> Schuh hin ausmachten, damahls abſonderlich berühmt, darauf muſte eben<lb/> dieſer Bleau unter ſeiner Direction einen meſſingen Eroglobum von 5.<lb/> Schuhen im Durchmeſſer vor die Oſtindiſche Compagnie verfertigen laſſen,<lb/> die auch ſelbigen nachmahls nach Indien verſchicket. </p> <p>Nachdeme ſich nun dieſes mit den Globis in Holland alſo begeben,<lb/> geriethe nach einiger Zeit S. H. D. Friederich der dritte Herzog zu Hol-<lb/> ſtein auf die Gedanken ſich einen ſehr groſſen und beſondern Globum ver-<lb/> fertigen zu laſſen, es wurde ſolcher Anbo 1654. unter der Direction des da-<lb/> mahligen Bibliothecarii, Adami Olearii, durch einen trefflichen Mechani-<lb/> cum, Andreas Buſch, aus Limburg gebürtig, zu Gottorf zwar angefangen,<lb/> es lieſe aber ſein Herr Sohn, Chriſtian ſolchen erſt Anno 1664. indeme ſich<lb/> unterdeſſen ein Krieg zwiſchen Schweden und Dännemark erhoben, gar<lb/> ausmachen, dieſer Globus war doppelt, ganz von Kupfer, im Durchmeſſer<lb/> bey 12. Schuhen, und thate die Dienſte zweener Gioborum, da auf der aus-<lb/> wendigen Fläche alle Theile der Erde mit ſchönen Farben illuminiret, auf<lb/> der innern aber, der Himmel und die Himmelsbilder nebſt den Sternen, die<lb/> von Silber und üoergoldet, und nach ihrer Länge auf die Epocham von 700.<lb/> gerichtet waren, vorgeſtellet zu ſehen geweſen, auswendig um den Globum<lb/> gienge ein ſtarker Meridian von Meſſing, in welchem ſelbiger hienge, als-<lb/> dann ein Horizont vom Holze, auf deme man herum gehen und den Globum<lb/> recht betrachten konnte, inwendig an der Are, die aus einer eiſern Stange<lb/> bey 5. Zollen dick beſtunde, war ein runder Tiſch ſamt einer runden Bank<lb/> veſt angemachet, auf welcher 12. Perſonen zu ſitzen, und dabey, nachde-<lb/> me man zwey Lichter angezündet, mit greſſen Vergnügen zu ſehen vermog-<lb/> te, wie ſich der Globus als ein Himmel mit den Sternen innerhalb 24.<lb/> Stunden durch einen inwendigen Meridian und Horizont bewegte, auch<lb/> die Sonne, die von Cryſtall im Durchmeſſer einen ſtarken Zoll groß war,<lb/> in ihrer eigenen Bewegung zeigte, welche durch verſchiedene Räder, die<lb/> ein groſſes Waſſerrad triebe, gar künſtlich vorgeſtellet worden. Dieſes<lb/> herrliche Werk hat Anno 1713. der Großherzog von Moſcau zum Ge-<lb/> ſchenk bekommen, das er dann zerlegen, einpacken, und nach Moſcau<lb/> überbringen laſſen. Etliche Jahre hernach wurde Jhme ein anderer groſ-<lb/> ſer und treflicher Globus, der vermöge eines künſtlichen Uhrwerks beweg-<lb/> lich war, in Paris vor 6000. franzöſiſche Lidres überlaſſen, und nach Pe-<lb/> tersburg überſchicket. </p> <p>Anno 1683. lieſe der berühmte Venetianiſche Coſmographus P. Co-<lb/> ronelli unter ſeiner Direction, auf des Cardinal d’Etrées Ordre, für den letzt<lb/> verſtorbenen König in Frankreich, Ludwig den XIV. 2. groſſe Globos, als<lb/> eine Himmels-und Erdkugel, jede im Durchmeſſer bey 12. pariſiſchen Schu-<lb/> hen mit groſſen Fleiß durch geſchickte Künſiler in Paris verfertigen, an </p> </div> </body> </text> </TEI> [12/0024]
verfertigte, abſonderlich waren ſeine groſſe, die im Durchmeſſer bey 3.
Schuh hin ausmachten, damahls abſonderlich berühmt, darauf muſte eben
dieſer Bleau unter ſeiner Direction einen meſſingen Eroglobum von 5.
Schuhen im Durchmeſſer vor die Oſtindiſche Compagnie verfertigen laſſen,
die auch ſelbigen nachmahls nach Indien verſchicket.
Nachdeme ſich nun dieſes mit den Globis in Holland alſo begeben,
geriethe nach einiger Zeit S. H. D. Friederich der dritte Herzog zu Hol-
ſtein auf die Gedanken ſich einen ſehr groſſen und beſondern Globum ver-
fertigen zu laſſen, es wurde ſolcher Anbo 1654. unter der Direction des da-
mahligen Bibliothecarii, Adami Olearii, durch einen trefflichen Mechani-
cum, Andreas Buſch, aus Limburg gebürtig, zu Gottorf zwar angefangen,
es lieſe aber ſein Herr Sohn, Chriſtian ſolchen erſt Anno 1664. indeme ſich
unterdeſſen ein Krieg zwiſchen Schweden und Dännemark erhoben, gar
ausmachen, dieſer Globus war doppelt, ganz von Kupfer, im Durchmeſſer
bey 12. Schuhen, und thate die Dienſte zweener Gioborum, da auf der aus-
wendigen Fläche alle Theile der Erde mit ſchönen Farben illuminiret, auf
der innern aber, der Himmel und die Himmelsbilder nebſt den Sternen, die
von Silber und üoergoldet, und nach ihrer Länge auf die Epocham von 700.
gerichtet waren, vorgeſtellet zu ſehen geweſen, auswendig um den Globum
gienge ein ſtarker Meridian von Meſſing, in welchem ſelbiger hienge, als-
dann ein Horizont vom Holze, auf deme man herum gehen und den Globum
recht betrachten konnte, inwendig an der Are, die aus einer eiſern Stange
bey 5. Zollen dick beſtunde, war ein runder Tiſch ſamt einer runden Bank
veſt angemachet, auf welcher 12. Perſonen zu ſitzen, und dabey, nachde-
me man zwey Lichter angezündet, mit greſſen Vergnügen zu ſehen vermog-
te, wie ſich der Globus als ein Himmel mit den Sternen innerhalb 24.
Stunden durch einen inwendigen Meridian und Horizont bewegte, auch
die Sonne, die von Cryſtall im Durchmeſſer einen ſtarken Zoll groß war,
in ihrer eigenen Bewegung zeigte, welche durch verſchiedene Räder, die
ein groſſes Waſſerrad triebe, gar künſtlich vorgeſtellet worden. Dieſes
herrliche Werk hat Anno 1713. der Großherzog von Moſcau zum Ge-
ſchenk bekommen, das er dann zerlegen, einpacken, und nach Moſcau
überbringen laſſen. Etliche Jahre hernach wurde Jhme ein anderer groſ-
ſer und treflicher Globus, der vermöge eines künſtlichen Uhrwerks beweg-
lich war, in Paris vor 6000. franzöſiſche Lidres überlaſſen, und nach Pe-
tersburg überſchicket.
Anno 1683. lieſe der berühmte Venetianiſche Coſmographus P. Co-
ronelli unter ſeiner Direction, auf des Cardinal d’Etrées Ordre, für den letzt
verſtorbenen König in Frankreich, Ludwig den XIV. 2. groſſe Globos, als
eine Himmels-und Erdkugel, jede im Durchmeſſer bey 12. pariſiſchen Schu-
hen mit groſſen Fleiß durch geſchickte Künſiler in Paris verfertigen, an
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