de construiret worden, genugsam zu erkennen geben; Bey den Finsternis- sen voa verschiedenen Gattungen haben sie bißhero so viel Gutes beygetra- gen, daß dadurch so wol die Geographie als Schiffarth, in ein weit bes- seres Aufnehmen, als vorhero, gelanget, nachdeme man einige von aller- hand Grössen auf die Planeten zur Zeit, wann sich solche Begebenheiten er- eignet, fleißig gerichtet. Dieses giebet Gelegenheit an die Hand, hierbey zu erinnern, wie wol zu wünschen wäre, daß man bey einer jeden Art der Finster- nissen, weil selbige etwas sehr nützliches begreifen, eine gewisse und bestimm- te Länge, wie ich vor etlichen Jahren in denen Actis Naturae Curiosorum schon ge- meldet, durchgehends annehmen mögte, indeme die Sehröhren von unter- schiedlichen Grössen, z. E. bey den Mondsfinsternissen, in der Bestimmung der Zeit, aus den Mondsphasen einiger Unterschied, ja auch bey denjenigen in dem Jove einige Discrepanz causiren, wie auch dieses letzte Herr Caßi- ni der Aeltere selbsten bezeuget, daß, da eben ein Trabant in des Jupiters Schatten fast eingetretten, er selbigen einstens noch mit einem grossen Seh- rohr erblicket, den hingegen ein anderer Mitbeobachter mit einem kleinern, als der so viel nicht zeigte, nicht mehr zu Gesichte bekommen, welches sich dann ebenfalls bey dem Saturn auch leicht ereignen könnte, dahero sollte man wohl um dieses erwünschter und besser zu leisten, Sehröhren von ver- schiedenen Längen, da immer einer noch einmal so lang dann der andere wä- re, in Bereitschaft haben: als z. E. so man bey denen sogenannten Son- nenfinsternissen ein Sehrohr von 5. Schuhen annehmen wollte, könnte man zu den Mondsfinsternissen einen andern von 10. Schuhen, zu den Finster- nissen der Jupitersmonden einen von 20. Schuhen. Zu dem Saturn aber, einen von 40. Schuhen gebrauchen, auch sonsten bey den Transitibus Occultationibus der Sterne, und sonst bey andern Begebenheiten, eine gewisse Grösse darzu erwehlen, dabey auch jederzeit auf die Güte der Glä- ser in allewege mit zu sehen wäre, als die zur Deutlichkeit das meiste con- tribuiren, so könte man in solchen Fällen desto accurater gehen. Endlich die- nen auch die Sehröhren gar fein, daß man alle Apparentias, die sich sonsten auf den Cörpern der Planeten ergeben, durch selbige richtig abzeichnen mö- ge, die zur Beförderung der Astronomie, gleichwie aus der Vorstellung der Mondsflecken leicht zu ersehen ist, einen grossen Beytrag thun. Wie diese und obbesagte Observationen mit den astronomischen Sehröhren rich- tig anzustellen, kann man aus Herrn Rostens astronomischen Handbuche mit mehrern ersehen, da dann der herrliche Gebrauch dieser Instrumenten desto mehr sich zeigen wird.
de conſtruiret worden, genugſam zu erkennen geben; Bey den Finſterniſ- ſen voa verſchiedenen Gattungen haben ſie bißhero ſo viel Gutes beygetra- gen, daß dadurch ſo wol die Geographie als Schiffarth, in ein weit beſ- ſeres Aufnehmen, als vorhero, gelanget, nachdeme man einige von aller- hand Gröſſen auf die Planeten zur Zeit, wann ſich ſolche Begebenheiten er- eignet, fleißig gerichtet. Dieſes giebet Gelegenheit an die Hand, hierbey zu erinnern, wie wol zu wünſchen wäre, daß man bey einer jeden Art der Finſter- niſſen, weil ſelbige etwas ſehr nützliches begreifen, eine gewiſſe und beſtimm- te Länge, wie ich vor etlichen Jahren in denen Actis Naturæ Curioſorum ſchon ge- meldet, durchgehends annehmen mögte, indeme die Sehröhren von unter- ſchiedlichen Gröſſen, z. E. bey den Mondsfinſterniſſen, in der Beſtimmung der Zeit, aus den Mondsphaſen einiger Unterſchied, ja auch bey denjenigen in dem Jove einige Diſcrepanz cauſiren, wie auch dieſes letzte Herr Caßi- ni der Aeltere ſelbſten bezeuget, daß, da eben ein Trabant in des Jupiters Schatten faſt eingetretten, er ſelbigen einſtens noch mit einem groſſen Seh- rohr erblicket, den hingegen ein anderer Mitbeobachter mit einem kleinern, als der ſo viel nicht zeigte, nicht mehr zu Geſichte bekommen, welches ſich dann ebenfalls bey dem Saturn auch leicht ereignen könnte, dahero ſollte man wohl um dieſes erwünſchter und beſſer zu leiſten, Sehröhren von ver- ſchiedenen Längen, da immer einer noch einmal ſo lang dann der andere wä- re, in Bereitſchaft haben: als z. E. ſo man bey denen ſogenannten Son- nenfinſterniſſen ein Sehrohr von 5. Schuhen annehmen wollte, könnte man zu den Mondsfinſterniſſen einen andern von 10. Schuhen, zu den Finſter- niſſen der Jupitersmonden einen von 20. Schuhen. Zu dem Saturn aber, einen von 40. Schuhen gebrauchen, auch ſonſten bey den Tranſitibus Occultationibus der Sterne, und ſonſt bey andern Begebenheiten, eine gewiſſe Gröſſe darzu erwehlen, dabey auch jederzeit auf die Güte der Glä- ſer in allewege mit zu ſehen wäre, als die zur Deutlichkeit das meiſte con- tribuiren, ſo könte man in ſolchen Fällen deſto accurater gehen. Endlich die- nen auch die Sehröhren gar fein, daß man alle Apparentias, die ſich ſonſten auf den Cörpern der Planeten ergeben, durch ſelbige richtig abzeichnen mö- ge, die zur Beförderung der Aſtronomie, gleichwie aus der Vorſtellung der Mondsflecken leicht zu erſehen iſt, einen groſſen Beytrag thun. Wie dieſe und obbeſagte Obſervationen mit den aſtronomiſchen Sehröhren rich- tig anzuſtellen, kann man aus Herrn Roſtens aſtronomiſchen Handbuche mit mehrern erſehen, da dann der herrliche Gebrauch dieſer Inſtrumenten deſto mehr ſich zeigen wird.
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de conſtruiret worden, genugſam zu erkennen geben; Bey den Finſterniſ-
ſen voa verſchiedenen Gattungen haben ſie bißhero ſo viel Gutes beygetra-
gen, daß dadurch ſo wol die Geographie als Schiffarth, in ein weit beſ-
ſeres Aufnehmen, als vorhero, gelanget, nachdeme man einige von aller-
hand Gröſſen auf die Planeten zur Zeit, wann ſich ſolche Begebenheiten er-
eignet, fleißig gerichtet. Dieſes giebet Gelegenheit an die Hand, hierbey zu
erinnern, wie wol zu wünſchen wäre, daß man bey einer jeden Art der Finſter-
niſſen, weil ſelbige etwas ſehr nützliches begreifen, eine gewiſſe und beſtimm-
te Länge, wie ich vor etlichen Jahren in denen Actis Naturæ Curioſorum ſchon ge-
meldet, durchgehends annehmen mögte, indeme die Sehröhren von unter-
ſchiedlichen Gröſſen, z. E. bey den Mondsfinſterniſſen, in der Beſtimmung
der Zeit, aus den Mondsphaſen einiger Unterſchied, ja auch bey denjenigen
in dem Jove einige Diſcrepanz cauſiren, wie auch dieſes letzte Herr Caßi-
ni der Aeltere ſelbſten bezeuget, daß, da eben ein Trabant in des Jupiters
Schatten faſt eingetretten, er ſelbigen einſtens noch mit einem groſſen Seh-
rohr erblicket, den hingegen ein anderer Mitbeobachter mit einem kleinern,
als der ſo viel nicht zeigte, nicht mehr zu Geſichte bekommen, welches ſich
dann ebenfalls bey dem Saturn auch leicht ereignen könnte, dahero ſollte
man wohl um dieſes erwünſchter und beſſer zu leiſten, Sehröhren von ver-
ſchiedenen Längen, da immer einer noch einmal ſo lang dann der andere wä-
re, in Bereitſchaft haben: als z. E. ſo man bey denen ſogenannten Son-
nenfinſterniſſen ein Sehrohr von 5. Schuhen annehmen wollte, könnte man
zu den Mondsfinſterniſſen einen andern von 10. Schuhen, zu den Finſter-
niſſen der Jupitersmonden einen von 20. Schuhen. Zu dem Saturn
aber, einen von 40. Schuhen gebrauchen, auch ſonſten bey den Tranſitibus
Occultationibus der Sterne, und ſonſt bey andern Begebenheiten, eine
gewiſſe Gröſſe darzu erwehlen, dabey auch jederzeit auf die Güte der Glä-
ſer in allewege mit zu ſehen wäre, als die zur Deutlichkeit das meiſte con-
tribuiren, ſo könte man in ſolchen Fällen deſto accurater gehen. Endlich die-
nen auch die Sehröhren gar fein, daß man alle Apparentias, die ſich ſonſten
auf den Cörpern der Planeten ergeben, durch ſelbige richtig abzeichnen mö-
ge, die zur Beförderung der Aſtronomie, gleichwie aus der Vorſtellung der
Mondsflecken leicht zu erſehen iſt, einen groſſen Beytrag thun. Wie
dieſe und obbeſagte Obſervationen mit den aſtronomiſchen Sehröhren rich-
tig anzuſtellen, kann man aus Herrn Roſtens aſtronomiſchen Handbuche
mit mehrern erſehen, da dann der herrliche Gebrauch dieſer
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/144>, abgerufen am 22.07.2024.
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