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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

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ben ordentlich excerpirte, gar Ephemeriden daraus anzuordnen vermogte.
Dieser Künstler ist erst vor wenigen Jahren gestorben, da zugleich mit sei-
nem Tode diese Machine, weil sie niemand zu dirigiren weiß, bißhero auch
als ein todes Werk verblieben.

Das dreyzehende Capitel.
Von denen zum Beobachten bestimmten Instrumen-
ten überhaupts, insbesondere aber von der Zubereitung
und dem Gebrauche der Perpendikel-
uhren.

Nachdeme von denenjenigen Instrumenten, auf denen man so wol die
erste als andere Bewegung der Sterne vorstellen, und daraus aller-
hand Phänomena in einer zimlichen Richtigkeit herleiten kann, bey
deren Zubereitung und Gebrauche bißhero verschiedenes abgehandelt worden,
so ist übrig, daß wir dannoch von denen Instrumenten, die zu den astrono-
mischen Beobachtungen, als dem eigentlichen Fundament der ganzen Astro-
nomie gewidmet, und von unserm Autor, dem Nicolaus Bion, nicht be-
schrieben sind, auch dergleichen Vorstellung machen, hiebey ist aber die Mey-
nung nicht, daß wir ebenfalls solche, deren sich die alte Astronoml beym ob-
serviren zu bedienen gewohnt waren, nemlich die sogenannte Armillas Zodia-
ci und Aequatoris, Regulas Parallacticas, Torqueta, und andere, weil alle
diese gar unvollkommene Instrumente gewesen, indeme man auf selbigen
zum höchsten nur den 6ten Theil eines Grades zu bestimmen vermögt, son-
dern vielmehr diese, die zu den neuern Zeiten von des vortreflichen Tychonis
Zeit an, biß hieher zur Vollkommenheit der Astronomie den grösten Vor-
schub gethan, allhier beschreiben.

Die erste Verbesserung solcher Instrumenten wird dem belobten Ticho
von allen Astronomen mit Recht zuerkannt, da er an statt der obbemeldeten
Alten allerhand andere, als Quadranten, Sertanten, Astronomische Rin-
ge, zum Vorschein gebracht, und selbige auf der Insel Huena in seinem
Uraniburg aufgerichtet, wozu er überaus grosse Unkosten, und zwar wie Hr.
Hevel meldet, über 300000. Gulden verwendet, nachdeme aber der Fortgang
dem Tycho eben nicht in allen so günstig hierinnen gewesen, wie er sich wohl
gewünschet, so bemühete sich in den folgenden Zeiten der berühmte Herr
Hevel in Danzig, dieses Werk noch weiter zu poußiren, liese demnach aller-
hand dergleichen Instrumente auch nicht mit geringern Kosten zu seinem
Gebrauche verfertigen, bey welchen er allerhand neue Erfindungen und

ben ordentlich excerpirte, gar Ephemeriden daraus anzuordnen vermogte.
Dieſer Künſtler iſt erſt vor wenigen Jahren geſtorben, da zugleich mit ſei-
nem Tode dieſe Machine, weil ſie niemand zu dirigiren weiß, bißhero auch
als ein todes Werk verblieben.

Das dreyzehende Capitel.
Von denen zum Beobachten beſtimmten Inſtrumen-
ten überhaupts, insbeſondere aber von der Zubereitung
und dem Gebrauche der Perpendikel-
uhren.

Nachdeme von denenjenigen Inſtrumenten, auf denen man ſo wol die
erſte als andere Bewegung der Sterne vorſtellen, und daraus aller-
hand Phänomena in einer zimlichen Richtigkeit herleiten kann, bey
deren Zubereitung und Gebrauche bißhero verſchiedenes abgehandelt worden,
ſo iſt übrig, daß wir dannoch von denen Inſtrumenten, die zu den aſtrono-
miſchen Beobachtungen, als dem eigentlichen Fundament der ganzen Aſtro-
nomie gewidmet, und von unſerm Autor, dem Nicolaus Bion, nicht be-
ſchrieben ſind, auch dergleichen Vorſtellung machen, hiebey iſt aber die Mey-
nung nicht, daß wir ebenfalls ſolche, deren ſich die alte Aſtronoml beym ob-
ſerviren zu bedienen gewohnt waren, nemlich die ſogenannte Armillas Zodia-
ci und Aequatoris, Regulas Parallacticas, Torqueta, und andere, weil alle
dieſe gar unvollkommene Inſtrumente geweſen, indeme man auf ſelbigen
zum höchſten nur den 6ten Theil eines Grades zu beſtimmen vermögt, ſon-
dern vielmehr dieſe, die zu den neuern Zeiten von des vortreflichen Tychonis
Zeit an, biß hieher zur Vollkommenheit der Aſtronomie den gröſten Vor-
ſchub gethan, allhier beſchreiben.

Die erſte Verbeſſerung ſolcher Inſtrumenten wird dem belobten Ticho
von allen Aſtronomen mit Recht zuerkannt, da er an ſtatt der obbemeldeten
Alten allerhand andere, als Quadranten, Sertanten, Aſtronomiſche Rin-
ge, zum Vorſchein gebracht, und ſelbige auf der Inſel Huena in ſeinem
Uraniburg aufgerichtet, wozu er überaus groſſe Unkoſten, und zwar wie Hr.
Hevel meldet, über 300000. Gulden verwendet, nachdeme aber der Fortgang
dem Tycho eben nicht in allen ſo günſtig hierinnen geweſen, wie er ſich wohl
gewünſchet, ſo bemühete ſich in den folgenden Zeiten der berühmte Herr
Hevel in Danzig, dieſes Werk noch weiter zu poußiren, lieſe demnach aller-
hand dergleichen Inſtrumente auch nicht mit geringern Koſten zu ſeinem
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[112/0124] ben ordentlich excerpirte, gar Ephemeriden daraus anzuordnen vermogte. Dieſer Künſtler iſt erſt vor wenigen Jahren geſtorben, da zugleich mit ſei- nem Tode dieſe Machine, weil ſie niemand zu dirigiren weiß, bißhero auch als ein todes Werk verblieben. Das dreyzehende Capitel. Von denen zum Beobachten beſtimmten Inſtrumen- ten überhaupts, insbeſondere aber von der Zubereitung und dem Gebrauche der Perpendikel- uhren. Nachdeme von denenjenigen Inſtrumenten, auf denen man ſo wol die erſte als andere Bewegung der Sterne vorſtellen, und daraus aller- hand Phänomena in einer zimlichen Richtigkeit herleiten kann, bey deren Zubereitung und Gebrauche bißhero verſchiedenes abgehandelt worden, ſo iſt übrig, daß wir dannoch von denen Inſtrumenten, die zu den aſtrono- miſchen Beobachtungen, als dem eigentlichen Fundament der ganzen Aſtro- nomie gewidmet, und von unſerm Autor, dem Nicolaus Bion, nicht be- ſchrieben ſind, auch dergleichen Vorſtellung machen, hiebey iſt aber die Mey- nung nicht, daß wir ebenfalls ſolche, deren ſich die alte Aſtronoml beym ob- ſerviren zu bedienen gewohnt waren, nemlich die ſogenannte Armillas Zodia- ci und Aequatoris, Regulas Parallacticas, Torqueta, und andere, weil alle dieſe gar unvollkommene Inſtrumente geweſen, indeme man auf ſelbigen zum höchſten nur den 6ten Theil eines Grades zu beſtimmen vermögt, ſon- dern vielmehr dieſe, die zu den neuern Zeiten von des vortreflichen Tychonis Zeit an, biß hieher zur Vollkommenheit der Aſtronomie den gröſten Vor- ſchub gethan, allhier beſchreiben. Die erſte Verbeſſerung ſolcher Inſtrumenten wird dem belobten Ticho von allen Aſtronomen mit Recht zuerkannt, da er an ſtatt der obbemeldeten Alten allerhand andere, als Quadranten, Sertanten, Aſtronomiſche Rin- ge, zum Vorſchein gebracht, und ſelbige auf der Inſel Huena in ſeinem Uraniburg aufgerichtet, wozu er überaus groſſe Unkoſten, und zwar wie Hr. Hevel meldet, über 300000. Gulden verwendet, nachdeme aber der Fortgang dem Tycho eben nicht in allen ſo günſtig hierinnen geweſen, wie er ſich wohl gewünſchet, ſo bemühete ſich in den folgenden Zeiten der berühmte Herr Hevel in Danzig, dieſes Werk noch weiter zu poußiren, lieſe demnach aller- hand dergleichen Inſtrumente auch nicht mit geringern Koſten zu ſeinem Gebrauche verfertigen, bey welchen er allerhand neue Erfindungen und

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/124>, abgerufen am 24.11.2024.