mit anzeigen, um zu weissen wie der Riß entstanden, so bemerket man sie mit zarten Puncten, welche welche mit einem dazu verfertigten Punctir- rädlein gemacht werden. Die Hauptlinien, welche den Riß ausmachen, werden mit der Reisfeder, da man Tusch oder Dinte anbringt gezogen.
Fig. 10.
Die Sehne, (linea subtensa, seu chorda) ist die gerade Linie C D, welche von einem Punct der Peripherie, bis zu dem andern, aber nicht durch den Mit- telpunct gehet.
Fig. 9.
Die krumme Linie D F E, welche durch die Sehne D E, von der Peripherie abgeschnitten wird, heisset ein Bogen. (Arcus)
Fig. 11.
In der Geometrie, werden die Linien überhaupts in gerade und krumme ein- getheilet, jene werden in der gemeinen Geometrie (Geometria elementari) ab- gehandelt; diese aber in der höhern Geometrie (Geometria sublimiori) wo von den krummen Linien, und daraus entstehenden Flächen und Körpern gehandelt wird. Da unter allen krummen Linien, der Circul die aller- einfachste, und wegen seiner Verfertigung, ja wegen verschiedener lehr leicht zu fassenden Eigenschaften, die allerleichteste ist, so ist es gesche- hen, daß sie der gemeinen Geometrie (Geometriae elementari) ist beygezehlet worden. Die übrigen krummen Linien aber alle deren Anzahl unendlich ist, werden in der höhern Geometrie (Geometria sublimiori) abgehandelt.
Die Circullinie (Circulus) entstehet, wenn sich der Punct M, um den unbe- weglichen Punct N, mit unveränderter Entfernung von dem Punct N, ganzherum, bis wieder an den Ort seines Anfangs beweget. Der unbe- wegliche Punct N, heißt der Mittelpunct. (Centrum)
Fig. 11.
Die gerade Linie N O, welche aus dem Mittelpunct N, bis an den Periphe- riepunct O, gezogen wird, heisset der Radius, oder Semidiameter (der halbe Durchmesser.)
Fig. 11.
Die gerade Linie MP, welche von dem einen Punct der Peripherie M, durch den Mittelpunct N, bis an den andern Punct der Peripherie P, gehet, wird der Durchmesser (Diameter) genennet.
Fig. 11.
Die Linie D E, welche nicht durch den Mittelpunct gehet, heist eine Sehne (Chor- da) sie ist bey der 9. Fig. schon erkläret worden.
Fig. 11.
Die Peripherie eines jeden Circuls, wird in 360. gleiche Theile eingetheilet, welche Grade (Gradus) genennet werden.
Anm. Man hat die Zahl 360. deßwegen dazu erwählet, weil es eine Zabl von solcher Eigenschaft ist, die sich durch alle Zahlen von 2, bis 10, das einzige 7 ausgenommen, auf das genaueste heben läst; als mit 2. dividirt, gibt 180, mit 3, 120. mit 4, 90. mit 5, 72. mit 6. 60. mit 8, 45. mit 9, 40. mit 10, 36. Auf diese Art gehet sie bey mehr andern grössern Zahlen auf.
Ein jeder Grad, wird in 60. Theile, welche Minuten genennet werden, ei- ne Minute in 60. Secunden, und eine Secunde in 60. Tertien und so weiter eingetheilet. Die Grade zeichnet man mit (o) die Minuten mit (') die Secunden mit (") und die Tertien mit ("'). Sie werden so
mit anzeigen, um zu weiſſen wie der Riß entſtanden, ſo bemerket man ſie mit zarten Puncten, welche welche mit einem dazu verfertigten Punctir- rädlein gemacht werden. Die Hauptlinien, welche den Riß ausmachen, werden mit der Reisfeder, da man Tuſch oder Dinte anbringt gezogen.
Fig. 10.
Die Sehne, (linea ſubtenſa, ſeu chorda) iſt die gerade Linie C D, welche von einem Punct der Peripherie, bis zu dem andern, aber nicht durch den Mit- telpunct gehet.
Fig. 9.
Die krumme Linie D F E, welche durch die Sehne D E, von der Peripherie abgeſchnitten wird, heiſſet ein Bogen. (Arcus)
Fig. 11.
In der Geometrie, werden die Linien überhaupts in gerade und krumme ein- getheilet, jene werden in der gemeinen Geometrie (Geometria elementari) ab- gehandelt; dieſe aber in der höhern Geometrie (Geometria ſublimiori) wo von den krummen Linien, und daraus entſtehenden Flächen und Körpern gehandelt wird. Da unter allen krummen Linien, der Circul die aller- einfachſte, und wegen ſeiner Verfertigung, ja wegen verſchiedener lehr leicht zu faſſenden Eigenſchaften, die allerleichteſte iſt, ſo iſt es geſche- hen, daß ſie der gemeinen Geometrie (Geometriae elementari) iſt beygezehlet worden. Die übrigen krummen Linien aber alle deren Anzahl unendlich iſt, werden in der höhern Geometrie (Geometria ſublimiori) abgehandelt.
Die Circullinie (Circulus) entſtehet, wenn ſich der Punct M, um den unbe- weglichen Punct N, mit unveränderter Entfernung von dem Punct N, ganzherum, bis wieder an den Ort ſeines Anfangs beweget. Der unbe- wegliche Punct N, heißt der Mittelpunct. (Centrum)
Fig. 11.
Die gerade Linie N O, welche aus dem Mittelpunct N, bis an den Periphe- riepunct O, gezogen wird, heiſſet der Radius, oder Semidiameter (der halbe Durchmeſſer.)
Fig. 11.
Die gerade Linie MP, welche von dem einen Punct der Peripherie M, durch den Mittelpunct N, bis an den andern Punct der Peripherie P, gehet, wird der Durchmeſſer (Diameter) genennet.
Fig. 11.
Die Linie D E, welche nicht durch den Mittelpunct gehet, heiſt eine Sehne (Chor- da) ſie iſt bey der 9. Fig. ſchon erkläret worden.
Fig. 11.
Die Peripherie eines jeden Circuls, wird in 360. gleiche Theile eingetheilet, welche Grade (Gradus) genennet werden.
Anm. Man hat die Zahl 360. deßwegen dazu erwählet, weil es eine Zabl von ſolcher Eigenſchaft iſt, die ſich durch alle Zahlen von 2, bis 10, das einzige 7 ausgenommen, auf das genaueſte heben läſt; als mit 2. dividirt, gibt 180, mit 3, 120. mit 4, 90. mit 5, 72. mit 6. 60. mit 8, 45. mit 9, 40. mit 10, 36. Auf dieſe Art gehet ſie bey mehr andern gröſſern Zahlen auf.
Ein jeder Grad, wird in 60. Theile, welche Minuten genennet werden, ei- ne Minute in 60. Secunden, und eine Secunde in 60. Tertien und ſo weiter eingetheilet. Die Grade zeichnet man mit (o) die Minuten mit (′) die Secunden mit (″) und die Tertien mit (″′). Sie werden ſo
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mit zarten Puncten, welche welche mit einem dazu verfertigten Punctir-
rädlein gemacht werden. Die Hauptlinien, welche den Riß ausmachen,
werden mit der Reisfeder, da man Tuſch oder Dinte anbringt gezogen.
Die Sehne, (linea ſubtenſa, ſeu chorda) iſt die gerade Linie C D, welche von
einem Punct der Peripherie, bis zu dem andern, aber nicht durch den Mit-
telpunct gehet.
Die krumme Linie D F E, welche durch die Sehne D E, von der Peripherie
abgeſchnitten wird, heiſſet ein Bogen. (Arcus)
In der Geometrie, werden die Linien überhaupts in gerade und krumme ein-
getheilet, jene werden in der gemeinen Geometrie (Geometria elementari) ab-
gehandelt; dieſe aber in der höhern Geometrie (Geometria ſublimiori) wo
von den krummen Linien, und daraus entſtehenden Flächen und Körpern
gehandelt wird. Da unter allen krummen Linien, der Circul die aller-
einfachſte, und wegen ſeiner Verfertigung, ja wegen verſchiedener
lehr leicht zu faſſenden Eigenſchaften, die allerleichteſte iſt, ſo iſt es geſche-
hen, daß ſie der gemeinen Geometrie (Geometriae elementari) iſt beygezehlet
worden. Die übrigen krummen Linien aber alle deren Anzahl unendlich iſt,
werden in der höhern Geometrie (Geometria ſublimiori) abgehandelt.
Die Circullinie (Circulus) entſtehet, wenn ſich der Punct M, um den unbe-
weglichen Punct N, mit unveränderter Entfernung von dem Punct N,
ganzherum, bis wieder an den Ort ſeines Anfangs beweget. Der unbe-
wegliche Punct N, heißt der Mittelpunct. (Centrum)
Die gerade Linie N O, welche aus dem Mittelpunct N, bis an den Periphe-
riepunct O, gezogen wird, heiſſet der Radius, oder Semidiameter (der halbe
Durchmeſſer.)
Die gerade Linie MP, welche von dem einen Punct der Peripherie M, durch
den Mittelpunct N, bis an den andern Punct der Peripherie P, gehet, wird
der Durchmeſſer (Diameter) genennet.
Die Linie D E, welche nicht durch den Mittelpunct gehet, heiſt eine Sehne (Chor-
da) ſie iſt bey der 9. Fig. ſchon erkläret worden.
Die Peripherie eines jeden Circuls, wird in 360. gleiche Theile eingetheilet,
welche Grade (Gradus) genennet werden.
Anm. Man hat die Zahl 360. deßwegen dazu erwählet, weil es eine Zabl von
ſolcher Eigenſchaft iſt, die ſich durch alle Zahlen von 2, bis 10, das einzige
7 ausgenommen, auf das genaueſte heben läſt; als mit 2. dividirt, gibt
180, mit 3, 120. mit 4, 90. mit 5, 72. mit 6. 60. mit 8, 45. mit 9, 40.
mit 10, 36. Auf dieſe Art gehet ſie bey mehr andern gröſſern Zahlen auf.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/25>, abgerufen am 25.07.2024.
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