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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Viertes Buch, zweites Kapitel.
funden zu haben, der ihnen in einer neuen Zeit¬
schrift weißes Papier bogenweise zur Verfügung
stellen würde.

Dagegen blieben anfangs die aus, an die allein
er gedacht hatte: Die Dichter und Künstler. Nur
einige Jünglinge, denen der Dilettantismus mit
jenem bekannten Strohfeuer aus den Augen leuch¬
tete, waren als Vertreter der Kunst bei dieser
ersten Flutwelle.

Erst nach ein paar Wochen, wie Stilpe von
der gesamten Presse mit Einmütigkeit und ganz
kurz als Schandfleck des Journalismus abgethan
worden war, fanden sich die Rechten ein. Stilpe
merkte es sogleich daran, daß sie ihn unverzüglich
anpumpten, und dann beim "Orakel der Buttelje".
Sie tranken ungefähr mit derselben Technik wie er.

Nach etwa vier Wochen hatte er wieder ein
"Cenacle" beisammen, und diesmal war es ein
echtes.

Eine Maskerade mit französischem Namen war
hier nicht mehr am Platze. Seine neuen Freunde
waren selber Originale, kantig geblieben in der
großen Rührbüchse eines derb zugreifenden Lebens,
und gaben den Freunden Mürgers nichts nach.
Es waren köstliche Kumpane für ihn und dabei

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Viertes Buch, zweites Kapitel.
funden zu haben, der ihnen in einer neuen Zeit¬
ſchrift weißes Papier bogenweiſe zur Verfügung
ſtellen würde.

Dagegen blieben anfangs die aus, an die allein
er gedacht hatte: Die Dichter und Künſtler. Nur
einige Jünglinge, denen der Dilettantismus mit
jenem bekannten Strohfeuer aus den Augen leuch¬
tete, waren als Vertreter der Kunſt bei dieſer
erſten Flutwelle.

Erſt nach ein paar Wochen, wie Stilpe von
der geſamten Preſſe mit Einmütigkeit und ganz
kurz als Schandfleck des Journalismus abgethan
worden war, fanden ſich die Rechten ein. Stilpe
merkte es ſogleich daran, daß ſie ihn unverzüglich
anpumpten, und dann beim „Orakel der Buttelje“.
Sie tranken ungefähr mit derſelben Technik wie er.

Nach etwa vier Wochen hatte er wieder ein
„Cenacle“ beiſammen, und diesmal war es ein
echtes.

Eine Maskerade mit franzöſiſchem Namen war
hier nicht mehr am Platze. Seine neuen Freunde
waren ſelber Originale, kantig geblieben in der
großen Rührbüchſe eines derb zugreifenden Lebens,
und gaben den Freunden Mürgers nichts nach.
Es waren köſtliche Kumpane für ihn und dabei

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[323/0337] Viertes Buch, zweites Kapitel. funden zu haben, der ihnen in einer neuen Zeit¬ ſchrift weißes Papier bogenweiſe zur Verfügung ſtellen würde. Dagegen blieben anfangs die aus, an die allein er gedacht hatte: Die Dichter und Künſtler. Nur einige Jünglinge, denen der Dilettantismus mit jenem bekannten Strohfeuer aus den Augen leuch¬ tete, waren als Vertreter der Kunſt bei dieſer erſten Flutwelle. Erſt nach ein paar Wochen, wie Stilpe von der geſamten Preſſe mit Einmütigkeit und ganz kurz als Schandfleck des Journalismus abgethan worden war, fanden ſich die Rechten ein. Stilpe merkte es ſogleich daran, daß ſie ihn unverzüglich anpumpten, und dann beim „Orakel der Buttelje“. Sie tranken ungefähr mit derſelben Technik wie er. Nach etwa vier Wochen hatte er wieder ein „Cenacle“ beiſammen, und diesmal war es ein echtes. Eine Maskerade mit franzöſiſchem Namen war hier nicht mehr am Platze. Seine neuen Freunde waren ſelber Originale, kantig geblieben in der großen Rührbüchſe eines derb zugreifenden Lebens, und gaben den Freunden Mürgers nichts nach. Es waren köſtliche Kumpane für ihn und dabei 21 *

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/337>, abgerufen am 22.11.2024.