Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Stilpe. reich hineinstampfte. Dann warf er seinen Hutauf die Erde und schlug mit den geballten Fäusten an die Gartenhausthür. Er war aschfahl im Gesicht und biß sich fortwährend auf die Lippen, als wenn er das Bedürfnis hätte, etwas zu zerfleischen. Dann schloß er die Thür auf und ging ins Was thun?! Was thun?! Ah, vor Allem Eins: Rache an diesem feigen Prügeln! Unsäglich und lange prügeln! Ach was, erschießen müßte man ihn! Erschießen! Das ist ein Gedanke! Ah, und Aber das war schon mehr blos pathetische Stilpe. reich hineinſtampfte. Dann warf er ſeinen Hutauf die Erde und ſchlug mit den geballten Fäuſten an die Gartenhausthür. Er war aſchfahl im Geſicht und biß ſich fortwährend auf die Lippen, als wenn er das Bedürfnis hätte, etwas zu zerfleiſchen. Dann ſchloß er die Thür auf und ging ins Was thun?! Was thun?! Ah, vor Allem Eins: Rache an dieſem feigen Prügeln! Unſäglich und lange prügeln! Ach was, erſchießen müßte man ihn! Erſchießen! Das iſt ein Gedanke! Ah, und Aber das war ſchon mehr blos pathetiſche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0164" n="150"/><fw place="top" type="header">Stilpe.<lb/></fw>reich hineinſtampfte. Dann warf er ſeinen Hut<lb/> auf die Erde und ſchlug mit den geballten Fäuſten<lb/> an die Gartenhausthür. Er war aſchfahl im Geſicht<lb/> und biß ſich fortwährend auf die Lippen, als wenn<lb/> er das Bedürfnis hätte, etwas zu zerfleiſchen.</p><lb/> <p>Dann ſchloß er die Thür auf und ging ins<lb/> Gartenhaus. Mit einem Fußſtoße öffnete er die<lb/> Deckthür zu der Verſenkung, wo die Koffer ſtanden<lb/> und ſpuckte auf dieſe. Dann warf er die Deckthür<lb/> zu, daß es krachte und ſetzte ſich auf einen Garten¬<lb/> ſtuhl. Ein Windſtoß warf die Thüre zu, und nun<lb/> war er im Dunkeln allein mit ſeiner kochenden Wut.</p><lb/> <p>Was thun?! Was thun?!</p><lb/> <p>Ah, vor Allem Eins: Rache an dieſem feigen<lb/> Hund! Hin zu Girlinger und ihm laut ins Ge¬<lb/> ſicht ſchreien, was für ein erbärmliches Subjekt er<lb/> iſt. Das ganze Haus zuſammenſchrein! Ihm den<lb/> Koffer vor die Füße, nein, vor den Bauch werfen.<lb/> Und ihn prügeln!</p><lb/> <p>Prügeln! Unſäglich und lange prügeln!</p><lb/> <p>Ach was, erſchießen müßte man ihn!</p><lb/> <p>Erſchießen! Das iſt ein Gedanke! Ah, und<lb/> da iſt ja auch der Revolver! Gottſeidank, daß er<lb/> ſo groß iſt!</p><lb/> <p>Aber das war ſchon mehr blos pathetiſche<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0164]
Stilpe.
reich hineinſtampfte. Dann warf er ſeinen Hut
auf die Erde und ſchlug mit den geballten Fäuſten
an die Gartenhausthür. Er war aſchfahl im Geſicht
und biß ſich fortwährend auf die Lippen, als wenn
er das Bedürfnis hätte, etwas zu zerfleiſchen.
Dann ſchloß er die Thür auf und ging ins
Gartenhaus. Mit einem Fußſtoße öffnete er die
Deckthür zu der Verſenkung, wo die Koffer ſtanden
und ſpuckte auf dieſe. Dann warf er die Deckthür
zu, daß es krachte und ſetzte ſich auf einen Garten¬
ſtuhl. Ein Windſtoß warf die Thüre zu, und nun
war er im Dunkeln allein mit ſeiner kochenden Wut.
Was thun?! Was thun?!
Ah, vor Allem Eins: Rache an dieſem feigen
Hund! Hin zu Girlinger und ihm laut ins Ge¬
ſicht ſchreien, was für ein erbärmliches Subjekt er
iſt. Das ganze Haus zuſammenſchrein! Ihm den
Koffer vor die Füße, nein, vor den Bauch werfen.
Und ihn prügeln!
Prügeln! Unſäglich und lange prügeln!
Ach was, erſchießen müßte man ihn!
Erſchießen! Das iſt ein Gedanke! Ah, und
da iſt ja auch der Revolver! Gottſeidank, daß er
ſo groß iſt!
Aber das war ſchon mehr blos pathetiſche
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |