Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Zweites Buch, viertes Kapitel. nach Verabredung besorgen und thun. Sonnabendum 3 Uhr am Gartenhause! Stilpe hatte einen grenzenlosen Respekt vor Wer weiß: Er bringt vielleicht 500 Mark Wenn mans nur wüßte! Nur wüßte! Dann Schon das Verkaufen von Vater Wiehrs Nun aber der Schrank! Das Heiterste wäre, wenn mich Mutter Wiehr Ob ich sie nochmal frage? Er nahm wirklich einen Anlauf dazu, brachte Zweites Buch, viertes Kapitel. nach Verabredung beſorgen und thun. Sonnabendum 3 Uhr am Gartenhauſe! Stilpe hatte einen grenzenloſen Reſpekt vor Wer weiß: Er bringt vielleicht 500 Mark Wenn mans nur wüßte! Nur wüßte! Dann Schon das Verkaufen von Vater Wiehrs Nun aber der Schrank! Das Heiterſte wäre, wenn mich Mutter Wiehr Ob ich ſie nochmal frage? Er nahm wirklich einen Anlauf dazu, brachte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0153" n="139"/><fw place="top" type="header">Zweites Buch, viertes Kapitel.<lb/></fw>nach Verabredung beſorgen und thun. Sonnabend<lb/> um 3 Uhr am Gartenhauſe!</p><lb/> <p>Stilpe hatte einen grenzenloſen Reſpekt vor<lb/> Girlingers kühler Klugheit, und er ſtellte ſich<lb/> irgend etwas unerhört Schlaues vor, das hinter<lb/> dieſer Krankheit ſteckte.</p><lb/> <p>Wer weiß: Er bringt vielleicht 500 Mark<lb/> mit!</p><lb/> <p>Wenn mans nur wüßte! Nur wüßte! Dann<lb/> wäre auch dieſe infame Choſe mit dem Schrank<lb/> nicht nötig.</p><lb/> <p>Schon das Verkaufen von Vater Wiehrs<lb/> Garderobe war eine verdammt ſchwierige Sache<lb/> geweſen, und es war blos Duſel, wenn es nicht<lb/> zur Unzeit bemerkt wurde.</p><lb/> <p>Nun aber der Schrank!</p><lb/> <p>Das Heiterſte wäre, wenn mich Mutter Wiehr<lb/> angeſchwindelt hätte, und es gäbe da drin gar nicht<lb/> dieſe koſtbaren Konfirmationskleinodien und Tauf¬<lb/> becher.</p><lb/> <p>Ob ich ſie nochmal frage?</p><lb/> <p>Er nahm wirklich einen Anlauf dazu, brachte<lb/> es ſchließlich aber doch nicht übers Herz. Dafür<lb/> machte er ſich im Stillen einige moraliſche Kom¬<lb/> plimente über dieſe Feinfühlichkeit und fand, daß<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0153]
Zweites Buch, viertes Kapitel.
nach Verabredung beſorgen und thun. Sonnabend
um 3 Uhr am Gartenhauſe!
Stilpe hatte einen grenzenloſen Reſpekt vor
Girlingers kühler Klugheit, und er ſtellte ſich
irgend etwas unerhört Schlaues vor, das hinter
dieſer Krankheit ſteckte.
Wer weiß: Er bringt vielleicht 500 Mark
mit!
Wenn mans nur wüßte! Nur wüßte! Dann
wäre auch dieſe infame Choſe mit dem Schrank
nicht nötig.
Schon das Verkaufen von Vater Wiehrs
Garderobe war eine verdammt ſchwierige Sache
geweſen, und es war blos Duſel, wenn es nicht
zur Unzeit bemerkt wurde.
Nun aber der Schrank!
Das Heiterſte wäre, wenn mich Mutter Wiehr
angeſchwindelt hätte, und es gäbe da drin gar nicht
dieſe koſtbaren Konfirmationskleinodien und Tauf¬
becher.
Ob ich ſie nochmal frage?
Er nahm wirklich einen Anlauf dazu, brachte
es ſchließlich aber doch nicht übers Herz. Dafür
machte er ſich im Stillen einige moraliſche Kom¬
plimente über dieſe Feinfühlichkeit und fand, daß
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Zitationshilfe: | Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/153>, abgerufen am 16.07.2024. |