Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

Bild:
<< vorherige Seite
p3b_233.001
C. Übersetzungen aus der griechischen Tragödie.

p3b_233.002
Vorbemerkung. Bei der Reproduktion der Chorgesänge der antiken p3b_233.003
Tragödie in modernen Versformen ist hauptsächlich Folgendes zu beachten:

p3b_233.004
1. Die phraseologische und rhetorische Eigentümlichkeit des Originals ist p3b_233.005
möglichst genau festzuhalten. Die gereimten Übertragungen dürfen somit nicht p3b_233.006
bloße Paraphrasen sein, was u. a. Jordan in seiner Vorrede zur Sophokles= p3b_233.007
Übersetzung einem Übersetzer rügt.

p3b_233.008
2. Um in den Chorgesängen einen dem Original möglichst verwandten p3b_233.009
Eindruck hervorzubringen, ist es nicht bloß nötig, die für dieselben charakteristische p3b_233.010
antistrophische Responsion streng zu wahren; - es gilt auch, mit p3b_233.011
längeren und kürzeren Versen,
mit verschiedenen Taktarten in ähnlicher p3b_233.012
Weise zu wechseln, wie es der griechische Dichter gethan hat.

p3b_233.013
3. Neben dem eben Gesagten trägt gefällige Verschränkung der Reime p3b_233.014
sehr viel dazu bei, den gereimten Strophen die Eintönigkeit zu benehmen und p3b_233.015
ihnen den Charakter größerer Freiheit und belebterer Mannigfaltigkeit zu verleihen.

p3b_233.016

p3b_233.017
NB. Den Anforderungen 1-3 entsprechen in hervorragendster Weise p3b_233.018
die von uns mehrfach citierten, im Unterricht gut zu verwertenden Übersetzungen p3b_233.019
von Th. Kayser.

p3b_233.020
Aufgabe. Es ist Strophe und Gegenstrophe des Chorgesangs V. 100 ff. p3b_233.021
aus Sophokles' Antigone zu übertragen.

p3b_233.022
[Beginn Spaltensatz]

Stoff (ed. Wecklein): p3b_233.023
Strophe I.

p3b_233.024

Aktis aeliou, to kal-- p3b_233.025
liston eptapulo phanen p3b_233.026
Theba ton proteron phaos, p3b_233.027
ephanthes pot', o khruseas p3b_233.028
ameras blepharon, Dirkai-- p3b_233.029
on uper Reethron molousa, p3b_233.030
ton leukaspin Argothen p3b_233.031
phota banta pansagia p3b_233.032
phugada prodromon oxutero p3b_233.033
kinesasa khalino. p3b_233.034
\on eph' emetera ge Poluneikes p3b_233.035
artheis neikeon ex amphilogon p3b_233.036
egage; keinos d' oxea klazon p3b_233.037
aietos \os gen uperepte, p3b_233.038
leukes khionos pterugi steganos, p3b_233.039
pollon meth' oplon p3b_233.040
xun th' ippokomois koruthessin.

[Spaltenumbruch] p3b_233.101

Wörtliche Übertragung.

p3b_233.102
Strahl des Helios, am schönsten erschienenes p3b_233.103
Licht dem siebenthorigen Theben p3b_233.104
unter den früheren, du bist endlich p3b_233.105
erschienen, Auge des goldnen Tages, über p3b_233.106
die dirkeischen Fluten geschritten, und hast p3b_233.107
den weißbeschildeten Mann (Adrastos, p3b_233.108
den Oberfeldherrn, in dem das Heer p3b_233.109
mitbefaßt ist), der von Argos in voller p3b_233.110
Rüstung gekommen, den fliehend vorwärtseilenden p3b_233.111
mit rascherem Zügel in p3b_233.112
Bewegung gesetzt. Jhn hatte gegen p3b_233.113
unser Land Polyneikes infolge hadernden p3b_233.114
Streites herangeführt. Laut p3b_233.115
schreiend wie ein Adler überflog er p3b_233.116
das Land, bedeckt vom Flügel weißen p3b_233.117
Schnees, mit vielen Waffen und samt p3b_233.118
Roßschweifhelmen.

[Ende Spaltensatz]
p3b_233.001
C. Übersetzungen aus der griechischen Tragödie.

p3b_233.002
Vorbemerkung. Bei der Reproduktion der Chorgesänge der antiken p3b_233.003
Tragödie in modernen Versformen ist hauptsächlich Folgendes zu beachten:

p3b_233.004
1. Die phraseologische und rhetorische Eigentümlichkeit des Originals ist p3b_233.005
möglichst genau festzuhalten. Die gereimten Übertragungen dürfen somit nicht p3b_233.006
bloße Paraphrasen sein, was u. a. Jordan in seiner Vorrede zur Sophokles= p3b_233.007
Übersetzung einem Übersetzer rügt.

p3b_233.008
2. Um in den Chorgesängen einen dem Original möglichst verwandten p3b_233.009
Eindruck hervorzubringen, ist es nicht bloß nötig, die für dieselben charakteristische p3b_233.010
antistrophische Responsion streng zu wahren; ─ es gilt auch, mit p3b_233.011
längeren und kürzeren Versen,
mit verschiedenen Taktarten in ähnlicher p3b_233.012
Weise zu wechseln, wie es der griechische Dichter gethan hat.

p3b_233.013
3. Neben dem eben Gesagten trägt gefällige Verschränkung der Reime p3b_233.014
sehr viel dazu bei, den gereimten Strophen die Eintönigkeit zu benehmen und p3b_233.015
ihnen den Charakter größerer Freiheit und belebterer Mannigfaltigkeit zu verleihen.

p3b_233.016

p3b_233.017
NB. Den Anforderungen 1─3 entsprechen in hervorragendster Weise p3b_233.018
die von uns mehrfach citierten, im Unterricht gut zu verwertenden Übersetzungen p3b_233.019
von Th. Kayser.

p3b_233.020
Aufgabe. Es ist Strophe und Gegenstrophe des Chorgesangs V. 100 ff. p3b_233.021
aus Sophokles' Antigone zu übertragen.

p3b_233.022
[Beginn Spaltensatz]

Stoff (ed. Wecklein): p3b_233.023
Strophe I.

p3b_233.024

Ἀκτὶς ἀελίου, τὸ κάλ-- p3b_233.025
λιστον ἑπταπύλῳ φανὲν p3b_233.026
Θήβᾳ τῶν προτέρων φάος, p3b_233.027
ἐφάνθης ποτ', ὦ χρυσέας p3b_233.028
ἁμέρας βλέφαρον, Διρκαί-- p3b_233.029
ων ὑπὲρ ῥεέθρων μολοῦσα, p3b_233.030
τὸν λεύκασπιν Ἀργόθεν p3b_233.031
φῶτα βάντα πανσαγίᾳ p3b_233.032
φυγάδα πρόδρομον ὀξυτέρῳ p3b_233.033
κινήσασα χαλινῷ. p3b_233.034
\̔ον ἐφ' ἡμετέρᾳ γῇ Πολυνείκης p3b_233.035
ἀρθεὶς νεικέων ἐξ ἀμφιλόγων p3b_233.036
ἤγαγε· κεῖνος δ' ὀξέα κλάζων p3b_233.037
αἰετὸς \̔ως γῆν ὑπερέπτη, p3b_233.038
λευκῆς χιόνος πτέρυγι στεγανός, p3b_233.039
πολλῶν μεθ' ὅπλων p3b_233.040
ξύν θ' ἱπποκόμοις κορύθεσσιν.

[Spaltenumbruch] p3b_233.101

Wörtliche Übertragung.

p3b_233.102
Strahl des Helios, am schönsten erschienenes p3b_233.103
Licht dem siebenthorigen Theben p3b_233.104
unter den früheren, du bist endlich p3b_233.105
erschienen, Auge des goldnen Tages, über p3b_233.106
die dirkeischen Fluten geschritten, und hast p3b_233.107
den weißbeschildeten Mann (Adrastos, p3b_233.108
den Oberfeldherrn, in dem das Heer p3b_233.109
mitbefaßt ist), der von Argos in voller p3b_233.110
Rüstung gekommen, den fliehend vorwärtseilenden p3b_233.111
mit rascherem Zügel in p3b_233.112
Bewegung gesetzt. Jhn hatte gegen p3b_233.113
unser Land Polyneikes infolge hadernden p3b_233.114
Streites herangeführt. Laut p3b_233.115
schreiend wie ein Adler überflog er p3b_233.116
das Land, bedeckt vom Flügel weißen p3b_233.117
Schnees, mit vielen Waffen und samt p3b_233.118
Roßschweifhelmen.

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0259" n="233"/>
            </div>
            <div n="4">
              <lb n="p3b_233.001"/>
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Übersetzungen aus der griechischen Tragödie</hi>.</hi> </head>
              <p><lb n="p3b_233.002"/><hi rendition="#g">Vorbemerkung.</hi> Bei der Reproduktion der Chorgesänge der antiken <lb n="p3b_233.003"/>
Tragödie in modernen Versformen ist hauptsächlich Folgendes zu beachten:</p>
              <p><lb n="p3b_233.004"/>
1. Die phraseologische und rhetorische Eigentümlichkeit des Originals ist <lb n="p3b_233.005"/>
möglichst genau festzuhalten. Die gereimten Übertragungen dürfen somit nicht <lb n="p3b_233.006"/>
bloße Paraphrasen sein, was u. a. Jordan in seiner Vorrede zur Sophokles= <lb n="p3b_233.007"/>
Übersetzung einem Übersetzer rügt.</p>
              <p><lb n="p3b_233.008"/>
2. Um in den Chorgesängen einen dem Original möglichst verwandten <lb n="p3b_233.009"/>
Eindruck hervorzubringen, ist es nicht bloß nötig, die für dieselben charakteristische <lb n="p3b_233.010"/> <hi rendition="#g">antistrophische Responsion</hi> streng zu wahren; &#x2500; es gilt auch, <hi rendition="#g">mit <lb n="p3b_233.011"/>
längeren und kürzeren Versen,</hi> mit <hi rendition="#g">verschiedenen Taktarten</hi> in ähnlicher <lb n="p3b_233.012"/>
Weise zu wechseln, wie es der griechische Dichter gethan hat.</p>
              <p><lb n="p3b_233.013"/>
3. Neben dem eben Gesagten trägt gefällige Verschränkung der Reime <lb n="p3b_233.014"/>
sehr viel dazu bei, den gereimten Strophen die Eintönigkeit zu benehmen und <lb n="p3b_233.015"/>
ihnen den Charakter größerer Freiheit und belebterer Mannigfaltigkeit zu verleihen.</p>
              <lb n="p3b_233.016"/>
              <p><lb n="p3b_233.017"/><hi rendition="#aq">NB</hi>. Den Anforderungen 1&#x2500;3 entsprechen in hervorragendster Weise <lb n="p3b_233.018"/>
die von uns mehrfach citierten, im Unterricht gut zu verwertenden Übersetzungen <lb n="p3b_233.019"/>
von Th. Kayser.</p>
              <p><lb n="p3b_233.020"/><hi rendition="#g">Aufgabe.</hi> Es ist Strophe und Gegenstrophe des Chorgesangs V. 100 ff. <lb n="p3b_233.021"/>
aus Sophokles' Antigone zu übertragen.</p>
              <lb n="p3b_233.022"/>
              <cb type="start"/>
              <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Stoff</hi> (<hi rendition="#aq">ed</hi>. Wecklein):</hi> <lb n="p3b_233.023"/> <hi rendition="#right">Strophe <hi rendition="#aq">I</hi>.</hi> </p>
              <lb n="p3b_233.024"/>
              <p> <hi rendition="#aq">
                  <lg>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x1F08;&#x03BA;&#x03C4;&#x1F76;&#x03C2; &#x1F00;&#x03B5;&#x03BB;&#x03AF;&#x03BF;&#x03C5;, &#x03C4;&#x1F78; &#x03BA;&#x03AC;&#x03BB;-</foreign>-</l>
                    <lb n="p3b_233.025"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x03BB;&#x03B9;&#x03C3;&#x03C4;&#x03BF;&#x03BD; &#x1F11;&#x03C0;&#x03C4;&#x03B1;&#x03C0;&#x03CD;&#x03BB;&#x1FF3; &#x03C6;&#x03B1;&#x03BD;&#x1F72;&#x03BD;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.026"/>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x0398;&#x03AE;&#x03B2;&#x1FB3; &#x03C4;&#x1FF6;&#x03BD; &#x03C0;&#x03C1;&#x03BF;&#x03C4;&#x03AD;&#x03C1;&#x03C9;&#x03BD; &#x03C6;&#x03AC;&#x03BF;&#x03C2;</foreign>,</l>
                    <lb n="p3b_233.027"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x1F10;&#x03C6;&#x03AC;&#x03BD;&#x03B8;&#x03B7;&#x03C2; &#x03C0;&#x03BF;&#x03C4;', &#x1F66; &#x03C7;&#x03C1;&#x03C5;&#x03C3;&#x03AD;&#x03B1;&#x03C2;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.028"/>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x1F01;&#x03BC;&#x03AD;&#x03C1;&#x03B1;&#x03C2; &#x03B2;&#x03BB;&#x03AD;&#x03C6;&#x03B1;&#x03C1;&#x03BF;&#x03BD;, &#x0394;&#x03B9;&#x03C1;&#x03BA;&#x03B1;&#x03AF;-</foreign>-</l>
                    <lb n="p3b_233.029"/>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x03C9;&#x03BD; &#x1F51;&#x03C0;&#x1F72;&#x03C1; &#x1FE5;&#x03B5;&#x03AD;&#x03B8;&#x03C1;&#x03C9;&#x03BD; &#x03BC;&#x03BF;&#x03BB;&#x03BF;&#x1FE6;&#x03C3;&#x03B1;</foreign>,</l>
                    <lb n="p3b_233.030"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x03C4;&#x1F78;&#x03BD; &#x03BB;&#x03B5;&#x03CD;&#x03BA;&#x03B1;&#x03C3;&#x03C0;&#x03B9;&#x03BD; &#x1F08;&#x03C1;&#x03B3;&#x03CC;&#x03B8;&#x03B5;&#x03BD;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.031"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x03C6;&#x1FF6;&#x03C4;&#x03B1; &#x03B2;&#x03AC;&#x03BD;&#x03C4;&#x03B1; &#x03C0;&#x03B1;&#x03BD;&#x03C3;&#x03B1;&#x03B3;&#x03AF;&#x1FB3;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.032"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x03C6;&#x03C5;&#x03B3;&#x03AC;&#x03B4;&#x03B1; &#x03C0;&#x03C1;&#x03CC;&#x03B4;&#x03C1;&#x03BF;&#x03BC;&#x03BF;&#x03BD; &#x1F40;&#x03BE;&#x03C5;&#x03C4;&#x03AD;&#x03C1;&#x1FF3;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.033"/>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x03BA;&#x03B9;&#x03BD;&#x03AE;&#x03C3;&#x03B1;&#x03C3;&#x03B1; &#x03C7;&#x03B1;&#x03BB;&#x03B9;&#x03BD;&#x1FF7;</foreign>.</l>
                    <lb n="p3b_233.034"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">\&#x0314;&#x03BF;&#x03BD; &#x1F10;&#x03C6;' &#x1F21;&#x03BC;&#x03B5;&#x03C4;&#x03AD;&#x03C1;&#x1FB3; &#x03B3;&#x1FC7; &#x03A0;&#x03BF;&#x03BB;&#x03C5;&#x03BD;&#x03B5;&#x03AF;&#x03BA;&#x03B7;&#x03C2;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.035"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x1F00;&#x03C1;&#x03B8;&#x03B5;&#x1F76;&#x03C2; &#x03BD;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BA;&#x03AD;&#x03C9;&#x03BD; &#x1F10;&#x03BE; &#x1F00;&#x03BC;&#x03C6;&#x03B9;&#x03BB;&#x03CC;&#x03B3;&#x03C9;&#x03BD;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.036"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x1F24;&#x03B3;&#x03B1;&#x03B3;&#x03B5;&#x0387;</foreign>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x03BA;&#x03B5;&#x1FD6;&#x03BD;&#x03BF;&#x03C2; &#x03B4;' &#x1F40;&#x03BE;&#x03AD;&#x03B1; &#x03BA;&#x03BB;&#x03AC;&#x03B6;&#x03C9;&#x03BD;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.037"/>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x03B1;&#x1F30;&#x03B5;&#x03C4;&#x1F78;&#x03C2; \&#x0314;&#x03C9;&#x03C2; &#x03B3;&#x1FC6;&#x03BD; &#x1F51;&#x03C0;&#x03B5;&#x03C1;&#x03AD;&#x03C0;&#x03C4;&#x03B7;</foreign>,</l>
                    <lb n="p3b_233.038"/>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x03BB;&#x03B5;&#x03C5;&#x03BA;&#x1FC6;&#x03C2; &#x03C7;&#x03B9;&#x03CC;&#x03BD;&#x03BF;&#x03C2; &#x03C0;&#x03C4;&#x03AD;&#x03C1;&#x03C5;&#x03B3;&#x03B9; &#x03C3;&#x03C4;&#x03B5;&#x03B3;&#x03B1;&#x03BD;&#x03CC;&#x03C2;</foreign>,</l>
                    <lb n="p3b_233.039"/>
                    <l>
                      <foreign xml:lang="grc">&#x03C0;&#x03BF;&#x03BB;&#x03BB;&#x1FF6;&#x03BD; &#x03BC;&#x03B5;&#x03B8;' &#x1F45;&#x03C0;&#x03BB;&#x03C9;&#x03BD;</foreign>
                    </l>
                    <lb n="p3b_233.040"/>
                    <l><foreign xml:lang="grc">&#x03BE;&#x03CD;&#x03BD; &#x03B8;' &#x1F31;&#x03C0;&#x03C0;&#x03BF;&#x03BA;&#x03CC;&#x03BC;&#x03BF;&#x03B9;&#x03C2; &#x03BA;&#x03BF;&#x03C1;&#x03CD;&#x03B8;&#x03B5;&#x03C3;&#x03C3;&#x03B9;&#x03BD;</foreign>.</l>
                  </lg>
                </hi> </p>
              <cb/>
              <lb n="p3b_233.101"/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Wörtliche Übertragung.</hi> </hi> </p>
              <p><lb n="p3b_233.102"/>
Strahl des Helios, am schönsten erschienenes <lb n="p3b_233.103"/>
Licht dem siebenthorigen Theben <lb n="p3b_233.104"/>
unter den früheren, du bist endlich <lb n="p3b_233.105"/>
erschienen, Auge des goldnen Tages, über <lb n="p3b_233.106"/>
die dirkeischen Fluten geschritten, und hast <lb n="p3b_233.107"/>
den weißbeschildeten Mann (Adrastos, <lb n="p3b_233.108"/>
den Oberfeldherrn, in dem das Heer <lb n="p3b_233.109"/>
mitbefaßt ist), der von Argos in voller <lb n="p3b_233.110"/>
Rüstung gekommen, den fliehend vorwärtseilenden <lb n="p3b_233.111"/>
mit rascherem Zügel in <lb n="p3b_233.112"/>
Bewegung gesetzt. Jhn hatte gegen <lb n="p3b_233.113"/>
unser Land Polyneikes infolge hadernden <lb n="p3b_233.114"/>
Streites herangeführt. Laut <lb n="p3b_233.115"/>
schreiend wie ein Adler überflog er <lb n="p3b_233.116"/>
das Land, bedeckt vom Flügel weißen <lb n="p3b_233.117"/>
Schnees, mit vielen Waffen und samt <lb n="p3b_233.118"/>
Roßschweifhelmen.</p>
              <cb type="end"/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[233/0259] p3b_233.001 C. Übersetzungen aus der griechischen Tragödie. p3b_233.002 Vorbemerkung. Bei der Reproduktion der Chorgesänge der antiken p3b_233.003 Tragödie in modernen Versformen ist hauptsächlich Folgendes zu beachten: p3b_233.004 1. Die phraseologische und rhetorische Eigentümlichkeit des Originals ist p3b_233.005 möglichst genau festzuhalten. Die gereimten Übertragungen dürfen somit nicht p3b_233.006 bloße Paraphrasen sein, was u. a. Jordan in seiner Vorrede zur Sophokles= p3b_233.007 Übersetzung einem Übersetzer rügt. p3b_233.008 2. Um in den Chorgesängen einen dem Original möglichst verwandten p3b_233.009 Eindruck hervorzubringen, ist es nicht bloß nötig, die für dieselben charakteristische p3b_233.010 antistrophische Responsion streng zu wahren; ─ es gilt auch, mit p3b_233.011 längeren und kürzeren Versen, mit verschiedenen Taktarten in ähnlicher p3b_233.012 Weise zu wechseln, wie es der griechische Dichter gethan hat. p3b_233.013 3. Neben dem eben Gesagten trägt gefällige Verschränkung der Reime p3b_233.014 sehr viel dazu bei, den gereimten Strophen die Eintönigkeit zu benehmen und p3b_233.015 ihnen den Charakter größerer Freiheit und belebterer Mannigfaltigkeit zu verleihen. p3b_233.016 p3b_233.017 NB. Den Anforderungen 1─3 entsprechen in hervorragendster Weise p3b_233.018 die von uns mehrfach citierten, im Unterricht gut zu verwertenden Übersetzungen p3b_233.019 von Th. Kayser. p3b_233.020 Aufgabe. Es ist Strophe und Gegenstrophe des Chorgesangs V. 100 ff. p3b_233.021 aus Sophokles' Antigone zu übertragen. p3b_233.022 Stoff (ed. Wecklein): p3b_233.023 Strophe I. p3b_233.024 Ἀκτὶς ἀελίου, τὸ κάλ-- p3b_233.025 λιστον ἑπταπύλῳ φανὲν p3b_233.026 Θήβᾳ τῶν προτέρων φάος, p3b_233.027 ἐφάνθης ποτ', ὦ χρυσέας p3b_233.028 ἁμέρας βλέφαρον, Διρκαί-- p3b_233.029 ων ὑπὲρ ῥεέθρων μολοῦσα, p3b_233.030 τὸν λεύκασπιν Ἀργόθεν p3b_233.031 φῶτα βάντα πανσαγίᾳ p3b_233.032 φυγάδα πρόδρομον ὀξυτέρῳ p3b_233.033 κινήσασα χαλινῷ. p3b_233.034 \̔ον ἐφ' ἡμετέρᾳ γῇ Πολυνείκης p3b_233.035 ἀρθεὶς νεικέων ἐξ ἀμφιλόγων p3b_233.036 ἤγαγε· κεῖνος δ' ὀξέα κλάζων p3b_233.037 αἰετὸς \̔ως γῆν ὑπερέπτη, p3b_233.038 λευκῆς χιόνος πτέρυγι στεγανός, p3b_233.039 πολλῶν μεθ' ὅπλων p3b_233.040 ξύν θ' ἱπποκόμοις κορύθεσσιν. p3b_233.101 Wörtliche Übertragung. p3b_233.102 Strahl des Helios, am schönsten erschienenes p3b_233.103 Licht dem siebenthorigen Theben p3b_233.104 unter den früheren, du bist endlich p3b_233.105 erschienen, Auge des goldnen Tages, über p3b_233.106 die dirkeischen Fluten geschritten, und hast p3b_233.107 den weißbeschildeten Mann (Adrastos, p3b_233.108 den Oberfeldherrn, in dem das Heer p3b_233.109 mitbefaßt ist), der von Argos in voller p3b_233.110 Rüstung gekommen, den fliehend vorwärtseilenden p3b_233.111 mit rascherem Zügel in p3b_233.112 Bewegung gesetzt. Jhn hatte gegen p3b_233.113 unser Land Polyneikes infolge hadernden p3b_233.114 Streites herangeführt. Laut p3b_233.115 schreiend wie ein Adler überflog er p3b_233.116 das Land, bedeckt vom Flügel weißen p3b_233.117 Schnees, mit vielen Waffen und samt p3b_233.118 Roßschweifhelmen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/259
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/259>, abgerufen am 25.11.2024.