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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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Lösung.

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Giebst du der ersten den Accent, p3b_139.003
So ist's ein Fluß, den jeder kennt; p3b_139.004
Versetzest du ihn nach der zweiten: p3b_139.005
Ein Wütrich ist's in alten Zeiten.

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(NB. Zu weiteren Versuchen empfehlen wir Flügel [vom Vogel] und p3b_139.007
Flügel [Klavier]; Römer [Gebäude in Frankfurt a. M.] und Römer [Jtaliener]; p3b_139.008
Acht; Hut; Kiel; modern &c.)

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3. Bildung eines Logogriph.

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Aufgabe. Von dem Worte Pflug soll zu diesem Behufe der p3b_139.011
erste, sodann der
2. Buchstabe weggenommen werden.

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1. Stoff. Es ist Charakteristisches von jedem, durch die Weglassungen p3b_139.013
neu entstehenden Wort niederzuschreiben, also etwa:

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a. vom Pflug, daß er ruhig seine Bahnen zieht,

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b. vom Flug, daß er die Luft durchschneidet und das geistige p3b_139.016
Kriterium des Jdeengangs eines Dichters ist,

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c. vom Lug, daß er in unserem Gedicht durch Kopfabnahme des p3b_139.018
zweiten Wortes entsteht.

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2. Der breitere Stoff des den Verstand herausfordernden Jnhalts verträgt p3b_139.020
längere Zeilen, da jede Zeile eine Behauptung zu geben hat. Es p3b_139.021
dürften sich Alexandriner empfehlen, welche durch ihre konstante Diärese einen p3b_139.022
Ruhepunkt ermöglichen.

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3. Bei der voraussichtlich vierzeiligen Strophe sind Reimpaare angezeigt.

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4. Behufs enger Verbindung der Reimpaare wie zur Erreichung eines p3b_139.025
abgerundeten Abschlusses ist Wechsel des Reimgeschlechts um so mehr nötig, als p3b_139.026
mit Rücksicht auf den Parallelismus membrorum (der Glieder) keine einzige p3b_139.027
Zeile verkürzt werden darf.

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Lösung.

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Wohlthätig langsam geht das Ganze seinen Gang; p3b_139.030
Nehmt ihm den Kopf, so fährt's die blaue Luft entlang, p3b_139.031
Und sein nennt's der Poet; doch böse Leute sagen: p3b_139.032
Weit eigner wär' es ihm, nähm' man ihm Kopf und Kragen.

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(NB. Für weitere Bildungen schlagen wir vor: Schmerz, Merz, Erz, p3b_139.034
Herz, Scherz; Tasche, Asche; Ziegel, Jgel; Hammel, Hummel, Himmel; Semele, p3b_139.035
Seele; Greis, Reis, Eis; Treue, Reue; Mohren, Ohren &c.)

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4. Bildung eines Anagramms.

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Aufgabe. Das Wort Rose, bei welchem durch Versetzung des p3b_139.038
e das Wort Eros entsteht, soll zu einem Anagramm die Veranlassung p3b_139.039
geben.

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1. Stoff. Es ist Charakteristisches von jedem, durch die Weglassungen p3b_139.013
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abgerundeten Abschlusses ist Wechsel des Reimgeschlechts um so mehr nötig, als p3b_139.026
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/165>, abgerufen am 22.11.2024.