p2b_064.001 in Tiecks Minnelieder (Werke Bd. XX S. 79) Nr. 33. Dieses Gedicht p2b_064.002 Dietmars von Aist beginnt mit der Erzählung:
p2b_064.003
Es stunde eine Fraue alleinep2b_064.004 Und wartete über Heide,p2b_064.005 Und wartete ihres Liebes,p2b_064.006 So ersah sie Falken fliegen.
p2b_064.007 Daran fügt Dietmar einen Monolog der Frau, welcher ihre Gefühlszustände p2b_064.008 durch Vergleichung mit dem Falken darlegt und schließt:
p2b_064.009
O weh, wie lassen sie mir nicht mein Lieb,p2b_064.010 Wohl begehrte ich doch ihres keines Trautes niemals nie.
p2b_064.011 Episch=lyrisch ist Reinmar der Alte. Episch=lyrisch, an vielen Stellen p2b_064.012 rhetorisch=lyrisch, könnte man ferner Klopstocks Messiade nennen. Episch=lyrisch p2b_064.013 sind J. G. Fischers Bilder vom Bodensee u. a.
p2b_064.014 e. Episch-didaktische Dichtungen.
p2b_064.015 Episch=didaktisch ist ein Gedicht, wenn die Lehre in Form einer p2b_064.016 Erzählung gegeben wird.
p2b_064.017 Beispiel: Der Fürst und der Landmann von Fr. Rückert. Ferner: p2b_064.018 Theophania von Fr. Beck (Gotha 1855) &c.
p2b_064.019 Didaktisch=episch ist das Gedicht Die Gesundbrunnen von Valerius Wilh. p2b_064.020 Neubeck.
p2b_064.021 f. Episch-dramatische Dichtungen.
p2b_064.022 Bei ihnen ist Erzählung mit Gespräch verbunden.
p2b_064.023 Beispiele: Rückerts Gottesmauer. Ferner Die Vergeltung von Blanckarts p2b_064.024 &c.
p2b_064.025 g. Dramatisch-didaktische Dichtungen.
p2b_064.026 Es sind dies diejenigen Gedichte, bei welchen das Belehrende in p2b_064.027 Gesprächsform geboten ist.
p2b_064.028 Beispiel: Fr. Rückerts Gespräch mit Uhland, sowie Sallets Fragment p2b_064.029 aus einer Tragödie im antiken Stil u. s. w.
p2b_064.030
§ 46. Genesis und historische Verbindung der Dichtungsarten. p2b_064.031 (Eine historisch=philosophische Betrachtung im Umriß.)
p2b_064.032 1. Bevor wir die einzelnen Dichtungsarten vorführen, ist eine p2b_064.033 mehr philosophische Betrachtung des Zusammenhangs und der historischen p2b_064.034 Entwickelung der einzelnen Dichtungsarten im Anschluß an das in § 10 p2b_064.035 und § 18 des 1. Bandes gegebene Material geboten. Wir gehen dabei p2b_064.036 davon aus, daß die Quelle der epischen Poesie die ursprünglich p2b_064.037 älteste: die Erinnerung ist, indem wir fragen:
p2b_064.038 2. Wie verhält es sich mit dem Abblühen der Epik?
p2b_064.039 3. Wie lösten sich nachweislich die einzelnen Gattungen der Poesie p2b_064.040 ab? Endlich
p2b_064.001 in Tiecks Minnelieder (Werke Bd. XX S. 79) Nr. 33. Dieses Gedicht p2b_064.002 Dietmars von Aist beginnt mit der Erzählung:
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Dietmars von Aist beginnt mit der Erzählung:
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/86>, abgerufen am 28.06.2024.
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