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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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in Tiecks Minnelieder (Werke Bd. XX S. 79) Nr. 33. Dieses Gedicht p2b_064.002
Dietmars von Aist beginnt mit der Erzählung:

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Es stunde eine Fraue alleine p2b_064.004
Und wartete über Heide, p2b_064.005
Und wartete ihres Liebes, p2b_064.006
So ersah sie Falken fliegen.

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Daran fügt Dietmar einen Monolog der Frau, welcher ihre Gefühlszustände p2b_064.008
durch Vergleichung mit dem Falken darlegt und schließt:

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O weh, wie lassen sie mir nicht mein Lieb, p2b_064.010
Wohl begehrte ich doch ihres keines Trautes niemals nie.

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Episch=lyrisch ist Reinmar der Alte. Episch=lyrisch, an vielen Stellen p2b_064.012
rhetorisch=lyrisch, könnte man ferner Klopstocks Messiade nennen. Episch=lyrisch p2b_064.013
sind J. G. Fischers Bilder vom Bodensee u. a.

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e. Episch-didaktische Dichtungen.

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Episch=didaktisch ist ein Gedicht, wenn die Lehre in Form einer p2b_064.016
Erzählung gegeben wird.

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Beispiel: Der Fürst und der Landmann von Fr. Rückert. Ferner: p2b_064.018
Theophania von Fr. Beck (Gotha 1855) &c.

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Didaktisch=episch ist das Gedicht Die Gesundbrunnen von Valerius Wilh. p2b_064.020
Neubeck.

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f. Episch-dramatische Dichtungen.

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Bei ihnen ist Erzählung mit Gespräch verbunden.

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Beispiele: Rückerts Gottesmauer. Ferner Die Vergeltung von Blanckarts p2b_064.024
&c.

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g. Dramatisch-didaktische Dichtungen.

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Es sind dies diejenigen Gedichte, bei welchen das Belehrende in p2b_064.027
Gesprächsform geboten ist.

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Beispiel: Fr. Rückerts Gespräch mit Uhland, sowie Sallets Fragment p2b_064.029
aus einer Tragödie im antiken Stil u. s. w.

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§ 46. Genesis und historische Verbindung der Dichtungsarten. p2b_064.031
(Eine historisch=philosophische Betrachtung im Umriß.)

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1. Bevor wir die einzelnen Dichtungsarten vorführen, ist eine p2b_064.033
mehr philosophische Betrachtung des Zusammenhangs und der historischen p2b_064.034
Entwickelung der einzelnen Dichtungsarten im Anschluß an das in § 10 p2b_064.035
und § 18 des 1. Bandes gegebene Material geboten. Wir gehen dabei p2b_064.036
davon aus, daß die Quelle der epischen Poesie die ursprünglich p2b_064.037
älteste: die Erinnerung ist, indem wir fragen:

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2. Wie verhält es sich mit dem Abblühen der Epik?

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3. Wie lösten sich nachweislich die einzelnen Gattungen der Poesie p2b_064.040
ab? Endlich

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Bei ihnen ist Erzählung mit Gespräch verbunden.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/86>, abgerufen am 22.11.2024.