Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

p2b_460.001
1. "Romeo und Julia." (Romeo, der Sohn Montagues, erscheint p2b_460.002
verkleidet auf dem Maskenball Capulets, wo er die einzige Tochter Capulets, p2b_460.003
Julia, kennen lernt und in Liebe zu ihr erglüht. Die Liebenden beschließen, da p2b_460.004
die Väter sich hassen, heimlich vom Franziskaner Lorenzo sich trauen zu lassen. p2b_460.005
Ein unglücklicher Zufall zwingt Romeo zum Kampf und zur Ermordung des p2b_460.006
Vetters seiner Julia. Er wird verbannt und Julia soll zur Verbindung mit p2b_460.007
Graf Paris gezwungen werden. Auf Lorenzos Rat nimmt sie einen, den p2b_460.008
Scheintod für nur zwei Tage bewirkenden Schlaftrank. Julia wird für tot p2b_460.009
gehalten und in der Familiengruft beigesetzt. Die Todesnachricht erfährt Romeo, p2b_460.010
bevor ihn Lorenzo benachrichtigen konnte. Er eilt herbei, dringt in die Gruft, tötet p2b_460.011
den begegnenden, ihm unbekannten Paris, worauf er sich nach rührendem Abschied p2b_460.012
vor der Leiche vergiftet. Jetzt erwacht Julia. Unendlicher Seelenschmerz erfaßt p2b_460.013
sie, als sie das Giftfläschchen sieht; sie tötet sich mit einem Dolch. Nun erscheinen p2b_460.014
die Montagues und Capulets und schließen vor den geliebten Toten Frieden.)

p2b_460.015
2. "Hamlet, Prinz von Dänemark," wohl die bedeutendste Tragödie p2b_460.016
Shakespeare's. (Claudius, König von Dänemark, vergiftet Hamlet's Vater p2b_460.017
und ehelicht dessen Wittwe. Da erscheint dem Hamlet des Gemordeten Geist p2b_460.018
und fordert Rache. Unter dem Schein des Wahnsinns verbirgt Hamlet seinen p2b_460.019
Racheplan. Trotzdem schickt ihn der argwöhnische König nach England und p2b_460.020
befiehlt seine Ermordung. Hamlet findet den Befehl, wird darauf von Seeräubern p2b_460.021
gefangen, freigegeben und kehrt nach Dänemark zurück. Der König reizt p2b_460.022
nun Laertes, den Sohn des von Hamlet getöteten Polonius zur Fechtprobe (Wettkampf) p2b_460.023
mit Hamlet, da Laertes während der Probe leicht sein stumpfes Rapier p2b_460.024
gegen ein scharfes vergiftetes vertauschen könne, während der König außerdem p2b_460.025
einen vergifteten Becher Wein für Hamlet bereit hält. Hamlet wird nach p2b_460.026
2maligem Sieg verwundet; er verwundet aber auch, nachdem im Durcheinanderwerfen p2b_460.027
die Rapiere verwechselt waren, den Laertes. Da stirbt die Königin, p2b_460.028
welche aus dem Giftbecher getrunken, und der sterbende Laertes gesteht nun p2b_460.029
seinen und des Königs Verrat. Hamlet durchbohrt den König und stirbt mit p2b_460.030
den Worten: der Rest ist Schweigen.)

p2b_460.031
3. "König Lear." (König Lear will sein Reich unter seine 3 Töchter p2b_460.032
Goneril, Regan und Cordelia teilen, dabei aber diejenige bevorzugen, welche ihn am p2b_460.033
meisten liebe. Die beiden älteren falschen Töchter heucheln Liebe und erhalten p2b_460.034
das Reich; die jüngere, treuliebende Cordelia, welche ihre Liebe nicht äußern p2b_460.035
kann, wird enterbt und verstoßen. Sie geht zum Gemahl nach Frankreich. p2b_460.036
Bald zeigt sich die Schlechtigkeit der älteren Töchter, indem sie dem Vater das p2b_460.037
nötige Einkommen vorenthalten. Er spricht einen gräßlichen Fluch über sie p2b_460.038
aus und irrt nun wahnsinnig auf öden Heiden umher. Cordelia stellt sich an p2b_460.039
die Spitze eines vom Gemahl erbetenen Heeres. Sie wird nebst ihrem Vater p2b_460.040
gefangen genommen und erdrosselt. Aus Gram stirbt König Lear auf ihrer p2b_460.041
Leiche. Doch das Geschick ereilt auch die Schwestern: Goneril vergiftet Regan p2b_460.042
und tötet sich selbst. So ist der Fluch des Vaters in Erfüllung gegangen.)

p2b_460.043
4. Macbeth, 5. Othello, 6. Richard III., 7. Julius Cäsar, p2b_460.044
8. Coriolan u. s. w. Sie sind sämtlich Repertoirstücke unserer deutschen Bühnen &c.

p2b_460.001
1. „Romeo und Julia.“ (Romeo, der Sohn Montagues, erscheint p2b_460.002
verkleidet auf dem Maskenball Capulets, wo er die einzige Tochter Capulets, p2b_460.003
Julia, kennen lernt und in Liebe zu ihr erglüht. Die Liebenden beschließen, da p2b_460.004
die Väter sich hassen, heimlich vom Franziskaner Lorenzo sich trauen zu lassen. p2b_460.005
Ein unglücklicher Zufall zwingt Romeo zum Kampf und zur Ermordung des p2b_460.006
Vetters seiner Julia. Er wird verbannt und Julia soll zur Verbindung mit p2b_460.007
Graf Paris gezwungen werden. Auf Lorenzos Rat nimmt sie einen, den p2b_460.008
Scheintod für nur zwei Tage bewirkenden Schlaftrank. Julia wird für tot p2b_460.009
gehalten und in der Familiengruft beigesetzt. Die Todesnachricht erfährt Romeo, p2b_460.010
bevor ihn Lorenzo benachrichtigen konnte. Er eilt herbei, dringt in die Gruft, tötet p2b_460.011
den begegnenden, ihm unbekannten Paris, worauf er sich nach rührendem Abschied p2b_460.012
vor der Leiche vergiftet. Jetzt erwacht Julia. Unendlicher Seelenschmerz erfaßt p2b_460.013
sie, als sie das Giftfläschchen sieht; sie tötet sich mit einem Dolch. Nun erscheinen p2b_460.014
die Montagues und Capulets und schließen vor den geliebten Toten Frieden.)

p2b_460.015
2. „Hamlet, Prinz von Dänemark,“ wohl die bedeutendste Tragödie p2b_460.016
Shakespeare's. (Claudius, König von Dänemark, vergiftet Hamlet's Vater p2b_460.017
und ehelicht dessen Wittwe. Da erscheint dem Hamlet des Gemordeten Geist p2b_460.018
und fordert Rache. Unter dem Schein des Wahnsinns verbirgt Hamlet seinen p2b_460.019
Racheplan. Trotzdem schickt ihn der argwöhnische König nach England und p2b_460.020
befiehlt seine Ermordung. Hamlet findet den Befehl, wird darauf von Seeräubern p2b_460.021
gefangen, freigegeben und kehrt nach Dänemark zurück. Der König reizt p2b_460.022
nun Laërtes, den Sohn des von Hamlet getöteten Polonius zur Fechtprobe (Wettkampf) p2b_460.023
mit Hamlet, da Laërtes während der Probe leicht sein stumpfes Rapier p2b_460.024
gegen ein scharfes vergiftetes vertauschen könne, während der König außerdem p2b_460.025
einen vergifteten Becher Wein für Hamlet bereit hält. Hamlet wird nach p2b_460.026
2maligem Sieg verwundet; er verwundet aber auch, nachdem im Durcheinanderwerfen p2b_460.027
die Rapiere verwechselt waren, den Laërtes. Da stirbt die Königin, p2b_460.028
welche aus dem Giftbecher getrunken, und der sterbende Laërtes gesteht nun p2b_460.029
seinen und des Königs Verrat. Hamlet durchbohrt den König und stirbt mit p2b_460.030
den Worten: der Rest ist Schweigen.)

p2b_460.031
3. „König Lear.“ (König Lear will sein Reich unter seine 3 Töchter p2b_460.032
Goneril, Regan und Cordelia teilen, dabei aber diejenige bevorzugen, welche ihn am p2b_460.033
meisten liebe. Die beiden älteren falschen Töchter heucheln Liebe und erhalten p2b_460.034
das Reich; die jüngere, treuliebende Cordelia, welche ihre Liebe nicht äußern p2b_460.035
kann, wird enterbt und verstoßen. Sie geht zum Gemahl nach Frankreich. p2b_460.036
Bald zeigt sich die Schlechtigkeit der älteren Töchter, indem sie dem Vater das p2b_460.037
nötige Einkommen vorenthalten. Er spricht einen gräßlichen Fluch über sie p2b_460.038
aus und irrt nun wahnsinnig auf öden Heiden umher. Cordelia stellt sich an p2b_460.039
die Spitze eines vom Gemahl erbetenen Heeres. Sie wird nebst ihrem Vater p2b_460.040
gefangen genommen und erdrosselt. Aus Gram stirbt König Lear auf ihrer p2b_460.041
Leiche. Doch das Geschick ereilt auch die Schwestern: Goneril vergiftet Regan p2b_460.042
und tötet sich selbst. So ist der Fluch des Vaters in Erfüllung gegangen.)

p2b_460.043
4. Macbeth, 5. Othello, 6. Richard III., 7. Julius Cäsar, p2b_460.044
8. Coriolan u. s. w. Sie sind sämtlich Repertoirstücke unserer deutschen Bühnen &c.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="5">
              <pb facs="#f0482" n="460"/>
              <p><lb n="p2b_460.001"/>
1. &#x201E;<hi rendition="#g">Romeo und Julia.</hi>&#x201C; (Romeo, der Sohn Montagues, erscheint <lb n="p2b_460.002"/>
verkleidet auf dem Maskenball Capulets, wo er die einzige Tochter Capulets, <lb n="p2b_460.003"/>
Julia, kennen lernt und in Liebe zu ihr erglüht. Die Liebenden beschließen, da <lb n="p2b_460.004"/>
die Väter sich hassen, heimlich vom Franziskaner Lorenzo sich trauen zu lassen. <lb n="p2b_460.005"/>
Ein unglücklicher Zufall zwingt Romeo zum Kampf und zur Ermordung des <lb n="p2b_460.006"/>
Vetters seiner Julia. Er wird verbannt und Julia soll zur Verbindung mit <lb n="p2b_460.007"/>
Graf Paris gezwungen werden. Auf Lorenzos Rat nimmt sie einen, den <lb n="p2b_460.008"/>
Scheintod für nur zwei Tage bewirkenden Schlaftrank. Julia wird für tot <lb n="p2b_460.009"/>
gehalten und in der Familiengruft beigesetzt. Die Todesnachricht erfährt Romeo, <lb n="p2b_460.010"/>
bevor ihn Lorenzo benachrichtigen konnte. Er eilt herbei, dringt in die Gruft, tötet <lb n="p2b_460.011"/>
den begegnenden, ihm unbekannten Paris, worauf er sich nach rührendem Abschied <lb n="p2b_460.012"/>
vor der Leiche vergiftet. Jetzt erwacht Julia. Unendlicher Seelenschmerz erfaßt <lb n="p2b_460.013"/>
sie, als sie das Giftfläschchen sieht; sie tötet sich mit einem Dolch. Nun erscheinen <lb n="p2b_460.014"/>
die Montagues und Capulets und schließen vor den geliebten Toten Frieden.)</p>
              <p><lb n="p2b_460.015"/>
2. &#x201E;<hi rendition="#g">Hamlet, Prinz von Dänemark,</hi>&#x201C; wohl die bedeutendste Tragödie <lb n="p2b_460.016"/>
Shakespeare's. (Claudius, König von Dänemark, vergiftet Hamlet's Vater <lb n="p2b_460.017"/>
und ehelicht dessen Wittwe. Da erscheint dem Hamlet des Gemordeten Geist <lb n="p2b_460.018"/>
und fordert Rache. Unter dem Schein des Wahnsinns verbirgt Hamlet seinen <lb n="p2b_460.019"/>
Racheplan. Trotzdem schickt ihn der argwöhnische König nach England und <lb n="p2b_460.020"/>
befiehlt seine Ermordung. Hamlet findet den Befehl, wird darauf von Seeräubern <lb n="p2b_460.021"/>
gefangen, freigegeben und kehrt nach Dänemark zurück. Der König reizt <lb n="p2b_460.022"/>
nun La<hi rendition="#aq">ë</hi>rtes, den Sohn des von Hamlet getöteten Polonius zur Fechtprobe (Wettkampf) <lb n="p2b_460.023"/>
mit Hamlet, da La<hi rendition="#aq">ë</hi>rtes während der Probe leicht sein stumpfes Rapier <lb n="p2b_460.024"/>
gegen ein scharfes vergiftetes vertauschen könne, während der König außerdem <lb n="p2b_460.025"/>
einen vergifteten Becher Wein für Hamlet bereit hält. Hamlet wird nach <lb n="p2b_460.026"/>
2maligem Sieg verwundet; er verwundet aber auch, nachdem im Durcheinanderwerfen <lb n="p2b_460.027"/>
die Rapiere verwechselt waren, den La<hi rendition="#aq">ë</hi>rtes. Da stirbt die Königin, <lb n="p2b_460.028"/>
welche aus dem Giftbecher getrunken, und der sterbende La<hi rendition="#aq">ë</hi>rtes gesteht nun <lb n="p2b_460.029"/>
seinen und des Königs Verrat. Hamlet durchbohrt den König und stirbt mit <lb n="p2b_460.030"/>
den Worten: der Rest ist Schweigen.)</p>
              <p><lb n="p2b_460.031"/>
3. &#x201E;<hi rendition="#g">König Lear.</hi>&#x201C; (König Lear will sein Reich unter seine 3 Töchter <lb n="p2b_460.032"/>
Goneril, Regan und Cordelia teilen, dabei aber diejenige bevorzugen, welche ihn am <lb n="p2b_460.033"/>
meisten liebe. Die beiden älteren falschen Töchter heucheln Liebe und erhalten <lb n="p2b_460.034"/>
das Reich; die jüngere, treuliebende Cordelia, welche ihre Liebe nicht äußern <lb n="p2b_460.035"/>
kann, wird enterbt und verstoßen. Sie geht zum Gemahl nach Frankreich. <lb n="p2b_460.036"/>
Bald zeigt sich die Schlechtigkeit der älteren Töchter, indem sie dem Vater das <lb n="p2b_460.037"/>
nötige Einkommen vorenthalten. Er spricht einen gräßlichen Fluch über sie <lb n="p2b_460.038"/>
aus und irrt nun wahnsinnig auf öden Heiden umher. Cordelia stellt sich an <lb n="p2b_460.039"/>
die Spitze eines vom Gemahl erbetenen Heeres. Sie wird nebst ihrem Vater <lb n="p2b_460.040"/>
gefangen genommen und erdrosselt. Aus Gram stirbt König Lear auf ihrer <lb n="p2b_460.041"/>
Leiche. Doch das Geschick ereilt auch die Schwestern: Goneril vergiftet Regan <lb n="p2b_460.042"/>
und tötet sich selbst. So ist der Fluch des Vaters in Erfüllung gegangen.)</p>
              <p><lb n="p2b_460.043"/>
4. <hi rendition="#g">Macbeth,</hi> 5. <hi rendition="#g">Othello,</hi> 6. <hi rendition="#g">Richard</hi> <hi rendition="#aq">III</hi>., 7. <hi rendition="#g">Julius Cäsar,</hi> <lb n="p2b_460.044"/>
8. <hi rendition="#g">Coriolan</hi> u. s. w. Sie sind sämtlich Repertoirstücke unserer deutschen Bühnen &amp;c.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[460/0482] p2b_460.001 1. „Romeo und Julia.“ (Romeo, der Sohn Montagues, erscheint p2b_460.002 verkleidet auf dem Maskenball Capulets, wo er die einzige Tochter Capulets, p2b_460.003 Julia, kennen lernt und in Liebe zu ihr erglüht. Die Liebenden beschließen, da p2b_460.004 die Väter sich hassen, heimlich vom Franziskaner Lorenzo sich trauen zu lassen. p2b_460.005 Ein unglücklicher Zufall zwingt Romeo zum Kampf und zur Ermordung des p2b_460.006 Vetters seiner Julia. Er wird verbannt und Julia soll zur Verbindung mit p2b_460.007 Graf Paris gezwungen werden. Auf Lorenzos Rat nimmt sie einen, den p2b_460.008 Scheintod für nur zwei Tage bewirkenden Schlaftrank. Julia wird für tot p2b_460.009 gehalten und in der Familiengruft beigesetzt. Die Todesnachricht erfährt Romeo, p2b_460.010 bevor ihn Lorenzo benachrichtigen konnte. Er eilt herbei, dringt in die Gruft, tötet p2b_460.011 den begegnenden, ihm unbekannten Paris, worauf er sich nach rührendem Abschied p2b_460.012 vor der Leiche vergiftet. Jetzt erwacht Julia. Unendlicher Seelenschmerz erfaßt p2b_460.013 sie, als sie das Giftfläschchen sieht; sie tötet sich mit einem Dolch. Nun erscheinen p2b_460.014 die Montagues und Capulets und schließen vor den geliebten Toten Frieden.) p2b_460.015 2. „Hamlet, Prinz von Dänemark,“ wohl die bedeutendste Tragödie p2b_460.016 Shakespeare's. (Claudius, König von Dänemark, vergiftet Hamlet's Vater p2b_460.017 und ehelicht dessen Wittwe. Da erscheint dem Hamlet des Gemordeten Geist p2b_460.018 und fordert Rache. Unter dem Schein des Wahnsinns verbirgt Hamlet seinen p2b_460.019 Racheplan. Trotzdem schickt ihn der argwöhnische König nach England und p2b_460.020 befiehlt seine Ermordung. Hamlet findet den Befehl, wird darauf von Seeräubern p2b_460.021 gefangen, freigegeben und kehrt nach Dänemark zurück. Der König reizt p2b_460.022 nun Laërtes, den Sohn des von Hamlet getöteten Polonius zur Fechtprobe (Wettkampf) p2b_460.023 mit Hamlet, da Laërtes während der Probe leicht sein stumpfes Rapier p2b_460.024 gegen ein scharfes vergiftetes vertauschen könne, während der König außerdem p2b_460.025 einen vergifteten Becher Wein für Hamlet bereit hält. Hamlet wird nach p2b_460.026 2maligem Sieg verwundet; er verwundet aber auch, nachdem im Durcheinanderwerfen p2b_460.027 die Rapiere verwechselt waren, den Laërtes. Da stirbt die Königin, p2b_460.028 welche aus dem Giftbecher getrunken, und der sterbende Laërtes gesteht nun p2b_460.029 seinen und des Königs Verrat. Hamlet durchbohrt den König und stirbt mit p2b_460.030 den Worten: der Rest ist Schweigen.) p2b_460.031 3. „König Lear.“ (König Lear will sein Reich unter seine 3 Töchter p2b_460.032 Goneril, Regan und Cordelia teilen, dabei aber diejenige bevorzugen, welche ihn am p2b_460.033 meisten liebe. Die beiden älteren falschen Töchter heucheln Liebe und erhalten p2b_460.034 das Reich; die jüngere, treuliebende Cordelia, welche ihre Liebe nicht äußern p2b_460.035 kann, wird enterbt und verstoßen. Sie geht zum Gemahl nach Frankreich. p2b_460.036 Bald zeigt sich die Schlechtigkeit der älteren Töchter, indem sie dem Vater das p2b_460.037 nötige Einkommen vorenthalten. Er spricht einen gräßlichen Fluch über sie p2b_460.038 aus und irrt nun wahnsinnig auf öden Heiden umher. Cordelia stellt sich an p2b_460.039 die Spitze eines vom Gemahl erbetenen Heeres. Sie wird nebst ihrem Vater p2b_460.040 gefangen genommen und erdrosselt. Aus Gram stirbt König Lear auf ihrer p2b_460.041 Leiche. Doch das Geschick ereilt auch die Schwestern: Goneril vergiftet Regan p2b_460.042 und tötet sich selbst. So ist der Fluch des Vaters in Erfüllung gegangen.) p2b_460.043 4. Macbeth, 5. Othello, 6. Richard III., 7. Julius Cäsar, p2b_460.044 8. Coriolan u. s. w. Sie sind sämtlich Repertoirstücke unserer deutschen Bühnen &c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/482
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/482>, abgerufen am 23.11.2024.