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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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aus dem verwandten Naturleben, namentlich aus dem Egoismus, der p2b_161.002
Sinnlichkeit, der List der Tiere."

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Obwohl ihrer Form und ihrer Natur nach zu den epischen Dichtungen p2b_161.004
gehörig, vereint die Fabel wie keine Dichtungsgattung die Zwecke und Teile der p2b_161.005
didaktischen Poesie. Unter der symbolischen Hülle des tierischen Jnstinkts stellt sie p2b_161.006
ihre Lehren als Handlungen der Tiere dar. Diese didaktische Tierfabel ist aus der p2b_161.007
epischen Tiersage entstanden. Die epische Tiersage beschränkt sich aber lediglich auf p2b_161.008
Tiere, welche ihre Orte wechseln können und durch ihre Art von Sprache und verständigem p2b_161.009
Urteil zur Übertragung menschlicher Geschichten auf die Tierwelt anreizen.

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Später gestattete man der Phantasie größeren Spielraum und führte neben p2b_161.011
Tieren auch Pflanzen und leblose Gegenstände redend ein. Auf dem Standpunkt p2b_161.012
heutiger Bildung dürfen anorganische und andere beliebige Gegenstände p2b_161.013
der Natur die Stelle der Tierwelt vertreten. Es kann z. B. das Schilfrohr zur p2b_161.014
Bezeichnung der Charakterlosigkeit dienen, die Eiche als Symbol der Kraft, der p2b_161.015
Selbständigkeit u. s. w.

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Menschen machen in der Fabel die geringste Wirkung, weil sich so leicht p2b_161.017
die menschlichen Leidenschaften mit in's Spiel mischen und die naive Anschauung p2b_161.018
wie die Überzeugung von der Wahrheit verhindern. Man würde auch immer p2b_161.019
erst eine Charakteristik vorausschicken müssen, was bei Tieren mit ihrem bekannten p2b_161.020
typischen Charakter und bestimmten Jnstinkt überflüssig ist, bei dem sogar die p2b_161.021
Handlung den Schein einer Notwendigkeit trägt.

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Die Erzählung in der Fabel ist nicht eigentliche Absicht, vielmehr ist die p2b_161.023
Erzählung nur für Vermittlung einer Moral gegeben. Das was die Fabel p2b_161.024
lehrt, heißt ihre Moral. Diese aus der Fabel zu schöpfende Moral (Lehre p2b_161.025
oder Nutzanwendung) ist oft ihrer Erzählung angehängt. Jn diesem Fall heißt p2b_161.026
sie Epimythium (epimuthion == Nachwort), das im Latein regelmäßig eingeleitet p2b_161.027
wird mit haec fabula docet. Jst die Lehre am Anfang ausgesprochen, p2b_161.028
so heißt sie Promythium.

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2. Anforderung. Die Fabel muß einfach, naturgemäß, kurz, anschaulich, p2b_161.030
verständlich in Bildern und Sprache, kindlich im Tone sein, damit das p2b_161.031
niedere Volk und die Kinderwelt, für welche diese didaktische Volksdichtung p2b_161.032
geschrieben zu sein scheint, ihre Moral leicht zu erkennen vermögen. Das p2b_161.033
redende oder handelnde Tier muß so gewählt und gezeichnet sein, daß der p2b_161.034
Mensch in ihm seine eigenen guten und bösen Eigenschaften erkennt. Die Bestimmtheit p2b_161.035
der Charaktere (z. B. die List des Fuchses, die Treue des Hundes, p2b_161.036
die Trägheit des Esels u. s. f.) darf von dem Dichter nicht verändert werden. p2b_161.037
Nur dadurch, daß z. B. der Esel ein Esel bleibt (also nicht etwa den Mut p2b_161.038
des Löwen zeigt), bleibt die Fabel naiv, wirklich. Die Fabel will nicht als p2b_161.039
Allegorie, sondern als Wirklichkeit aufgefaßt sein. Es sind deshalb nur Regeln p2b_161.040
und Wahrheiten für das gewöhnliche Leben, welche in der Fabel ihren Ausdruck p2b_161.041
finden, weil ja höhere Wahrheiten und tiefe erhabene Regungen des p2b_161.042
Menschenherzens nicht auf die Tiere zu übertragen sind.

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Die Poesie der Fabel besteht nach Götzinger darin, daß der Dichter in p2b_161.044
eine Sache, die an und für sich nur dem Verstande einleuchten soll, poetisches

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aus dem verwandten Naturleben, namentlich aus dem Egoismus, der p2b_161.002
Sinnlichkeit, der List der Tiere.“

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Obwohl ihrer Form und ihrer Natur nach zu den epischen Dichtungen p2b_161.004
gehörig, vereint die Fabel wie keine Dichtungsgattung die Zwecke und Teile der p2b_161.005
didaktischen Poesie. Unter der symbolischen Hülle des tierischen Jnstinkts stellt sie p2b_161.006
ihre Lehren als Handlungen der Tiere dar. Diese didaktische Tierfabel ist aus der p2b_161.007
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Urteil zur Übertragung menschlicher Geschichten auf die Tierwelt anreizen.

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Später gestattete man der Phantasie größeren Spielraum und führte neben p2b_161.011
Tieren auch Pflanzen und leblose Gegenstände redend ein. Auf dem Standpunkt p2b_161.012
heutiger Bildung dürfen anorganische und andere beliebige Gegenstände p2b_161.013
der Natur die Stelle der Tierwelt vertreten. Es kann z. B. das Schilfrohr zur p2b_161.014
Bezeichnung der Charakterlosigkeit dienen, die Eiche als Symbol der Kraft, der p2b_161.015
Selbständigkeit u. s. w.

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Menschen machen in der Fabel die geringste Wirkung, weil sich so leicht p2b_161.017
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Die Erzählung in der Fabel ist nicht eigentliche Absicht, vielmehr ist die p2b_161.023
Erzählung nur für Vermittlung einer Moral gegeben. Das was die Fabel p2b_161.024
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/183>, abgerufen am 22.11.2024.