p2b_095.006 7. Schwabenstreiche (Simrock 116), sowie Schwäbische Tafelrunde (ebenda 536).
p2b_095.007 8. Zu Frankfurt an der Brücke (Simrock 135).
p2b_095.008 9. Ein Jäger aus Kurpfalz (Simrock 402).
p2b_095.009 10. O Straßburg, o Straßburg (Simrock 477).
p2b_095.010 11. Zu Koblenz auf der Brücken (Wassersnot. Schenkel II. 649).
p2b_095.011 12. Es steht ein Baum im Odenwald (Schenkel II. 645) u. s. w.
p2b_095.012
§ 57. Das geistliche Volkslied.
p2b_095.013 1. Das geistliche Volkslied entstand erst lange nach dem weltlichen. p2b_095.014 Die Reformation schuf es.
p2b_095.015 2. Seine Wirkung war eine gewaltige.
p2b_095.016 3. Diesem Umstand ist es zuzuschreiben, daß man mehrfach die p2b_095.017 Form beliebter weltlicher Volkslieder benützte, um geistlichen Jnhalt in p2b_095.018 dieselbe zu gießen.
p2b_095.019 1. Durch Luthers Vorgang erhielt der Volksgesang bald seine ideale Spitze p2b_095.020 im geistlichen Volks- oder Kirchenlied. Gewaltig wirkte auf die Massen das p2b_095.021 protestantische Trutzlied "Ein' feste Burg ist unser Gott", oder: "Vom Himmel p2b_095.022 hoch, da komm ich her" u. s. w.
p2b_095.023 Die christliche Begeisterung schuf aus dem Volke heraus christliche Volkslieder, p2b_095.024 die alt und jung, gelehrt und ungelehrt sang, wie das weltliche p2b_095.025 Volkslied.
p2b_095.026 (Wir begegnen diesen zum Volkslied gewordenen Liedern wieder beim p2b_095.027 Kirchenlied.)
p2b_095.028 2. Mächtig war die Einwirkung dieser christlichen Volkslieder auf den p2b_095.029 deutschen, gewohnten Volksgesang. Zur Körperlichkeit und Fülle desselben kam p2b_095.030 die Verinnerlichung des christlichen Gefühls, die ergreifend wirkte. Thränen p2b_095.031 vergoß Luther, als ein Bettler das Lied des Paul Speratus sang: "Es ist p2b_095.032 das Heil uns kommen her" und Luther erfuhr, daß dasselbe von der Ostsee p2b_095.033 bis Wittenberg gesungen wurde.
p2b_095.034 3. Man suchte Kapital aus dem Volkslied dadurch zu schlagen, daß man p2b_095.035 dasselbe zum Kirchenlied verwendete; einzelne beliebte Volkslieder (wie: In dulci p2b_095.036 jubilo) formte man ganz um; andere veränderte man parodistisch z. B.
p2b_095.037
"Jnnsbruck, ich muß dich lassen,"
(Simrock 264.)p2b_095.038 in: p2b_095.039
"O Welt, ich muß dich lassen."
p2b_095.040 Oder: p2b_095.041
"Herzlich thut mich erfreuen die fröhlich Sommerzeit"
p2b_095.042 in: p2b_095.043
"Herzlich thut mich verlangen &c."
p2b_095.001 2. Nun will ich aber heben an von dem Tannhäuser. (S. 90 d. Bds.)
p2b_095.002 3. Es wurden drei Soldaten gefangen und geführt zu Straßburg. (S. 93 d. Bds.)
p2b_095.003 4. Jnnsbruck, ich muß dich lassen (Abschiedsklage. Simrock 264).
p2b_095.004 5. Es steht ein Baum in Österreich (Die hohe Blume. Simrock 39).
p2b_095.006 7. Schwabenstreiche (Simrock 116), sowie Schwäbische Tafelrunde (ebenda 536).
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p2b_095.009 10. O Straßburg, o Straßburg (Simrock 477).
p2b_095.010 11. Zu Koblenz auf der Brücken (Wassersnot. Schenkel II. 649).
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§ 57. Das geistliche Volkslied.
p2b_095.013 1. Das geistliche Volkslied entstand erst lange nach dem weltlichen. p2b_095.014 Die Reformation schuf es.
p2b_095.015 2. Seine Wirkung war eine gewaltige.
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p2b_095.026 (Wir begegnen diesen zum Volkslied gewordenen Liedern wieder beim p2b_095.027 Kirchenlied.)
p2b_095.028 2. Mächtig war die Einwirkung dieser christlichen Volkslieder auf den p2b_095.029 deutschen, gewohnten Volksgesang. Zur Körperlichkeit und Fülle desselben kam p2b_095.030 die Verinnerlichung des christlichen Gefühls, die ergreifend wirkte. Thränen p2b_095.031 vergoß Luther, als ein Bettler das Lied des Paul Speratus sang: „Es ist p2b_095.032 das Heil uns kommen her“ und Luther erfuhr, daß dasselbe von der Ostsee p2b_095.033 bis Wittenberg gesungen wurde.
p2b_095.034 3. Man suchte Kapital aus dem Volkslied dadurch zu schlagen, daß man p2b_095.035 dasselbe zum Kirchenlied verwendete; einzelne beliebte Volkslieder (wie: In dulci p2b_095.036 jubilo) formte man ganz um; andere veränderte man parodistisch z. B.
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„Jnnsbruck, ich muß dich lassen,“
(Simrock 264.)p2b_095.038 in: p2b_095.039
„O Welt, ich muß dich lassen.“
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2. Nun will ich aber heben an von dem Tannhäuser. (S. 90 d. Bds.)
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3. Es wurden drei Soldaten gefangen und geführt zu Straßburg. (S. 93 d. Bds.)
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5. Es steht ein Baum in Österreich (Die hohe Blume. Simrock 39).
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6. Die Kindesmörderin (Simrock 85. Vgl. dasselbe argäuisch ebenda 87).
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7. Schwabenstreiche (Simrock 116), sowie Schwäbische Tafelrunde (ebenda 536).
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11. Zu Koblenz auf der Brücken (Wassersnot. Schenkel II. 649).
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§ 57. Das geistliche Volkslied. p2b_095.013
1. Das geistliche Volkslied entstand erst lange nach dem weltlichen. p2b_095.014
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vergoß Luther, als ein Bettler das Lied des Paul Speratus sang: „Es ist p2b_095.032
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(Simrock 264.) p2b_095.038
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„Herzlich thut mich erfreuen die fröhlich Sommerzeit“
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/117>, abgerufen am 18.07.2024.
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