Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_720.001 Warum hat mich in's Leben p1b_720.002 Gerufen dein Gebot, p1b_720.003 Wenn du dafür nur geben p1b_720.004 Mir willst den bittern Tod? (Rückert, Ges. Ausg. VII. 319.) p1b_720.005 p1b_720.006 p1b_720.008 p1b_720.009 Jn die Blüten, p1b_720.011 Jn die Blätter p1b_720.012 Rauscht das erste p1b_720.013 Frühlingswetter, p1b_720.014 Ruft die erste p1b_720.015 Nachtigall; p1b_720.016 Aller Blumen p1b_720.017 Kelche füllend, p1b_720.018 Himmlisch, himmlisch p1b_720.019 Zu den Wolken p1b_720.020 Aus dem Thal. (5 Strophen.) (Leop. Schefer.) p1b_720.021 p1b_720.022 Wenn der Frühling auf die Berge steigt p1b_720.024 Und im Sonnenstrahl der Schnee zerfließt, p1b_720.025 Wenn das erste Grün am Baum sich zeigt p1b_720.026 Und im Gras das erste Blümlein sprießt - p1b_720.027 Wenn vorbei im Thal p1b_720.028 Nun mit einemmal p1b_720.029 Alle Regenzeit und Winterqual, p1b_720.030 Schallt es von den Höh'n p1b_720.031 Bis zum Thale weit: p1b_720.032 O, wie wunderschön p1b_720.033 Jst die Frühlingszeit! (Bodenstedt IX. 21.) p1b_720.034 § 209. Die zwölfzeilige Strophe (Duodezime). p1b_720.035 p1b_720.040 p1b_720.001 Warum hat mich in's Leben p1b_720.002 Gerufen dein Gebot, p1b_720.003 Wenn du dafür nur geben p1b_720.004 Mir willst den bittern Tod? (Rückert, Ges. Ausg. VII. 319.) p1b_720.005 p1b_720.006 p1b_720.008 p1b_720.009 Jn die Blüten, p1b_720.011 Jn die Blätter p1b_720.012 Rauscht das erste p1b_720.013 Frühlingswetter, p1b_720.014 Ruft die erste p1b_720.015 Nachtigall; p1b_720.016 Aller Blumen p1b_720.017 Kelche füllend, p1b_720.018 Himmlisch, himmlisch p1b_720.019 Zu den Wolken p1b_720.020 Aus dem Thal. (5 Strophen.) (Leop. Schefer.) p1b_720.021 p1b_720.022 Wenn der Frühling auf die Berge steigt p1b_720.024 Und im Sonnenstrahl der Schnee zerfließt, p1b_720.025 Wenn das erste Grün am Baum sich zeigt p1b_720.026 Und im Gras das erste Blümlein sprießt ─ p1b_720.027 Wenn vorbei im Thal p1b_720.028 Nun mit einemmal p1b_720.029 Alle Regenzeit und Winterqual, p1b_720.030 Schallt es von den Höh'n p1b_720.031 Bis zum Thale weit: p1b_720.032 O, wie wunderschön p1b_720.033 Jst die Frühlingszeit! (Bodenstedt IX. 21.) p1b_720.034 § 209. 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Warum hat mich in's Leben p1b_720.002
Gerufen dein Gebot, p1b_720.003
Wenn du dafür nur geben p1b_720.004
Mir willst den bittern Tod?
(Rückert, Ges. Ausg. VII. 319.)
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55. a b b a c c c d e e d.
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Beispiel: Der Winter von Beranger, übers. von Rubens (Menzel, p1b_720.007
Ges. d. Völker S. 632).
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56. a b c b c d e f g h d. (Schefers Gewitterstrophe.)
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Beispiel:
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Jn die Blüten, p1b_720.011
Jn die Blätter p1b_720.012
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Ruft die erste p1b_720.015
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Jst die Frühlingszeit!
(Bodenstedt IX. 21.)
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Die zwölfzeilige Strophe ist von den Minnesingern noch häufiger p1b_720.036
angewandt worden als die 11zeilige. Wir finden bei ihnen 42 Formen p1b_720.037
derselben, während die sämtlichen namhaften neueren Dichter nur p1b_720.038
wenige Kombinationen aufweisen, von welchen noch dazu einige bei p1b_720.039
den Minnesingern bereits vertreten sind.
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Form ist die seltenere (vgl. Walther von der Vogelweide, Hartmann
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