Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_712.001 Daß sie nichts säh' und hört' und in der Näh' p1b_712.002 Nichts hätte, das nicht ich, p1b_712.003 Nichts träte, rührte, noch mit Sinnen spürte, p1b_712.004 Als mich, als mich, als mich! (Rückert.) p1b_712.005 p1b_712.006 p1b_712.007 p1b_712.008 Lieder sind wir. Unser Vater p1b_712.012 Schickt uns in die offne Welt; p1b_712.013 Auf dem kritischen Theater p1b_712.014 Hat er uns zur Schau gestellt. p1b_712.015 Nennt es denn kein frech Erkühnen, p1b_712.016 Leiht uns ein geneigtes Ohr, p1b_712.017 Wenn wir gern vor euch Versammelten p1b_712.018 Ein empfehlend Vorwort stammelten; p1b_712.019 Sprach doch auf den griech'schen Bühnen p1b_712.020 Einst sogar der Frösche Chor. (6 Strophen.) (Uhland.) p1b_712.021 p1b_712.022 p1b_712.023 p1b_712.024 p1b_712.025 p1b_712.026 p1b_712.027 p1b_712.028 Die Mägdelein p1b_712.030 p1b_712.039Jm Mondenschein p1b_712.031 Die Schnitterinnen tanzen, p1b_712.032 Die Kleider sind p1b_712.033 Jm Abendwind p1b_712.034 Geworfen auf die Pflanzen; p1b_712.035 Sie tanzen wie sie Gott erschaffen, p1b_712.036 Es wird sich Niemand hier vergaffen; p1b_712.037 Und wenn der Mond sich will verschanzen, p1b_712.038 Mag er ein Wölkchen raffen. (Rückert, Erscheinung der Schnitterengel.) p1b_712.040 p1b_712.001 Daß sie nichts säh' und hört' und in der Näh' p1b_712.002 Nichts hätte, das nicht ich, p1b_712.003 Nichts träte, rührte, noch mit Sinnen spürte, p1b_712.004 Als mich, als mich, als mich! (Rückert.) p1b_712.005 p1b_712.006 p1b_712.007 p1b_712.008 Lieder sind wir. Unser Vater p1b_712.012 Schickt uns in die offne Welt; p1b_712.013 Auf dem kritischen Theater p1b_712.014 Hat er uns zur Schau gestellt. p1b_712.015 Nennt es denn kein frech Erkühnen, p1b_712.016 Leiht uns ein geneigtes Ohr, p1b_712.017 Wenn wir gern vor euch Versammelten p1b_712.018 Ein empfehlend Vorwort stammelten; p1b_712.019 Sprach doch auf den griech'schen Bühnen p1b_712.020 Einst sogar der Frösche Chor. (6 Strophen.) (Uhland.) p1b_712.021 p1b_712.022 p1b_712.023 p1b_712.024 p1b_712.025 p1b_712.026 p1b_712.027 p1b_712.028 Die Mägdelein p1b_712.030 p1b_712.039Jm Mondenschein p1b_712.031 Die Schnitterinnen tanzen, p1b_712.032 Die Kleider sind p1b_712.033 Jm Abendwind p1b_712.034 Geworfen auf die Pflanzen; p1b_712.035 Sie tanzen wie sie Gott erschaffen, p1b_712.036 Es wird sich Niemand hier vergaffen; p1b_712.037 Und wenn der Mond sich will verschanzen, p1b_712.038 Mag er ein Wölkchen raffen. (Rückert, Erscheinung der Schnitterengel.) p1b_712.040 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0746" n="712"/> <lb n="p1b_712.001"/> <lg> <l>Daß sie nichts <hi rendition="#g">säh'</hi> und hört' und in der <hi rendition="#g">Näh'</hi></l> <lb n="p1b_712.002"/> <l>Nichts <hi rendition="#g">hätte,</hi> das nicht ich,</l> <lb n="p1b_712.003"/> <l>Nichts <hi rendition="#g">träte, rührte,</hi> noch mit Sinnen <hi rendition="#g">spürte,</hi></l> <lb n="p1b_712.004"/> <l>Als mich, als mich, als mich!</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Rückert.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_712.005"/> 61. <hi rendition="#aq">a a b b a c c d d c</hi>.</p> <p><lb n="p1b_712.006"/><hi rendition="#g">Beispiel:</hi> Wahnsinn von Fr. Schlegel (Werke 8. 212. 2 Strophen).</p> <p><lb n="p1b_712.007"/> 62. <hi rendition="#aq">a b a b c d e e c d</hi>.</p> <p><lb n="p1b_712.008"/><hi rendition="#g">Beispiel:</hi> Vorwort zu Uhlands Gedichten, wobei die Versschlüsse <lb n="p1b_712.009"/> „Versāmmĕltĕn“ &c., „blǖhĕndĕ“ &c. als Daktylen zu lesen sind. (Vgl. § 74. <lb n="p1b_712.010"/> Beispiele <hi rendition="#aq">B</hi>. S. 238 d. B.)</p> <lb n="p1b_712.011"/> <lg> <l>Lieder sind wir. Unser Vater</l> <lb n="p1b_712.012"/> <l>Schickt uns in die offne Welt;</l> <lb n="p1b_712.013"/> <l>Auf dem kritischen Theater</l> <lb n="p1b_712.014"/> <l>Hat er uns zur Schau gestellt.</l> <lb n="p1b_712.015"/> <l>Nennt es denn kein frech Erkühnen,</l> <lb n="p1b_712.016"/> <l>Leiht uns ein geneigtes Ohr,</l> <lb n="p1b_712.017"/> <l>Wenn wir gern vor euch Ver<hi rendition="#g">sammelten</hi></l> <lb n="p1b_712.018"/> <l>Ein empfehlend Vorwort <hi rendition="#g">stammelten;</hi></l> <lb n="p1b_712.019"/> <l>Sprach doch auf den griech'schen Bühnen</l> <lb n="p1b_712.020"/> <l>Einst sogar der Frösche Chor. (6 Strophen.)</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Uhland.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_712.021"/> 63. <hi rendition="#aq">a b a b c d d e e f</hi>.</p> <p><lb n="p1b_712.022"/><hi rendition="#g">Beispiel:</hi> Mörike, Feuerreiter.</p> <p><lb n="p1b_712.023"/> 64. <hi rendition="#aq">a b c d e b e f g h</hi>.</p> <p><lb n="p1b_712.024"/><hi rendition="#g">Beispiel:</hi> Gestörter Tiefsinn von Rückert.</p> <p><lb n="p1b_712.025"/> 65. <hi rendition="#aq">a a b c c b d d d e</hi>.</p> <p><lb n="p1b_712.026"/><hi rendition="#g">Beispiel:</hi> Ulrich von Liechtenstein (Hagens Minnes. <hi rendition="#aq">II</hi>. 51. 37).</p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_712.027"/> 66. <hi rendition="#aq">a a b c c b d d b d</hi>. (<hi rendition="#g">Rückerts Schnitterengelstrophe</hi>.)</p> <p> <lb n="p1b_712.028"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_712.029"/> <lg> <l>Die Mägdelein</l> <lb n="p1b_712.030"/> <l>Jm Mondenschein</l> <lb n="p1b_712.031"/> <l>Die Schnitterinnen tanzen,</l> <lb n="p1b_712.032"/> <l>Die Kleider sind</l> <lb n="p1b_712.033"/> <l>Jm Abendwind</l> <lb n="p1b_712.034"/> <l>Geworfen auf die Pflanzen;</l> <lb n="p1b_712.035"/> <l>Sie tanzen wie sie Gott erschaffen,</l> <lb n="p1b_712.036"/> <l>Es wird sich Niemand hier vergaffen;</l> <lb n="p1b_712.037"/> <l>Und wenn der Mond sich will verschanzen,</l> <lb n="p1b_712.038"/> <l>Mag er ein Wölkchen raffen.</l> </lg> <lb n="p1b_712.039"/> <p> <hi rendition="#right">(Rückert, Erscheinung der Schnitterengel.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_712.040"/> Ähnlich ist sein General Vandamme gedichtet (<hi rendition="#aq">a a b c c b d d e b</hi>).</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [712/0746]
p1b_712.001
Daß sie nichts säh' und hört' und in der Näh' p1b_712.002
Nichts hätte, das nicht ich, p1b_712.003
Nichts träte, rührte, noch mit Sinnen spürte, p1b_712.004
Als mich, als mich, als mich!
(Rückert.)
p1b_712.005
61. a a b b a c c d d c.
p1b_712.006
Beispiel: Wahnsinn von Fr. Schlegel (Werke 8. 212. 2 Strophen).
p1b_712.007
62. a b a b c d e e c d.
p1b_712.008
Beispiel: Vorwort zu Uhlands Gedichten, wobei die Versschlüsse p1b_712.009
„Versāmmĕltĕn“ &c., „blǖhĕndĕ“ &c. als Daktylen zu lesen sind. (Vgl. § 74. p1b_712.010
Beispiele B. S. 238 d. B.)
p1b_712.011
Lieder sind wir. Unser Vater p1b_712.012
Schickt uns in die offne Welt; p1b_712.013
Auf dem kritischen Theater p1b_712.014
Hat er uns zur Schau gestellt. p1b_712.015
Nennt es denn kein frech Erkühnen, p1b_712.016
Leiht uns ein geneigtes Ohr, p1b_712.017
Wenn wir gern vor euch Versammelten p1b_712.018
Ein empfehlend Vorwort stammelten; p1b_712.019
Sprach doch auf den griech'schen Bühnen p1b_712.020
Einst sogar der Frösche Chor. (6 Strophen.)
(Uhland.)
p1b_712.021
63. a b a b c d d e e f.
p1b_712.022
Beispiel: Mörike, Feuerreiter.
p1b_712.023
64. a b c d e b e f g h.
p1b_712.024
Beispiel: Gestörter Tiefsinn von Rückert.
p1b_712.025
65. a a b c c b d d d e.
p1b_712.026
Beispiel: Ulrich von Liechtenstein (Hagens Minnes. II. 51. 37).
p1b_712.027
66. a a b c c b d d b d. (Rückerts Schnitterengelstrophe.)
p1b_712.028
Beispiel:
p1b_712.029
Die Mägdelein p1b_712.030
Jm Mondenschein p1b_712.031
Die Schnitterinnen tanzen, p1b_712.032
Die Kleider sind p1b_712.033
Jm Abendwind p1b_712.034
Geworfen auf die Pflanzen; p1b_712.035
Sie tanzen wie sie Gott erschaffen, p1b_712.036
Es wird sich Niemand hier vergaffen; p1b_712.037
Und wenn der Mond sich will verschanzen, p1b_712.038
Mag er ein Wölkchen raffen.
p1b_712.039
(Rückert, Erscheinung der Schnitterengel.)
p1b_712.040
Ähnlich ist sein General Vandamme gedichtet (a a b c c b d d e b).
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |