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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Selbstredend können die deutschen prosodischen und metrischen Gesetze im p1b_598.002
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überhaupt in der Zeitmessung fast dieselben Gesetze, wie die griechische. Die p1b_598.008
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und die Diphthonge machen eine Silbe zur langen. Silben mit p1b_598.010
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Position bekommen sie ebenfalls die Länge u. s. w.

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des Sloka wird daher in unserer Sprache nie Wurzel fassen können. p1b_598.016
Am ersten dürfte es sich noch für Denksprüche empfehlen. Es müßte dann der p1b_598.017
deutsche Sloka freilich immerhin nur die Länge und die Cäsur beachten, um p1b_598.018
auf die Gesetze unseres deutschen Accents basiert werden zu können. Ein Versuch p1b_598.019
ließe sich vielleicht mit der Übersetzung der Hitopadesa im Slokaversmaß p1b_598.020
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Beispiele des Slokadistichons.

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Es war ein Fürst genannt Nala, Wirasanas gewalt'ger Sohn, p1b_598.023
An erwünschten Tugenden reich, schön und mit Rossen wohl vertraut.
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Unter den Herrschern der Menschheit stand er voran, ein Götterfürst, p1b_598.025
Erhaben über sie alle, gleichend der Sonne gar an Glanz.
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(Aus der Kosegartenschen Übersetzung von Nal und Damajanti.)

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b.

Als vernommen die Reizvolle, was der Führer verkündet ihr, p1b_598.028
mit dem Zuge zugleich ging sie, voll von Sehnsucht nach dem Gemahl.
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Nach langer Zeit hierauf aber, im großen Walde, grauenvoll, p1b_598.030
vielbeglückend ein Teich bot sich, lotosumduftet, ausgedehnt,
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ihren Blicken dar, anmutig, sein Strand gras- und gehölzereich, p1b_598.032
an Blumen reich, sowie Früchten, von Vögeln mancher Art besucht,
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mit frischer Flut das Herz fesselnd, wegen des Wassers Lieblichkeit. p1b_598.034
Weil die Pferde bereits müde, dachte dem Teich zu nahn der Zug &c.
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(Aus F. Bopps Übersetzung von Nalas und Damajanti.)

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Als die Rede gehört hatte von Narada, der herrlich sprach, p1b_598.037
Valmiki mit samt dem Lehrling, hohes Staunen ergriff sie da.
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Jn Gedanken nun bringt Rama'n Ehre der hohe Seher dar; p1b_598.039
Sodann zusamt dem Schüler auch gleicher Weise der Seher Fürst
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Ehre darbracht' er frommdenkend Altvater Narada'n darauf, p1b_598.041
Als von ihm war verehrt worden Altvater Narada darauf,
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Des Fragen gegenbelehrend, ging er auf zu der Himmelsburg. p1b_598.043
Jener, gleich als gegangen Narada war zur Götterwelt &c.
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(Aus Fr. Schlegels Übersetzung des Ramajana. Werke 9. Bd. S. 254.)

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Selbstredend können die deutschen prosodischen und metrischen Gesetze im p1b_598.002
Silbenzählungsverse des Sloka nicht beachtet sein. Wollte man dies anstreben, p1b_598.003
so würde doch ein Teil der Mannigfaltigkeit im Deutschen verloren gehen, weil p1b_598.004
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deutsche Sloka freilich immerhin nur die Länge und die Cäsur beachten, um p1b_598.018
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Beispiele des Slokadistichons.

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a.

Es war ein Fürst genannt Nala, Wirasanas gewalt'ger Sohn, p1b_598.023
An erwünschten Tugenden reich, schön und mit Rossen wohl vertraut.
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Unter den Herrschern der Menschheit stand er voran, ein Götterfürst, p1b_598.025
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(Aus der Kosegartenschen Übersetzung von Nal und Damajanti.)

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b.

Als vernommen die Reizvolle, was der Führer verkündet ihr, p1b_598.028
mit dem Zuge zugleich ging sie, voll von Sehnsucht nach dem Gemahl.
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Nach langer Zeit hierauf aber, im großen Walde, grauenvoll, p1b_598.030
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c.

Als die Rede gehört hatte von Narada, der herrlich sprach, p1b_598.037
Valmiki mit samt dem Lehrling, hohes Staunen ergriff sie da.
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Jn Gedanken nun bringt Rama'n Ehre der hohe Seher dar; p1b_598.039
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/632>, abgerufen am 22.11.2024.