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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Eine andere Mythe läßt das "Sangita" (== aus Gesang, Musik und Tanz p1b_021.002
zusammengesetzte Darstellungen) von Krischna und den ihn umgebenden Hirtenmädchen p1b_021.003
ausgehen. (Lassen a. a. O. 504.) Als ältestes Denkmal hindostanischer p1b_021.004
Dichtkunst ist unter den Vedas (Bücher der liturgischen Gebete, p1b_021.005
Hymnen &c.) der Rigveda (d. i. Lob- und Preisveda) erhalten, dessen Gesänge p1b_021.006
mit den Namen der Priester oder Sänger bezeichnet sind, denen sie zugeschrieben p1b_021.007
werden. Es ist darin nur vom Fünfstromlande und dem Landstriche p1b_021.008
am Jndus als Wohnsitz der Arja die Rede.

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Da nun die Arja schon um 1300 v. Chr. Besitz vom Gangeslande p1b_021.010
nahmen, so läßt sich auf das hohe Alter dieser Gesänge schließen.

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Ein uraltes Sprichwort des geistreichen, feurigen, poesieliebenden, ritterlichen p1b_021.012
Stammes der Araber heißt: singender sein als die beiden Heuschrecken p1b_021.013
Moaawijes. (Der Fürst Moaawije Ben Bekr hatte nämlich zwei Sängerinnen, p1b_021.014
die er seine zwei Heuschrecken nannte, da die Cikaden als gesangreiche Tiere galten.) p1b_021.015
Geschickte Sänger hatten großen Einfluß. Harun al Raschid wurde durch den p1b_021.016
Sänger Jshak el Mashouli mit Gesang umgestimmt, als er seine p1b_021.017
Geliebte Maride, die ihn erzürnt hatte, hart bestrafen wollte. Er verzieh ihr p1b_021.018
und belohnte den Sänger überreich.

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Aus den Skulpturen der asiatischen, insbesondere der semitischen Völker p1b_021.020
erfahren wir, daß Gesang zur Verherrlichung der Macht und Pracht ihrer p1b_021.021
Herrscher diente. Von Astyages wird erzählt (Athenäus XIV. 33), daß sein p1b_021.022
Sänger Angaras einen Gesang mit den Worten schloß: "Jn den Sumpf p1b_021.023
wird entsendet ein wildes Tier, wilder als der Eber im Walde. Es wird sein p1b_021.024
Revier behaupten und dann gegen viele leichtlich kämpfen." Astyages fragte, p1b_021.025
was das für ein wildes Tier sei, und der Sänger erwiderte: "Cyrus der Perser". p1b_021.026
Dieser war nämlich kurz vorher nach Persien abgereist, und der erschrockene p1b_021.027
Astyages befahl nun, den Cyrus zurückzurufen.

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Unter allen semitischen Völkern hatten die Hebräer den meisten poetischen p1b_021.029
Schwung und Sinn. Die hebräische Poesie hat uns Schätze hinterlassen, deren p1b_021.030
dichterischer Wert den Gesängen der Griechen in keiner Weise nachsteht, ja, welche p1b_021.031
die griechischen Gesänge an Schwung religiöser Begeisterung, an Tiefe der Anschauung, p1b_021.032
an Hoheit und Erhabenheit übertreffen, wobei sie ihnen freilich an p1b_021.033
leuchtender Klarheit und plastischer Abrundung weit nachstehen.

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Die griechische Litteratur hat nichts, was an Erhabenheit z. B. dem Buch p1b_021.035
Hiob zur Seite gestellt werden könnte; dagegen konnte Jsrael keinen Sophokles p1b_021.036
hervorbringen. Die hebräischen Spruchdichter übertreffen die griechischen p1b_021.037
Gnomiker, welche nicht selten eine nur oberflächliche Lebensweisheit predigen. p1b_021.038
Jnteressant ist es, den Ton der Psalmen z. B. mit den Hymnen Pindars p1b_021.039
zu vergleichen. Herder ist der erste, der die früher bloß theologisch=exegetisch p1b_021.040
behandelten Bücher des alten Testaments auch in ihrer unvergleichlichen poetischen p1b_021.041
Schönheit gewürdigt hat. Welche Zeit mag vergangen sein, bis ein Volk im p1b_021.042
Stande war, Poesie von so unvergänglichem Werte zu schaffen! Welche unbekannt p1b_021.043
gebliebenen Dichterschulen mögen vorausgegangen sein!

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2. Wohin wir in die geschichtliche Verdämmerung der Völker blicken, überall

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Eine andere Mythe läßt das „Sangita“ (== aus Gesang, Musik und Tanz p1b_021.002
zusammengesetzte Darstellungen) von Krischna und den ihn umgebenden Hirtenmädchen p1b_021.003
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werden. Es ist darin nur vom Fünfstromlande und dem Landstriche p1b_021.008
am Jndus als Wohnsitz der Arja die Rede.

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Da nun die Arja schon um 1300 v. Chr. Besitz vom Gangeslande p1b_021.010
nahmen, so läßt sich auf das hohe Alter dieser Gesänge schließen.

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Ein uraltes Sprichwort des geistreichen, feurigen, poesieliebenden, ritterlichen p1b_021.012
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Moaawijes. (Der Fürst Moaawije Ben Bekr hatte nämlich zwei Sängerinnen, p1b_021.014
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Aus den Skulpturen der asiatischen, insbesondere der semitischen Völker p1b_021.020
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Dieser war nämlich kurz vorher nach Persien abgereist, und der erschrockene p1b_021.027
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/55>, abgerufen am 11.05.2024.