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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Den flüssigen Kehrreim zeigt Rückert mustergültig im bekannten Kindermärchen: p1b_449.002
"Vom Büblein, das überall mitgenommen hat sein wollen -" u. s. w.

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Rückertscher Ghaselenrefrain.

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Zur Vermeidung allzulanger Verszeilen in einzelnen Ghaselen hat Rückert p1b_449.005
dieselben häufig in je 2 oder 3 Zeilen zerlegt. Es entstanden auf diese p1b_449.006
Weise gefällige Strophen von 4 oder 6 Zeilen, bei welchen der identische p1b_449.007
Ghaselenreim nun zum Refrain wurde.

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1. Probe halbierter Zeilen:

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Dir aus der Ferne ruf ich ein p1b_449.010
Gedenke mein! p1b_449.011
Hast du in deinem Herzen kein p1b_449.012
Gedenke mein?
p1b_449.013
Jn meinem Herzen hab ich ein p1b_449.014
Vergißmeinnicht, p1b_449.015
Das früh und spät mir flüstert sein: p1b_449.016
Gedenke mein!
p1b_449.017
Jch dachte dein, als heut die Sonn' p1b_449.018
Jm Osten stieg; p1b_449.019
O wann im Westen sinkt ihr Schein, p1b_449.020
Gedenke mein! (u. s. w. 12 Strophen.)(Rückert.)

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Vgl. hiezu von Rückert aus den "Östlichen Rosen": Jhr Freunde! Eures p1b_449.022
Nachtdurchschwärmens seid eingedenk; ferner: Liebste! So im Herzen dein gedenk p1b_449.023
ich; ferner: Wenn nicht mein Herz der Verwalter hier bliebe; ferner: p1b_449.024
Die Liebste steht mir vor den Gedanken u. A.

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2. Probe gedrittelter Zeilen:

p1b_449.026
Süßes Gesicht! p1b_449.027
Lenzrose! zu blühn p1b_449.028
O schäme dich nicht! p1b_449.029
Freudiges Licht! p1b_449.030
Glutfunken zu sprühn p1b_449.031
O schäme dich nicht!
p1b_449.032
Schäme dich nicht p1b_449.033
Der weichen Natur, p1b_449.034
O Kerze! die schmilzt. p1b_449.035
Sprödes zerbricht; p1b_449.036
Zerschmelze du kühn, p1b_449.037
O schäme dich nicht! (u. s. w. 7 Strophen.)
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(Rückert.)

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Ähnlichen Refrain hat das Ghasel Rückerts:

p1b_449.040
Jakob! dein verlorener Sohn p1b_449.041
Kehret wieder, p1b_449.042
O gräme dich nicht. p1b_449.043
Die Erhörung von Gottes Thron p1b_449.044
Steigt hernieder, p1b_449.045
O gräme dich nicht.

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Den flüssigen Kehrreim zeigt Rückert mustergültig im bekannten Kindermärchen: p1b_449.002
„Vom Büblein, das überall mitgenommen hat sein wollen ─“ u. s. w.

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Rückertscher Ghaselenrefrain.

p1b_449.004
Zur Vermeidung allzulanger Verszeilen in einzelnen Ghaselen hat Rückert p1b_449.005
dieselben häufig in je 2 oder 3 Zeilen zerlegt. Es entstanden auf diese p1b_449.006
Weise gefällige Strophen von 4 oder 6 Zeilen, bei welchen der identische p1b_449.007
Ghaselenreim nun zum Refrain wurde.

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1. Probe halbierter Zeilen:

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Vgl. hiezu von Rückert aus den „Östlichen Rosen“: Jhr Freunde! Eures p1b_449.022
Nachtdurchschwärmens seid eingedenk; ferner: Liebste! So im Herzen dein gedenk p1b_449.023
ich; ferner: Wenn nicht mein Herz der Verwalter hier bliebe; ferner: p1b_449.024
Die Liebste steht mir vor den Gedanken u. A.

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2. Probe gedrittelter Zeilen:

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Süßes Gesicht! p1b_449.027
Lenzrose! zu blühn p1b_449.028
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(Rückert.)

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Ähnlichen Refrain hat das Ghasel Rückerts:

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/483>, abgerufen am 22.11.2024.