p1b_336.001 Jn nachfolgenden Beispielen, in denen trochäisch schließende und auf die p1b_336.002 Arsis ausgehende zweitaktige Glieder wechseln, ergänzen die rhythmischen Pausen p1b_336.003 je den zweiten Takt:
p1b_336.004
Vier Elemente,
[Abbildung]
p1b_336.005 Jnnig gesellt,
[Abbildung]
p1b_336.006 Bilden das Leben,
[Abbildung]
p1b_336.007 Bauen die Welt.
[Abbildung]
(Schiller, Punschlied.)
p1b_336.008 Tage der Wonnep1b_336.009 Kommt ihr so bald?p1b_336.010 Schenkt mir die Sonnep1b_336.011 Hügel und Wald?
p1b_336.012
(Goethe, Frühzeitiger Frühling.)
p1b_336.013
Feiger Gedankenp1b_336.014 Bängliches Schwanken,p1b_336.015 Weibisches Zagen,p1b_336.016 Ängstliches Klagenp1b_336.017 Wendet kein Elend,p1b_336.018 Macht dich nicht frei.
p1b_336.019
(Goethe, Ein Gleiches.)
p1b_336.020 Vgl. noch Neanders Kirchenlied "Lobe den Herren, den mächtigen p1b_336.021 König der Ehren" und Körners Gebet während der Schlacht. Jm ersteren p1b_336.022 Gedichte finden sich 2=, 3=, 4= und 5taktige Daktylen, im zweiten wechseln p1b_336.023 2= und 4taktige miteinander ab.
p1b_336.025 Sie kommen in der Regel katalektisch und in Verbindung mit p1b_336.026 mehrtaktigen Daktylen oder Trochäen vor.
p1b_336.027 Beispiele:
p1b_336.028
Schlacht, du brichst an!p1b_336.029 Grüßt sie in freudigem Kreise,p1b_336.030 Laut nach germanischer Weise, (katal.)p1b_336.031 Brüder heran!(Th. Körner.)
p1b_336.032 Hör' ich das Pförtchen nicht gehen? (katal.)p1b_336.033 Hat nicht der Riegel geklirrt?
p1b_336.034
(Schiller, Die Erwartung.)
p1b_336.035
Lüftchen, woher und wohinp1b_336.036 Trägst du so lieblichen Duft?p1b_336.037 Sicher mit liebendem Sinnp1b_336.038 Schönes, Geliebtes dich ruft.
p1b_336.041 Sie haben meist katalektischen Abschluß mit abwechselnd weiblicher p1b_336.042 und männlicher Endung.
p1b_336.001 Jn nachfolgenden Beispielen, in denen trochäisch schließende und auf die p1b_336.002 Arsis ausgehende zweitaktige Glieder wechseln, ergänzen die rhythmischen Pausen p1b_336.003 je den zweiten Takt:
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[Abbildung]
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[Abbildung]
(Schiller, Punschlied.)
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(Goethe, Ein Gleiches.)
p1b_336.020 Vgl. noch Neanders Kirchenlied „Lobe den Herren, den mächtigen p1b_336.021 König der Ehren“ und Körners Gebet während der Schlacht. Jm ersteren p1b_336.022 Gedichte finden sich 2=, 3=, 4= und 5taktige Daktylen, im zweiten wechseln p1b_336.023 2= und 4taktige miteinander ab.
p1b_336.025 Sie kommen in der Regel katalektisch und in Verbindung mit p1b_336.026 mehrtaktigen Daktylen oder Trochäen vor.
p1b_336.027 Beispiele:
p1b_336.028
Schlacht, du brichst an!p1b_336.029 Grüßt sie in freudigem Kreise,p1b_336.030 Laut nach germanischer Weise, (katal.)p1b_336.031 Brüder heran!(Th. Körner.)
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(Schiller, Die Erwartung.)
p1b_336.035
Lüftchen, woher und wohinp1b_336.036 Trägst du so lieblichen Duft?p1b_336.037 Sicher mit liebendem Sinnp1b_336.038 Schönes, Geliebtes dich ruft.
p1b_336.041 Sie haben meist katalektischen Abschluß mit abwechselnd weiblicher p1b_336.042 und männlicher Endung.
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Jn nachfolgenden Beispielen, in denen trochäisch schließende und auf die p1b_336.002
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[Abbildung]
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Sie haben meist katalektischen Abschluß mit abwechselnd weiblicher p1b_336.042
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/370>, abgerufen am 16.02.2025.
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