Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_308.001 (Ernst II., Herzog zu Sachsen-Koburg: "Warum man trinken darf.") p1b_308.006 f. Jch schreie Jch frage p1b_308.009 Und feie Und trage p1b_308.010 Für Freie Die Klage p1b_308.011 Und Knecht, Als Frohn, p1b_308.012 Mit Grunde Jch zünde p1b_308.013 Jm Munde Und künde p1b_308.014 Zur Stunde Der Sünde p1b_308.015 Um Recht. Den Lohn &c. p1b_308.016 p1b_308.017 p1b_308.020 Das rechte Wort, p1b_308.022 p1b_308.025Die rechte That, p1b_308.023 Am rechten Ort, p1b_308.024 Schafft rechten Rat. (Rückert.) p1b_308.026Der Schnee zerrinnt, p1b_308.027 p1b_308.032Der Mai beginnt, p1b_308.028 Die Blüten keimen p1b_308.029 Auf Gartenbäumen, p1b_308.030 Und Vogelschall p1b_308.031 Tönt überall &c. (Hölty.) p1b_308.033Jch rühme mir p1b_308.034 p1b_308.039Mein Dörfchen hier, p1b_308.035 Denn schönre Au'n, p1b_308.036 Als rings umher p1b_308.037 Die Blicke schaun, p1b_308.038 Sind nirgends mehr. (Bürger.) p1b_308.040 p1b_308.041 p1b_308.042 p1b_308.001 (Ernst II., Herzog zu Sachsen-Koburg: „Warum man trinken darf.“) p1b_308.006 f. Jch schreie Jch frage p1b_308.009 Und feie Und trage p1b_308.010 Für Freie Die Klage p1b_308.011 Und Knecht, Als Frohn, p1b_308.012 Mit Grunde Jch zünde p1b_308.013 Jm Munde Und künde p1b_308.014 Zur Stunde Der Sünde p1b_308.015 Um Recht. Den Lohn &c. p1b_308.016 p1b_308.017 p1b_308.020 Das rechte Wort, p1b_308.022 p1b_308.025Die rechte That, p1b_308.023 Am rechten Ort, p1b_308.024 Schafft rechten Rat. (Rückert.) p1b_308.026Der Schnee zerrinnt, p1b_308.027 p1b_308.032Der Mai beginnt, p1b_308.028 Die Blüten keimen p1b_308.029 Auf Gartenbäumen, p1b_308.030 Und Vogelschall p1b_308.031 Tönt überall &c. (Hölty.) p1b_308.033Jch rühme mir p1b_308.034 p1b_308.039Mein Dörfchen hier, p1b_308.035 Denn schönre Au'n, p1b_308.036 Als rings umher p1b_308.037 Die Blicke schaun, p1b_308.038 Sind nirgends mehr. (Bürger.) p1b_308.040 p1b_308.041 p1b_308.042 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <lg> <pb facs="#f0342" n="308"/> <lb n="p1b_308.001"/> <l>Um aufzublühn der Welt zum Prunk,</l> <lb n="p1b_308.002"/> <l>Ja selbst das Meer, vor Durst schier krank,</l> <lb n="p1b_308.003"/> <l>Es trinkt</l> <lb n="p1b_308.004"/> <l>Viel tausend Flüss' als Morgentrank &c.</l> </lg> <lb n="p1b_308.005"/> <p> <hi rendition="#right">(Ernst <hi rendition="#aq">II</hi>., Herzog zu Sachsen-Koburg: „Warum man trinken darf.“)</hi> </p> <p><lb n="p1b_308.006"/> Akatalektische und hyperkatalektische Eintakter gebraucht Julius Wolf im <lb n="p1b_308.007"/> Rattenfänger von Hameln, indem er die Glocke rufen läßt:</p> <lb n="p1b_308.008"/> <lg> <l><hi rendition="#aq">f</hi>. 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Sie kommen <lb n="p1b_308.018"/> bei uns meist nur in Verbindung mit ein- oder mehrtaktigen Versen <lb n="p1b_308.019"/> vor, wie schon vorstehende Beispiele unter <hi rendition="#aq">a b c</hi> (S. 307) ersehen lassen.</p> <p> <lb n="p1b_308.020"/> <hi rendition="#g">Beispiele:</hi> </p> <lb n="p1b_308.021"/> <lg> <l>Das rechte Wort,</l> <lb n="p1b_308.022"/> <l>Die rechte That,</l> <lb n="p1b_308.023"/> <l>Am rechten Ort,</l> <lb n="p1b_308.024"/> <l>Schafft rechten Rat.</l> </lg> <lb n="p1b_308.025"/> <p> <hi rendition="#right">(Rückert.)</hi> </p> <lb n="p1b_308.026"/> <lg> <l>Der Schnee zerrinnt,</l> <lb n="p1b_308.027"/> <l>Der Mai beginnt,</l> <lb n="p1b_308.028"/> <l>Die Blüten keimen</l> <lb n="p1b_308.029"/> <l>Auf Gartenbäumen,</l> <lb n="p1b_308.030"/> <l>Und Vogelschall</l> <lb n="p1b_308.031"/> <l>Tönt überall &c.</l> </lg> <lb n="p1b_308.032"/> <p> <hi rendition="#right">(Hölty.)</hi> </p> <lb n="p1b_308.033"/> <lg> <l>Jch rühme mir</l> <lb n="p1b_308.034"/> <l>Mein Dörfchen hier,</l> <lb n="p1b_308.035"/> <l>Denn schönre Au'n,</l> <lb n="p1b_308.036"/> <l>Als rings umher</l> <lb n="p1b_308.037"/> <l>Die Blicke schaun,</l> <lb n="p1b_308.038"/> <l>Sind nirgends mehr.</l> </lg> <lb n="p1b_308.039"/> <p> <hi rendition="#right">(Bürger.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_308.040"/> Vgl. noch: Goethes Gefunden, Platens Jch schleich' umher.</p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_308.041"/> 3. Dreitaktige jambische Verse (jambische Dreitakter).</p> <p><lb n="p1b_308.042"/> Sie kommen meist in vierzeiligen Strophen vor, und zwar so, daß <lb n="p1b_308.043"/> akatalektische Verse häufig mit hyperkatalektischen, wie auch mit katalektischen <lb n="p1b_308.044"/> wechseln. Bei den hyperkatalektischen finden keine Pausen <lb n="p1b_308.045"/> statt. Bei den katalektischen werden die Pausen hinzugerechnet.</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [308/0342]
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Um aufzublühn der Welt zum Prunk, p1b_308.002
Ja selbst das Meer, vor Durst schier krank, p1b_308.003
Es trinkt p1b_308.004
Viel tausend Flüss' als Morgentrank &c.
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(Ernst II., Herzog zu Sachsen-Koburg: „Warum man trinken darf.“)
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Akatalektische und hyperkatalektische Eintakter gebraucht Julius Wolf im p1b_308.007
Rattenfänger von Hameln, indem er die Glocke rufen läßt:
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f. Jch schreie Jch frage p1b_308.009
Und feie Und trage p1b_308.010
Für Freie Die Klage p1b_308.011
Und Knecht, Als Frohn, p1b_308.012
Mit Grunde Jch zünde p1b_308.013
Jm Munde Und künde p1b_308.014
Zur Stunde Der Sünde p1b_308.015
Um Recht. Den Lohn &c.
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2. Zweitaktige jambische Verse (jambische Zweitakter).
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Die Alten nannten diese Verse jambische Dipodie. Sie kommen p1b_308.018
bei uns meist nur in Verbindung mit ein- oder mehrtaktigen Versen p1b_308.019
vor, wie schon vorstehende Beispiele unter a b c (S. 307) ersehen lassen.
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Beispiele:
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Das rechte Wort, p1b_308.022
Die rechte That, p1b_308.023
Am rechten Ort, p1b_308.024
Schafft rechten Rat.
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(Rückert.)
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Der Schnee zerrinnt, p1b_308.027
Der Mai beginnt, p1b_308.028
Die Blüten keimen p1b_308.029
Auf Gartenbäumen, p1b_308.030
Und Vogelschall p1b_308.031
Tönt überall &c.
p1b_308.032
(Hölty.)
p1b_308.033
Jch rühme mir p1b_308.034
Mein Dörfchen hier, p1b_308.035
Denn schönre Au'n, p1b_308.036
Als rings umher p1b_308.037
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Sind nirgends mehr.
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(Bürger.)
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Vgl. noch: Goethes Gefunden, Platens Jch schleich' umher.
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3. Dreitaktige jambische Verse (jambische Dreitakter).
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Sie kommen meist in vierzeiligen Strophen vor, und zwar so, daß p1b_308.043
akatalektische Verse häufig mit hyperkatalektischen, wie auch mit katalektischen p1b_308.044
wechseln. Bei den hyperkatalektischen finden keine Pausen p1b_308.045
statt. Bei den katalektischen werden die Pausen hinzugerechnet.
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