p1b_300.001 Der reine Spondeus wurde in den alten Metrik schwebender Spondeus p1b_300.002 genannt, während man den zur Arsis aufsteigenden jambischen Spondeus den p1b_300.003 steigenden und den von Arsis zur Thesis herunterfallenden den fallendenp1b_300.004 Spondeus nannte.
p1b_300.005 Beispiele:
p1b_300.006 a. Schwebende Spondeen hat unsere Sprache seltsamerweise nur p1b_300.007 in den beiden Wörtern:
p1b_300.008
Hansnarr und Hansdampf,
p1b_300.009 nicht aber in Wörtern wie Bettstroh, wie Paul Schönfeld in seiner an Wilh. p1b_300.010 Jordan adressierten Dichtung (Stuttg., Metzler 1880. S. 192) nachweisen p1b_300.011 möchte.
p1b_300.012 b. Steigende Spondeen.
p1b_300.013
Bist du's? Turnier.
p1b_300.014 Vgl. auch obiges Beispiel: Wie Nordwind mutvoll herstürmt.
p1b_300.017 § 103. Elemente des griechisch-römischen Versbaus.
p1b_300.018 Obwohl die griechisch=römischen Maße fast keine Verwendung im p1b_300.019 deutschen Versbau mehr finden, so ist ihre Aufzählung und Vorführung p1b_300.020 in der deutschen Poetik geboten, um das Verständnis der früher in p1b_300.021 diesen Maßen geschaffenen deutschen Dichtungen zu ermöglichen. Sämtliche p1b_300.022 antike Maße lassen sich einteilen in 1. zweisilbige, 2. dreisilbige p1b_300.023 und 3. viersilbige.
p1b_300.024 1. Zweiteilige Maße.
p1b_300.025 Außer den in unserer Poesie gebräuchlichen zweiteiligen Maßen:
p1b_300.026
Jambus,p1b_300.027 Trochäus,p1b_300.028 Spondeus,
p1b_300.029 wandten die Alten noch den Pyrrhichius (Breve Breve) an, der bei uns nicht p1b_300.030 möglich ist, weil wir in jedem Verstakte eine Arsis verlangen.
p1b_300.031 Als Beispiel für den Pyrrhichius können die Nachsilben (des Wortes p1b_300.032 freund=) liche gelten.
p1b_300.033 2. Dreiteilige Maße.
p1b_300.034 An dreisilbigen Maßen zählten die Griechen außer den erwähnten:
p1b_300.035
Daktylus undp1b_300.036 Anapäst,
p1b_300.037 noch folgende sechs:
p1b_300.001 Der reine Spondeus wurde in den alten Metrik schwebender Spondeus p1b_300.002 genannt, während man den zur Arsis aufsteigenden jambischen Spondeus den p1b_300.003 steigenden und den von Arsis zur Thesis herunterfallenden den fallendenp1b_300.004 Spondeus nannte.
p1b_300.005 Beispiele:
p1b_300.006 a. Schwebende Spondeen hat unsere Sprache seltsamerweise nur p1b_300.007 in den beiden Wörtern:
p1b_300.008
Hansnarr und Hansdampf,
p1b_300.009 nicht aber in Wörtern wie Bḗttstrōh, wie Paul Schönfeld in seiner an Wilh. p1b_300.010 Jordan adressierten Dichtung (Stuttg., Metzler 1880. S. 192) nachweisen p1b_300.011 möchte.
p1b_300.012 b. Steigende Spondeen.
p1b_300.013
Bīst dū́'s? Tūrnī́er.
p1b_300.014 Vgl. auch obiges Beispiel: Wie Nordwind mutvoll herstürmt.
p1b_300.017 § 103. Elemente des griechisch-römischen Versbaus.
p1b_300.018 Obwohl die griechisch=römischen Maße fast keine Verwendung im p1b_300.019 deutschen Versbau mehr finden, so ist ihre Aufzählung und Vorführung p1b_300.020 in der deutschen Poetik geboten, um das Verständnis der früher in p1b_300.021 diesen Maßen geschaffenen deutschen Dichtungen zu ermöglichen. Sämtliche p1b_300.022 antike Maße lassen sich einteilen in 1. zweisilbige, 2. dreisilbige p1b_300.023 und 3. viersilbige.
p1b_300.024 1. Zweiteilige Maße.
p1b_300.025 Außer den in unserer Poesie gebräuchlichen zweiteiligen Maßen:
p1b_300.026
Jambus,p1b_300.027 Trochäus,p1b_300.028 Spondeus,
p1b_300.029 wandten die Alten noch den Pyrrhichius (⏑ ⏑) an, der bei uns nicht p1b_300.030 möglich ist, weil wir in jedem Verstakte eine Arsis verlangen.
p1b_300.031 Als Beispiel für den Pyrrhichius können die Nachsilben (des Wortes p1b_300.032 freund=) lic̆hĕ gelten.
p1b_300.033 2. Dreiteilige Maße.
p1b_300.034 An dreisilbigen Maßen zählten die Griechen außer den erwähnten:
p1b_300.035
Daktylus undp1b_300.036 Anapäst,
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noch folgende sechs:</p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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Der reine Spondeus wurde in den alten Metrik schwebender Spondeus p1b_300.002
genannt, während man den zur Arsis aufsteigenden jambischen Spondeus den p1b_300.003
steigenden und den von Arsis zur Thesis herunterfallenden den fallenden p1b_300.004
Spondeus nannte.
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Beispiele:
p1b_300.006
a. Schwebende Spondeen hat unsere Sprache seltsamerweise nur p1b_300.007
in den beiden Wörtern:
p1b_300.008
Hansnarr und Hansdampf,
p1b_300.009
nicht aber in Wörtern wie Bḗttstrōh, wie Paul Schönfeld in seiner an Wilh. p1b_300.010
Jordan adressierten Dichtung (Stuttg., Metzler 1880. S. 192) nachweisen p1b_300.011
möchte.
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b. Steigende Spondeen.
p1b_300.013
Bīst dū́'s? Tūrnī́er.
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Vgl. auch obiges Beispiel: Wie Nordwind mutvoll herstürmt.
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c. Fallende Spondeen.
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Wī́rtshaūs, Ā́mthaūs, Nṓrdwīnd, ā́bfǟllt, ā́bstēigt &c.
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Obwohl die griechisch=römischen Maße fast keine Verwendung im p1b_300.019
deutschen Versbau mehr finden, so ist ihre Aufzählung und Vorführung p1b_300.020
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Außer den in unserer Poesie gebräuchlichen zweiteiligen Maßen:
p1b_300.026
Jambus, p1b_300.027
Trochäus, p1b_300.028
Spondeus,
p1b_300.029
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möglich ist, weil wir in jedem Verstakte eine Arsis verlangen.
p1b_300.031
Als Beispiel für den Pyrrhichius können die Nachsilben (des Wortes p1b_300.032
freund=) lic̆hĕ gelten.
p1b_300.033
2. Dreiteilige Maße.
p1b_300.034
An dreisilbigen Maßen zählten die Griechen außer den erwähnten:
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Daktylus und p1b_300.036
Anapäst,
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/334>, abgerufen am 25.11.2024.
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