Der Schnee macht kalt, das Feuer brennt,p1b_090.002 Der Mensch geht auf zwei Füßen,p1b_090.003 Die Sonne scheint am Firmament -p1b_090.004 Das kann, wer auch nicht Logik kennt,p1b_090.005 Durch seine Sinne wissen.p1b_090.006 Doch, wer Metaphysik studiert,p1b_090.007 Der weiß, daß wer verbrennt, nicht friert,p1b_090.008 Weiß, daß das Nasse feuchtet,p1b_090.009 Und, daß das Helle leuchtet.
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(Schiller.)
p1b_090.011 Beispiel des Naiv-Koketten:
p1b_090.012
Finkchen:
Was sagten Sie, Papa?p1b_090.013 Sie haben sich versprochen.p1b_090.014 Jch sollt' erst vierzehn Jahre sein?p1b_090.015 Nein, vierzehn Jahr und sieben Wochen.
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(Gellert "Das junge Mädchen".)
p1b_090.017 3. Das Schaffen des Schönen.
p1b_090.018 Die Grundlage für das Schaffen des charakteristisch Schönen ist p1b_090.019 neben dem gebildeten Geschmack die Phantasie, in welcher die Eindrücke, p1b_090.020 Spuren, Empfindungen zu geistigen Gestalten sich gruppieren, zu Bildern, p1b_090.021 die gewissermaßen unter Kontrolle des Geschmacks aus der Phantasie p1b_090.022 abgeschaut werden.
p1b_090.023 Jnsofern die Phantasie räumlich und stofflich unbeschränkt ist, kann sie p1b_090.024 das höchste künstlerische Vorbild - das Jdeal - bilden. Je höher der p1b_090.025 Künstler steht, desto vollendeter werden seine Bildungen sein. Je gebildeter p1b_090.026 des Dichters Geschmack, und je lebhafter seine Phantasie ist, desto mehr wird p1b_090.027 er den Namen des Poeten im buchstäblichen Sinn (poietes == Schöpfer) verdienen, p1b_090.028 desto mehr wird er als ein Schöpfer des Schönen sich bewähren, weshalb p1b_090.029 Horaz als erstes Erfordernis des Dichters die Schöpferkraft, die schaffende p1b_090.030 Einbildungskraft, ingenium nennt. (Satir. I. 4, 43.) Der Schöpfer des p1b_090.031 Schönen in seiner charakteristischen Eigenart wird im Sinne Lessings (Erziehung p1b_090.032 des Menschengeschlechts), Schillers, Krauses (Urbild der Menschheit) &c. p1b_090.033 zur ästhetischen Erziehung der Menschheit beitragen.
p1b_090.034 § 24. Gegensätze des Schönen.
p1b_090.035 Als solche sind nach § 20 aufzufassen: 1. das Häßliche, 2. das p1b_090.036 Furchtbare, 3. das Grausige.
p1b_090.037 1. Das Häßliche.
p1b_090.038 Dem Schönen entgegen gesetzt ist das Häßliche, welches im Gegensatz p1b_090.039 zu dem durch die Schönheit hervorgerufenen Wohlgefallen Mißfallen p1b_090.040 oder nach der Wortableitung Haß hervorruft. Es ist der Gegensatz p1b_090.041 der objektiven Schönheit und kann füglich als Nichtübereinstimmung p1b_090.042 der Form eines Gegenstandes mit seinem Zweck definiert werden.
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Der Schnee macht kalt, das Feuer brennt,p1b_090.002 Der Mensch geht auf zwei Füßen,p1b_090.003 Die Sonne scheint am Firmament ─p1b_090.004 Das kann, wer auch nicht Logik kennt,p1b_090.005 Durch seine Sinne wissen.p1b_090.006 Doch, wer Metaphysik studiert,p1b_090.007 Der weiß, daß wer verbrennt, nicht friert,p1b_090.008 Weiß, daß das Nasse feuchtet,p1b_090.009 Und, daß das Helle leuchtet.
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(Schiller.)
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Finkchen:
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(Gellert „Das junge Mädchen“.)
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p1b_090.035 Als solche sind nach § 20 aufzufassen: 1. das Häßliche, 2. das p1b_090.036 Furchtbare, 3. das Grausige.
p1b_090.037 1. Das Häßliche.
p1b_090.038 Dem Schönen entgegen gesetzt ist das Häßliche, welches im Gegensatz p1b_090.039 zu dem durch die Schönheit hervorgerufenen Wohlgefallen Mißfallen p1b_090.040 oder nach der Wortableitung Haß hervorruft. Es ist der Gegensatz p1b_090.041 der objektiven Schönheit und kann füglich als Nichtübereinstimmung p1b_090.042 der Form eines Gegenstandes mit seinem Zweck definiert werden.
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Was sagten Sie, Papa? p1b_090.013
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des Menschengeschlechts), Schillers, Krauses (Urbild der Menschheit) &c. p1b_090.033
zur ästhetischen Erziehung der Menschheit beitragen.
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§ 24. Gegensätze des Schönen. p1b_090.035
Als solche sind nach § 20 aufzufassen: 1. das Häßliche, 2. das p1b_090.036
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1. Das Häßliche.
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