mahl sey, daß sie unter die Verdammten ge- hören, und daß das, was sie fühlen und em- pfinden, Vorboten und Anzeigungen der ewi- gen Verdammniß sind; sondern daß derglei- chen Leiden ohne Unterscheid manchmahl zwar den unbekehrten, offters aber auch den frömm- sten Kindern GOttes zu begegnen pflegen. Sie sollen wissen, daß, im Fall sie auch böse Menschen gewesen, und noch in unbekehrtem Zustande wären, oder sich vor noch unbekehrt halten, GOtt durch diese bittere Ruthe, und durch diese Plage, so die gröste unter allen auf Erden, es gut mit ihnen meyne, und ihre Buße und Bekehrung suche; Ja daß ihre Verderbnisse so groß, und daß ihre Bekehrung nicht wohl würde können erhalten und beför- dert werden, wenn GOTT gelindere Mittel, als diese, sie zu bessern und selig zu machen, vor die Hand nehmen solte. Sie sollen wissen, und glauben, daß, ob gleich eine solche Plage und Versuchung nicht ohne weisen Rath und Vorsehung GOTTes über sie gekommen, der Satan doch sein großes Haupt-Werck auch mit im Spiele habe, und daß er also ihrer Person, und Verdammniß noch nicht völlig müsse vergewissert seyn, weil er mit solchen grausamen Anfechtungen an sie setzet. Denn die Erfahrung hat es gelehret, daß es besser sey,
daß
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Hand an ſich legen,
mahl ſey, daß ſie unter die Verdammten ge- hoͤren, und daß das, was ſie fuͤhlen und em- pfinden, Vorboten und Anzeigungen der ewi- gen Verdammniß ſind; ſondern daß derglei- chen Leiden ohne Unterſcheid manchmahl zwar den unbekehrten, offters aber auch den froͤmm- ſten Kindern GOttes zu begegnen pflegen. Sie ſollen wiſſen, daß, im Fall ſie auch boͤſe Menſchen geweſen, und noch in unbekehrtem Zuſtande waͤren, oder ſich vor noch unbekehrt halten, GOtt durch dieſe bittere Ruthe, und durch dieſe Plage, ſo die groͤſte unter allen auf Erden, es gut mit ihnen meyne, und ihre Buße und Bekehrung ſuche; Ja daß ihre Verderbniſſe ſo groß, und daß ihre Bekehrung nicht wohl wuͤrde koͤnnen erhalten und befoͤr- dert werden, wenn GOTT gelindere Mittel, als dieſe, ſie zu beſſern und ſelig zu machen, vor die Hand nehmen ſolte. Sie ſollen wiſſen, und glauben, daß, ob gleich eine ſolche Plage und Verſuchung nicht ohne weiſen Rath und Vorſehung GOTTes uͤber ſie gekommen, der Satan doch ſein großes Haupt-Werck auch mit im Spiele habe, und daß er alſo ihrer Perſon, und Verdammniß noch nicht voͤllig muͤſſe vergewiſſert ſeyn, weil er mit ſolchen grauſamen Anfechtungen an ſie ſetzet. Denn die Erfahrung hat es gelehret, daß es beſſer ſey,
daß
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Hand an ſich legen,
mahl ſey, daß ſie unter die Verdammten ge-
hoͤren, und daß das, was ſie fuͤhlen und em-
pfinden, Vorboten und Anzeigungen der ewi-
gen Verdammniß ſind; ſondern daß derglei-
chen Leiden ohne Unterſcheid manchmahl zwar
den unbekehrten, offters aber auch den froͤmm-
ſten Kindern GOttes zu begegnen pflegen.
Sie ſollen wiſſen, daß, im Fall ſie auch boͤſe
Menſchen geweſen, und noch in unbekehrtem
Zuſtande waͤren, oder ſich vor noch unbekehrt
halten, GOtt durch dieſe bittere Ruthe, und
durch dieſe Plage, ſo die groͤſte unter allen auf
Erden, es gut mit ihnen meyne, und ihre
Buße und Bekehrung ſuche; Ja daß ihre
Verderbniſſe ſo groß, und daß ihre Bekehrung
nicht wohl wuͤrde koͤnnen erhalten und befoͤr-
dert werden, wenn GOTT gelindere Mittel,
als dieſe, ſie zu beſſern und ſelig zu machen, vor
die Hand nehmen ſolte. Sie ſollen wiſſen,
und glauben, daß, ob gleich eine ſolche
Plage und Verſuchung nicht ohne weiſen Rath
und Vorſehung GOTTes uͤber ſie gekommen,
der Satan doch ſein großes Haupt-Werck auch
mit im Spiele habe, und daß er alſo ihrer
Perſon, und Verdammniß noch nicht voͤllig
muͤſſe vergewiſſert ſeyn, weil er mit ſolchen
grauſamen Anfechtungen an ſie ſetzet. Denn
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/389>, abgerufen am 23.11.2024.
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