aber Zollinger war meines Wissens nicht selbst auf Timor und also ist diese Angabe auch keine directe. Er gehört demnach wohl sicher in die Fauna des indischen Archipels, aber sein bestimmtes Vaterland ist erst noch zu finden.
Was die Bänder betrifft, so sind zunächst schwärzliche, pomeranzenrothe und die rosenrothe Nahtbinde zu unterscheiden.
1) Die schwärzlichen nehmen entschieden bestimmte Stellen ein; auf der oberen Hälfte der Windungen, somit auch auf der vorletzten und den vorhergehenden sichtbar, sind bis drei vorhanden, das oberste meist schmale ungefähr in der Mitte dieser oberen (sichtbaren) Hälfte, die zwei anderen einander genähert, dicht über der Naht oder ihrer Verlängerung. Auf der unteren Hälfte der letzten Windung kommt nur ein derartiges Band vor und zwar tief unten, das Rosenroth der Nabelgegend umschliessend, schmal oder mässig breit. Die Variationen dieser Bänder sind nicht gerade gross, die zwei mittleren einander genäherten können mit einander ver- schmelzen und so nur ein sehr breites bilden; in einem Falle finde ich das oberste verdreifacht; in wenigen anderen ist dieses oder das obere der beiden mittleren nicht vorhanden, selten fehlt das unterste. Endlich können alle diese Bänder fehlen. Weitere Com- bination dieser Bänder finde ich an meinen 50 Exemplaren nicht; wo die einen auftreten, sind die anderen fast immer auch, sei es spurweise oder vollständig, vorhanden. Nehmen wir für diese 4 Bänder, wie es am passendsten scheint, die Formel 1 - 3 4 5, da bei den hochgewundenen Bulimus im Gegensatz zu Helix die Naht sich unter das vierte Band herabsenkt, so ergeben sich also die Variationen 1 - 34 5 nicht selten, 1 - - 4 5 und - - - 4 5 ziemlich selten, - - 3 4 -, - - - 4 - und 1 1 1 - 3 4 5 sehr selten, - - - - - ziemlich häufig. Ich habe diese Bänder im Allgemeinen schwärzlich genannt, sie sind bald mehr dunkelblau, bald grünlich schwarz oder selbst dunkel purpurn und an demselben Individuum kann das eine Band anders als das andere, ja dasselbe Band auf den oberen Windungen anders als auf den unteren gefärbt sein. Manchmal hören diese Bänder auf der letzten Windung oder in der Mitte der vorletzten plötzlich auf.
2) Die pomeranzenrothen Bänder sind breiter, minder scharf begränzt und eigentlich nur Verdunkelungen der Grundfarbe. Eins verläuft zwischen Band 1 und 3, das andere zwischen 4 und 5. Sie fallen nur da recht in's Auge, wo die anderen fehlen; zuweilen
Dessen verschiedenfarbige Bänder.
aber Zollinger war meines Wissens nicht selbst auf Timor und also ist diese Angabe auch keine directe. Er gehört demnach wohl sicher in die Fauna des indischen Archipels, aber sein bestimmtes Vaterland ist erst noch zu finden.
Was die Bänder betrifft, so sind zunächst schwärzliche, pomeranzenrothe und die rosenrothe Nahtbinde zu unterscheiden.
1) Die schwärzlichen nehmen entschieden bestimmte Stellen ein; auf der oberen Hälfte der Windungen, somit auch auf der vorletzten und den vorhergehenden sichtbar, sind bis drei vorhanden, das oberste meist schmale ungefähr in der Mitte dieser oberen (sichtbaren) Hälfte, die zwei anderen einander genähert, dicht über der Naht oder ihrer Verlängerung. Auf der unteren Hälfte der letzten Windung kommt nur ein derartiges Band vor und zwar tief unten, das Rosenroth der Nabelgegend umschliessend, schmal oder mässig breit. Die Variationen dieser Bänder sind nicht gerade gross, die zwei mittleren einander genäherten können mit einander ver- schmelzen und so nur ein sehr breites bilden; in einem Falle finde ich das oberste verdreifacht; in wenigen anderen ist dieses oder das obere der beiden mittleren nicht vorhanden, selten fehlt das unterste. Endlich können alle diese Bänder fehlen. Weitere Com- bination dieser Bänder finde ich an meinen 50 Exemplaren nicht; wo die einen auftreten, sind die anderen fast immer auch, sei es spurweise oder vollständig, vorhanden. Nehmen wir für diese 4 Bänder, wie es am passendsten scheint, die Formel 1 - 3 4 5, da bei den hochgewundenen Bulimus im Gegensatz zu Helix die Naht sich unter das vierte Band herabsenkt, so ergeben sich also die Variationen 1 - 34͡ 5 nicht selten, 1 - - 4 5 und - - - 4 5 ziemlich selten, - - 3 4 -, - - - 4 - und 1 1 1 - 3 4 5 sehr selten, - - - - - ziemlich häufig. Ich habe diese Bänder im Allgemeinen schwärzlich genannt, sie sind bald mehr dunkelblau, bald grünlich schwarz oder selbst dunkel purpurn und an demselben Individuum kann das eine Band anders als das andere, ja dasselbe Band auf den oberen Windungen anders als auf den unteren gefärbt sein. Manchmal hören diese Bänder auf der letzten Windung oder in der Mitte der vorletzten plötzlich auf.
2) Die pomeranzenrothen Bänder sind breiter, minder scharf begränzt und eigentlich nur Verdunkelungen der Grundfarbe. Eins verläuft zwischen Band 1 und 3, das andere zwischen 4 und 5. Sie fallen nur da recht in’s Auge, wo die anderen fehlen; zuweilen
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Dessen verschiedenfarbige Bänder.
aber Zollinger war meines Wissens nicht selbst auf Timor und also
ist diese Angabe auch keine directe. Er gehört demnach wohl
sicher in die Fauna des indischen Archipels, aber sein bestimmtes
Vaterland ist erst noch zu finden.
Was die Bänder betrifft, so sind zunächst schwärzliche,
pomeranzenrothe und die rosenrothe Nahtbinde zu unterscheiden.
1) Die schwärzlichen nehmen entschieden bestimmte Stellen
ein; auf der oberen Hälfte der Windungen, somit auch auf der
vorletzten und den vorhergehenden sichtbar, sind bis drei vorhanden,
das oberste meist schmale ungefähr in der Mitte dieser oberen
(sichtbaren) Hälfte, die zwei anderen einander genähert, dicht über
der Naht oder ihrer Verlängerung. Auf der unteren Hälfte der
letzten Windung kommt nur ein derartiges Band vor und zwar tief
unten, das Rosenroth der Nabelgegend umschliessend, schmal oder
mässig breit. Die Variationen dieser Bänder sind nicht gerade gross,
die zwei mittleren einander genäherten können mit einander ver-
schmelzen und so nur ein sehr breites bilden; in einem Falle finde
ich das oberste verdreifacht; in wenigen anderen ist dieses oder
das obere der beiden mittleren nicht vorhanden, selten fehlt das
unterste. Endlich können alle diese Bänder fehlen. Weitere Com-
bination dieser Bänder finde ich an meinen 50 Exemplaren nicht;
wo die einen auftreten, sind die anderen fast immer auch, sei es
spurweise oder vollständig, vorhanden. Nehmen wir für diese
4 Bänder, wie es am passendsten scheint, die Formel 1 - 3 4 5,
da bei den hochgewundenen Bulimus im Gegensatz zu Helix die
Naht sich unter das vierte Band herabsenkt, so ergeben sich also
die Variationen 1 - 34͡ 5 nicht selten, 1 - - 4 5 und - - - 4 5
ziemlich selten, - - 3 4 -, - - - 4 - und 1 1 1 - 3 4 5 sehr selten,
- - - - - ziemlich häufig. Ich habe diese Bänder im Allgemeinen
schwärzlich genannt, sie sind bald mehr dunkelblau, bald grünlich
schwarz oder selbst dunkel purpurn und an demselben Individuum
kann das eine Band anders als das andere, ja dasselbe Band auf
den oberen Windungen anders als auf den unteren gefärbt sein.
Manchmal hören diese Bänder auf der letzten Windung oder in der
Mitte der vorletzten plötzlich auf.
2) Die pomeranzenrothen Bänder sind breiter, minder scharf
begränzt und eigentlich nur Verdunkelungen der Grundfarbe. Eins
verläuft zwischen Band 1 und 3, das andere zwischen 4 und 5.
Sie fallen nur da recht in’s Auge, wo die anderen fehlen; zuweilen
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/381>, abgerufen am 22.11.2024.
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