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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Bulimus laevus.

b) Long. 40, diam. maj. 181/2, min. 15; apert. alt. 17, lat.
inclus. perist. 13, exclus. 8 Mill.

c) Long. 311/2, diam. maj. 16, min. 14; apert. alt. 15, lat.
inclus. perist. 111/2, exclus. 71/2 Mill.

d) Long. 301/2, diam. maj. 19, min. 16; apert. alt. 161/2, lat.
inclus. perist. 131/2, exclus. 9 Mill.

e) Long. 28, diam. maj. 15, min. 13; apert. alt. 141/2, lat.
inclus. perist. 11, exclus. 71/2 Mill.

? Tenimberinseln oder Timor-laut, östlich von Timor.

So altbekannt und häufig in den europäischen Sammlungen
diese Art ist, und so viele Exemplare derselben ich auch selbst
nach Europa mitgenommen habe, so kenne ich doch noch keinen
sicheren Fundort für dieselbe. Ich erhielt sie auf Amboina in
Menge von dem öfter genannten Herrn Hoedt, sowie von anderen
Conchylienliebhabern mit der Angabe, dass sie von den Tenimber-
inseln
(= Timor-laut), östlich von Timor gelegen, komme, und
diese Angabe scheint mir die glaubwürdigste, denn auf Amboina
selbst lebt sie bestimmt nicht, auf Timor habe ich sie auch nicht
gefunden, abgesehen von dem gleich zu besprechenden B. suspectus.

Chemnitz (1786) bemerkt über ihr Vaterland nur: "darüber
sind die Conchyliologen längst einig, dass man diese Art nicht im
Meere zu suchen habe, aber darüber wird noch gestritten, ob man
sie für Schnecken aus den ostindischen süssen Wassern und Flüssen,
oder für Erd-Land-Baumschnecken halten müsse". Ferussac 1821/22
nennt zuerst mit Bestimmtheit Timor als Vaterland und führt ebenso
wie für B. contrarius, der ganz sicher dort lebt, Mauge als Autorität
an, denselben, dem er verschiedene Landschnecken von Teneriffa
und Westindien verdankt; sollte dieser sie vielleicht von Peron
erhalten haben, der auf der Baudin'schen Expedition Timor besuchte,
aber bei Helix argillacea selbst von Ferussac als Finder genannt wird.

Quoy und Gaimard (voy. astrol.) geben Manado im nördlichen
Celebes als Fundort an, indem sie ihn mit B. sinistralis zu ver-
wechseln scheinen; Deshayes in der zweiten Ausgabe von Lamarck
sodann Amboina, ohne weitere Motivirung; Pfeiffer im zweiten Band
seiner Monographie ebenso Java, Amboina und Timor, setzt aber
im dritten Band, auf den Widerspruch Mousson's, Java zuletzt und
gibt ihm ein Fragezeichen; Reeve nennt "Amboina und die Molukken",
als ob jenes nicht unter diesen einbegriffen wäre. In Mousson's
Sammlung sind Exemplare von Zollinger mit der Angabe Timor,

Bulimus laevus.

b) Long. 40, diam. maj. 18½, min. 15; apert. alt. 17, lat.
inclus. perist. 13, exclus. 8 Mill.

c) Long. 31½, diam. maj. 16, min. 14; apert. alt. 15, lat.
inclus. perist. 11½, exclus. 7½ Mill.

d) Long. 30½, diam. maj. 19, min. 16; apert. alt. 16½, lat.
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e) Long. 28, diam. maj. 15, min. 13; apert. alt. 14½, lat.
inclus. perist. 11, exclus. 7½ Mill.

? Tenimberinseln oder Timor-laut, östlich von Timor.

So altbekannt und häufig in den europäischen Sammlungen
diese Art ist, und so viele Exemplare derselben ich auch selbst
nach Europa mitgenommen habe, so kenne ich doch noch keinen
sicheren Fundort für dieselbe. Ich erhielt sie auf Amboina in
Menge von dem öfter genannten Herrn Hoedt, sowie von anderen
Conchylienliebhabern mit der Angabe, dass sie von den Tenimber-
inseln
(= Timor-laut), östlich von Timor gelegen, komme, und
diese Angabe scheint mir die glaubwürdigste, denn auf Amboina
selbst lebt sie bestimmt nicht, auf Timor habe ich sie auch nicht
gefunden, abgesehen von dem gleich zu besprechenden B. suspectus.

Chemnitz (1786) bemerkt über ihr Vaterland nur: »darüber
sind die Conchyliologen längst einig, dass man diese Art nicht im
Meere zu suchen habe, aber darüber wird noch gestritten, ob man
sie für Schnecken aus den ostindischen süssen Wassern und Flüssen,
oder für Erd-Land-Baumschnecken halten müsse«. Ferussac 1821/22
nennt zuerst mit Bestimmtheit Timor als Vaterland und führt ebenso
wie für B. contrarius, der ganz sicher dort lebt, Maugé als Autorität
an, denselben, dem er verschiedene Landschnecken von Teneriffa
und Westindien verdankt; sollte dieser sie vielleicht von Peron
erhalten haben, der auf der Baudin’schen Expedition Timor besuchte,
aber bei Helix argillacea selbst von Ferussac als Finder genannt wird.

Quoy und Gaimard (voy. astrol.) geben Manado im nördlichen
Celebes als Fundort an, indem sie ihn mit B. sinistralis zu ver-
wechseln scheinen; Deshayes in der zweiten Ausgabe von Lamarck
sodann Amboina, ohne weitere Motivirung; Pfeiffer im zweiten Band
seiner Monographie ebenso Java, Amboina und Timor, setzt aber
im dritten Band, auf den Widerspruch Mousson’s, Java zuletzt und
gibt ihm ein Fragezeichen; Reeve nennt »Amboina und die Molukken«,
als ob jenes nicht unter diesen einbegriffen wäre. In Mousson’s
Sammlung sind Exemplare von Zollinger mit der Angabe Timor,

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[360/0380] Bulimus laevus. b) Long. 40, diam. maj. 18½, min. 15; apert. alt. 17, lat. inclus. perist. 13, exclus. 8 Mill. c) Long. 31½, diam. maj. 16, min. 14; apert. alt. 15, lat. inclus. perist. 11½, exclus. 7½ Mill. d) Long. 30½, diam. maj. 19, min. 16; apert. alt. 16½, lat. inclus. perist. 13½, exclus. 9 Mill. e) Long. 28, diam. maj. 15, min. 13; apert. alt. 14½, lat. inclus. perist. 11, exclus. 7½ Mill. ? Tenimberinseln oder Timor-laut, östlich von Timor. So altbekannt und häufig in den europäischen Sammlungen diese Art ist, und so viele Exemplare derselben ich auch selbst nach Europa mitgenommen habe, so kenne ich doch noch keinen sicheren Fundort für dieselbe. Ich erhielt sie auf Amboina in Menge von dem öfter genannten Herrn Hoedt, sowie von anderen Conchylienliebhabern mit der Angabe, dass sie von den Tenimber- inseln (= Timor-laut), östlich von Timor gelegen, komme, und diese Angabe scheint mir die glaubwürdigste, denn auf Amboina selbst lebt sie bestimmt nicht, auf Timor habe ich sie auch nicht gefunden, abgesehen von dem gleich zu besprechenden B. suspectus. Chemnitz (1786) bemerkt über ihr Vaterland nur: »darüber sind die Conchyliologen längst einig, dass man diese Art nicht im Meere zu suchen habe, aber darüber wird noch gestritten, ob man sie für Schnecken aus den ostindischen süssen Wassern und Flüssen, oder für Erd-Land-Baumschnecken halten müsse«. Ferussac 1821/22 nennt zuerst mit Bestimmtheit Timor als Vaterland und führt ebenso wie für B. contrarius, der ganz sicher dort lebt, Maugé als Autorität an, denselben, dem er verschiedene Landschnecken von Teneriffa und Westindien verdankt; sollte dieser sie vielleicht von Peron erhalten haben, der auf der Baudin’schen Expedition Timor besuchte, aber bei Helix argillacea selbst von Ferussac als Finder genannt wird. Quoy und Gaimard (voy. astrol.) geben Manado im nördlichen Celebes als Fundort an, indem sie ihn mit B. sinistralis zu ver- wechseln scheinen; Deshayes in der zweiten Ausgabe von Lamarck sodann Amboina, ohne weitere Motivirung; Pfeiffer im zweiten Band seiner Monographie ebenso Java, Amboina und Timor, setzt aber im dritten Band, auf den Widerspruch Mousson’s, Java zuletzt und gibt ihm ein Fragezeichen; Reeve nennt »Amboina und die Molukken«, als ob jenes nicht unter diesen einbegriffen wäre. In Mousson’s Sammlung sind Exemplare von Zollinger mit der Angabe Timor,

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/380>, abgerufen am 22.11.2024.