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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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des Bulimus interruptus.
gut damit übereinstimmende Abbildung bei Mousson, moll. jav. 20., 4.,
beide unter dem Namen interruptus. Dass die Art wirklich auf Java
zu Hause ist, scheint daher nicht zweifelhaft. Mehr zweifelhafte
Fundorte für diese Art sind ferner: Singapore, Leydener Museum,
infraviridis, und Pulo Condore nahe der Küste von Cambodja,
Cuming's Sammlung, infrapictus.

Von der ebengenannten Insel soll auch Bulimus Dohrni Pfr.
Proc. zool. soc. 1863 p. 525 stammen, in welchem ich nichts anderes
als die Combination infraviridis-elongatus des interruptus, wie ich
solche auch selbst auf Celebes gesammelt, Taf. 20., Fig. 5., sehen
kann. Aber dass dieselbe zugleich in Cambodja und Celebes leben
soll, erscheint sehr sonderbar.

Die mehr gesättigt gummiguttgelbe Färbung und das mehr
geradlinige Profil der Schale, worin sich die einzelnen Windungen
nicht markiren, bleiben für diese Art im Vergleich zu perversus
charakteristisch. In der Regel ist auch die Mündung verhältniss-
mässig kleiner und der Mundsaum dicker. Doch sind die beiden
letzten Kennzeichen bei mehreren Individuen nicht vorhanden, deren
eben erwähnt wurde und zu denen Mousson's 20., 4. gehört; ich
bin nicht abgeneigt, sie wegen ihrer vorhandenen Lippe frühreife
Formen zu nennen, sei es, dass sie bei längerem Leben den Mund-
saum noch einmal resorbirt (unwahrscheinlich) und die Schale weiter
gebaut hätten, oder dass sie in einem Alter und bei einer dadurch
bedingten Form, in welchem andere Exemplare noch weiter wachsen,
eine Lippe gebildet und ihr Wachsthum abgeschlossen haben.

Bulimus emaciatus m. Taf. 20., Fig. 7.

Testa perforata, conica, oblonga, striatula, parum nitida,
pallide sulfurea
, strigis fuscis supra rarioribus, pallidioribus, basi
anfractus ultimi confertis, obscuris picta, varicibus solitariis; anfr. 61/2,
parum convexi, sutura mediocris, paulum appressa, anguste lactea,
paululum lacera; apertura fere dimidiam longitudinem aequans, semi-
elliptica, vix obliqua, peristoma subincrassatum, reflexum, album,
margine columellari subperpendiculari, callo parietali albo.

a) Long. 48, diam. maj. 25, min. 211/2; apert. long. 23, lat. 18 Mill.
b) " 50, " " 24, " 21; " " 22, " 16 "
c) " 44, " " 24, " 211/2; " " 21, " 171/2 "

Oestliches Java, Grisse bei Surabaya von mir gefunden, rechts (a).
Bali, bei Buleling, Zollinger in Mousson's Sammlung, vier linke und
zwei rechte (b, c).


des Bulimus interruptus.
gut damit übereinstimmende Abbildung bei Mousson, moll. jav. 20., 4.,
beide unter dem Namen interruptus. Dass die Art wirklich auf Java
zu Hause ist, scheint daher nicht zweifelhaft. Mehr zweifelhafte
Fundorte für diese Art sind ferner: Singapore, Leydener Museum,
infraviridis, und Pulo Condore nahe der Küste von Cambodja,
Cuming’s Sammlung, infrapictus.

Von der ebengenannten Insel soll auch Bulimus Dohrni Pfr.
Proc. zool. soc. 1863 p. 525 stammen, in welchem ich nichts anderes
als die Combination infraviridis-elongatus des interruptus, wie ich
solche auch selbst auf Celebes gesammelt, Taf. 20., Fig. 5., sehen
kann. Aber dass dieselbe zugleich in Cambodja und Celebes leben
soll, erscheint sehr sonderbar.

Die mehr gesättigt gummiguttgelbe Färbung und das mehr
geradlinige Profil der Schale, worin sich die einzelnen Windungen
nicht markiren, bleiben für diese Art im Vergleich zu perversus
charakteristisch. In der Regel ist auch die Mündung verhältniss-
mässig kleiner und der Mundsaum dicker. Doch sind die beiden
letzten Kennzeichen bei mehreren Individuen nicht vorhanden, deren
eben erwähnt wurde und zu denen Mousson’s 20., 4. gehört; ich
bin nicht abgeneigt, sie wegen ihrer vorhandenen Lippe frühreife
Formen zu nennen, sei es, dass sie bei längerem Leben den Mund-
saum noch einmal resorbirt (unwahrscheinlich) und die Schale weiter
gebaut hätten, oder dass sie in einem Alter und bei einer dadurch
bedingten Form, in welchem andere Exemplare noch weiter wachsen,
eine Lippe gebildet und ihr Wachsthum abgeschlossen haben.

Bulimus emaciatus m. Taf. 20., Fig. 7.

Testa perforata, conica, oblonga, striatula, parum nitida,
pallide sulfurea
, strigis fuscis supra rarioribus, pallidioribus, basi
anfractus ultimi confertis, obscuris picta, varicibus solitariis; anfr. 6½,
parum convexi, sutura mediocris, paulum appressa, anguste lactea,
paululum lacera; apertura fere dimidiam longitudinem aequans, semi-
elliptica, vix obliqua, peristoma subincrassatum, reflexum, album,
margine columellari subperpendiculari, callo parietali albo.

a) Long. 48, diam. maj. 25, min. 21½; apert. long. 23, lat. 18 Mill.
b) » 50, » » 24, » 21; » » 22, » 16 »
c) » 44, » » 24, » 21½; » » 21, » 17½ »

Oestliches Java, Grissé bei Surabaya von mir gefunden, rechts (a).
Bali, bei Buleling, Zollinger in Mousson’s Sammlung, vier linke und
zwei rechte (b, c).


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[347/0367] des Bulimus interruptus. gut damit übereinstimmende Abbildung bei Mousson, moll. jav. 20., 4., beide unter dem Namen interruptus. Dass die Art wirklich auf Java zu Hause ist, scheint daher nicht zweifelhaft. Mehr zweifelhafte Fundorte für diese Art sind ferner: Singapore, Leydener Museum, infraviridis, und Pulo Condore nahe der Küste von Cambodja, Cuming’s Sammlung, infrapictus. Von der ebengenannten Insel soll auch Bulimus Dohrni Pfr. Proc. zool. soc. 1863 p. 525 stammen, in welchem ich nichts anderes als die Combination infraviridis-elongatus des interruptus, wie ich solche auch selbst auf Celebes gesammelt, Taf. 20., Fig. 5., sehen kann. Aber dass dieselbe zugleich in Cambodja und Celebes leben soll, erscheint sehr sonderbar. Die mehr gesättigt gummiguttgelbe Färbung und das mehr geradlinige Profil der Schale, worin sich die einzelnen Windungen nicht markiren, bleiben für diese Art im Vergleich zu perversus charakteristisch. In der Regel ist auch die Mündung verhältniss- mässig kleiner und der Mundsaum dicker. Doch sind die beiden letzten Kennzeichen bei mehreren Individuen nicht vorhanden, deren eben erwähnt wurde und zu denen Mousson’s 20., 4. gehört; ich bin nicht abgeneigt, sie wegen ihrer vorhandenen Lippe frühreife Formen zu nennen, sei es, dass sie bei längerem Leben den Mund- saum noch einmal resorbirt (unwahrscheinlich) und die Schale weiter gebaut hätten, oder dass sie in einem Alter und bei einer dadurch bedingten Form, in welchem andere Exemplare noch weiter wachsen, eine Lippe gebildet und ihr Wachsthum abgeschlossen haben. Bulimus emaciatus m. Taf. 20., Fig. 7. Testa perforata, conica, oblonga, striatula, parum nitida, pallide sulfurea, strigis fuscis supra rarioribus, pallidioribus, basi anfractus ultimi confertis, obscuris picta, varicibus solitariis; anfr. 6½, parum convexi, sutura mediocris, paulum appressa, anguste lactea, paululum lacera; apertura fere dimidiam longitudinem aequans, semi- elliptica, vix obliqua, peristoma subincrassatum, reflexum, album, margine columellari subperpendiculari, callo parietali albo. a) Long. 48, diam. maj. 25, min. 21½; apert. long. 23, lat. 18 Mill. b) » 50, » » 24, » 21; » » 22, » 16 » c) » 44, » » 24, » 21½; » » 21, » 17½ » Oestliches Java, Grissé bei Surabaya von mir gefunden, rechts (a). Bali, bei Buleling, Zollinger in Mousson’s Sammlung, vier linke und zwei rechte (b, c).

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/367>, abgerufen am 03.05.2024.