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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Tauben und Huhn.
in der Menagerie zu Yokohama gehalten, erregte viele Auf-
merksamkeit bei den einheimischen Besuchern, und wurde
mir vom Besitzer als das werthvollste seiner Thiere be-
zeichnet. Theilweise mag es damit zusammenhängen, dass
weisse Thiere bei den Japanern überhaupt besonders
geachtet sind, so neben dem Kranich auch weisse Mäuse,
weisse Sperlinge; selbst weisse Schwalben und ein weisser
Adler finden sich in den japanischen Wörterbüchern. --
Kein Papagei lebt wild in Japan.2) Im oceanischen Ost-
asien geht also die Verbreitung der Affen weiter nach
Norden, als die der Papageien, in Amerika bekanntlich
umgekehrt.
Tauben und Hühner.
Die Taube heisst auf japanisch hato, wilde Tauben nennt man
yama-bato, Bergtaube, und zwar hörte ich beide Bezeich-
nungen in Yokohama für verschiedene Arten, hato für die
eigentliche Haustaube, Columba domestica, und die unserer
Lachtaube ähnliche gezähmte C. bitorquata Tem., yamabato
für die wild lebende, der Stammart unserer zahmen so
höchst ähnliche C. intermedia und die wilde Turteltaube,
C. maena Sykes (C. gelastes Tem.). Andere Zusammen-
setzungen finde ich in den Büchern, so in der Encyclopädie
jebato (ihe-hato), Haustaube, und kuz'yako-hato, d. h.
Pfauentaube, unerkennbar, in anderen Büchern kisibato,
Fasanentaube, haku hato, weisse Taube (Haustaube).
Huhn, niwatori; hauptsächlich zweierlei Rassen: grosse mit hohen,
starken Beinen, ähnlich der Cochinchinarasse, der eigent-
liche niwa-tori, und kleinere mit sehr kurzen, doch nicht
befiederten Beinen, tshabo (tsi-ya-bo) genannt, beide
sowohl in den Häusern, als in den Büchern. In der
Menagerie zu Yokohama waren noch verschiedene andere
Rassen, namentlich diejenige mit krausen Federn, aber ich
erinnere mich nicht, in Japan die bekannten Bantamhühner
gesehen zu haben, welche doch nach neueren Nachrichten
von dort stammen sollen.
Fasanen. Von den zwei Japan eigenthümlichen wilden Arten
heisst Ph. versicolor Tem. kizi, auch kitsi und kishi
gesprochen, und findet sich in jedem Bilderbuch; der
Tauben und Huhn.
in der Menagerie zu Yokohama gehalten, erregte viele Auf-
merksamkeit bei den einheimischen Besuchern, und wurde
mir vom Besitzer als das werthvollste seiner Thiere be-
zeichnet. Theilweise mag es damit zusammenhängen, dass
weisse Thiere bei den Japanern überhaupt besonders
geachtet sind, so neben dem Kranich auch weisse Mäuse,
weisse Sperlinge; selbst weisse Schwalben und ein weisser
Adler finden sich in den japanischen Wörterbüchern. —
Kein Papagei lebt wild in Japan.2) Im oceanischen Ost-
asien geht also die Verbreitung der Affen weiter nach
Norden, als die der Papageien, in Amerika bekanntlich
umgekehrt.
Tauben und Hühner.
Die Taube heisst auf japanisch hato, wilde Tauben nennt man
yama-bato, Bergtaube, und zwar hörte ich beide Bezeich-
nungen in Yokohama für verschiedene Arten, hato für die
eigentliche Haustaube, Columba domestica, und die unserer
Lachtaube ähnliche gezähmte C. bitorquata Tem., yamabato
für die wild lebende, der Stammart unserer zahmen so
höchst ähnliche C. intermedia und die wilde Turteltaube,
C. maena Sykes (C. gelastes Tem.). Andere Zusammen-
setzungen finde ich in den Büchern, so in der Encyclopädie
jebato (ihe-hato), Haustaube, und kuz’yako-hato, d. h.
Pfauentaube, unerkennbar, in anderen Büchern kisibato,
Fasanentaube, haku hato, weisse Taube (Haustaube).
Huhn, niwátori; hauptsächlich zweierlei Rassen: grosse mit hohen,
starken Beinen, ähnlich der Cochinchinarasse, der eigent-
liche niwa-tori, und kleinere mit sehr kurzen, doch nicht
befiederten Beinen, tshabo (tsi-ya-bo) genannt, beide
sowohl in den Häusern, als in den Büchern. In der
Menagerie zu Yokohama waren noch verschiedene andere
Rassen, namentlich diejenige mit krausen Federn, aber ich
erinnere mich nicht, in Japan die bekannten Bantamhühner
gesehen zu haben, welche doch nach neueren Nachrichten
von dort stammen sollen.
Fasanen. Von den zwei Japan eigenthümlichen wilden Arten
heisst Ph. versicolor Tem. kizi, auch kitsi und kishi
gesprochen, und findet sich in jedem Bilderbuch; der
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[102/0120] Tauben und Huhn. in der Menagerie zu Yokohama gehalten, erregte viele Auf- merksamkeit bei den einheimischen Besuchern, und wurde mir vom Besitzer als das werthvollste seiner Thiere be- zeichnet. Theilweise mag es damit zusammenhängen, dass weisse Thiere bei den Japanern überhaupt besonders geachtet sind, so neben dem Kranich auch weisse Mäuse, weisse Sperlinge; selbst weisse Schwalben und ein weisser Adler finden sich in den japanischen Wörterbüchern. — Kein Papagei lebt wild in Japan.2) Im oceanischen Ost- asien geht also die Verbreitung der Affen weiter nach Norden, als die der Papageien, in Amerika bekanntlich umgekehrt. Tauben und Hühner. Die Taube heisst auf japanisch hato, wilde Tauben nennt man yama-bato, Bergtaube, und zwar hörte ich beide Bezeich- nungen in Yokohama für verschiedene Arten, hato für die eigentliche Haustaube, Columba domestica, und die unserer Lachtaube ähnliche gezähmte C. bitorquata Tem., yamabato für die wild lebende, der Stammart unserer zahmen so höchst ähnliche C. intermedia und die wilde Turteltaube, C. maena Sykes (C. gelastes Tem.). Andere Zusammen- setzungen finde ich in den Büchern, so in der Encyclopädie jebato (ihe-hato), Haustaube, und kuz’yako-hato, d. h. Pfauentaube, unerkennbar, in anderen Büchern kisibato, Fasanentaube, haku hato, weisse Taube (Haustaube). Huhn, niwátori; hauptsächlich zweierlei Rassen: grosse mit hohen, starken Beinen, ähnlich der Cochinchinarasse, der eigent- liche niwa-tori, und kleinere mit sehr kurzen, doch nicht befiederten Beinen, tshabo (tsi-ya-bo) genannt, beide sowohl in den Häusern, als in den Büchern. In der Menagerie zu Yokohama waren noch verschiedene andere Rassen, namentlich diejenige mit krausen Federn, aber ich erinnere mich nicht, in Japan die bekannten Bantamhühner gesehen zu haben, welche doch nach neueren Nachrichten von dort stammen sollen. Fasanen. Von den zwei Japan eigenthümlichen wilden Arten heisst Ph. versicolor Tem. kizi, auch kitsi und kishi gesprochen, und findet sich in jedem Bilderbuch; der

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/120>, abgerufen am 24.11.2024.