Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Tange der japanischen Encyclopädie.
Die kostbarste Art. Die Abbildung stellt lange, einfache, parallele
Fäden dar.

Unerkennbar.

14. Siumo oder Siwo mo, d. h. Salzwasser-Ceratophyllum,
blass purpurfarbig, in der Binnensee zwischen Nipon und Sikok
vorkommend.

Sphaerococcus confervoides L.

Zu Yokohama hörte mein Sohn die Zostera marina L. mit
dem ähnlich lautenden Namen S'na-mo bezeichnen, d. h. Sand-
Ceratophyllum. Zostera wächst bekanntlich auf Sandboden, Sphaero-
coccus, wie die meisten anderen Algen, auf Felsengrund, und auf
solchem bildet die Encyclopädie auch ihren siumo ab.

14. Sakura-nori, d. h. Kirschen-Tang, gelblich weiss
oder fahl purpurn; mit Blasen der Sakura ähnlich. Sakura ist nach
Kaempfer und Thunberg der japanische Name der Weichsel, Prunus
Cerasus S.

Sargassum piluliferum Turn. und andere Sargassen.

14. v. Si sai, chinesisch Purpurkraut, japanisch Ama nori,
süsses Moos, essbar. Kaempfer p. 832: Si sai, vulgo Ama nori
et Mura sakinori, muscus marinus purpureus rupium; edulis,
quanquam substantiae durioris et membranaceae.

Cystoclonium armatum Harvey?

15. Wagame, gebraten, auch geschnitten, ähnlich dem
Kombu, dünner, schmaler und kürzer.

Alaria amplexicaulis Martens? Kauam ist der kamt-
schadalische Name der Alaria esculenta Grev., welche dort
auch gekocht wird; das Bild passt freilich nicht. Jedenfalls, wie
die drei nächstfolgenden, eine Laminariee.

15. v. Arame, in den südlichen und westlichen Meeren
häufig, in Streifen geschnitten, schwer zu verdauen, in Hungersnoth
viel gegessen. (Chinesisch Hai tai, Meergürtel, in Tengtscheu,
vermuthlich die Stadt Tangtschau oder Teng-tschau-fu am Ein-
gang des Golfs von Petscheli, getrocknet zu Seilen benutzt.) Kaempfer
p. 833: Kai tei, vulgo Arame, fucus lanceiformis tricubitalis
et longior, striatus, ora integra, mucosus, a strenua coctione edulis.
Oris rupium adnatus, in superficie maris fluctuat.

In Yokohama wurde Capea Richardiana Ag., wie Nudeln
geschnitten, als Esswaare verkauft.

16. Sagarani oder Katsime, wird auch gegessen, besonders

Tange der japanischen Encyclopädie.
Die kostbarste Art. Die Abbildung stellt lange, einfache, parallele
Fäden dar.

Unerkennbar.

14. Siumo oder Siwo mo, d. h. Salzwasser-Ceratophyllum,
blass purpurfarbig, in der Binnensee zwischen Nipon und Sikok
vorkommend.

Sphaerococcus confervoides L.

Zu Yokohama hörte mein Sohn die Zostera marina L. mit
dem ähnlich lautenden Namen S’na-mo bezeichnen, d. h. Sand-
Ceratophyllum. Zostera wächst bekanntlich auf Sandboden, Sphaero-
coccus, wie die meisten anderen Algen, auf Felsengrund, und auf
solchem bildet die Encyclopädie auch ihren siumo ab.

14. Sakura-nori, d. h. Kirschen-Tang, gelblich weiss
oder fahl purpurn; mit Blasen der Sakura ähnlich. Sakura ist nach
Kaempfer und Thunberg der japanische Name der Weichsel, Prunus
Cerasus S.

Sargassum piluliferum Turn. und andere Sargassen.

14. v. Si sai, chinesisch Purpurkraut, japanisch Ama nori,
süsses Moos, essbar. Kaempfer p. 832: Si sai, vulgo Ama nori
et Mura sakinori, muscus marinus purpureus rupium; edulis,
quanquam substantiae durioris et membranaceae.

Cystoclonium armatum Harvey?

15. Wagame, gebraten, auch geschnitten, ähnlich dem
Kombu, dünner, schmaler und kürzer.

Alaria amplexicaulis Martens? Kauam ist der kamt-
schadalische Name der Alaria esculenta Grev., welche dort
auch gekocht wird; das Bild passt freilich nicht. Jedenfalls, wie
die drei nächstfolgenden, eine Laminariee.

15. v. Arame, in den südlichen und westlichen Meeren
häufig, in Streifen geschnitten, schwer zu verdauen, in Hungersnoth
viel gegessen. (Chinesisch Hai tai, Meergürtel, in Tengtscheu,
vermuthlich die Stadt Tangtschau oder Teng-tschau-fu am Ein-
gang des Golfs von Petscheli, getrocknet zu Seilen benutzt.) Kaempfer
p. 833: Kai tei, vulgo Arame, fucus lanceiformis tricubitalis
et longior, striatus, ora integra, mucosus, a strenua coctione edulis.
Oris rupium adnatus, in superficie maris fluctuat.

In Yokohama wurde Capea Richardiana Ag., wie Nudeln
geschnitten, als Esswaare verkauft.

16. Sagarani oder Katsime, wird auch gegessen, besonders

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0132" n="122"/><fw place="top" type="header">Tange der japanischen Encyclopädie.</fw><lb/>
Die kostbarste Art. Die Abbildung stellt lange, einfache, parallele<lb/>
Fäden dar.</p><lb/>
          <p>Unerkennbar.</p><lb/>
          <p>14. <hi rendition="#g">Siumo</hi> oder <hi rendition="#g">Siwo mo,</hi> d. h. Salzwasser-Ceratophyllum,<lb/>
blass purpurfarbig, in der Binnensee zwischen Nipon und Sikok<lb/>
vorkommend.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Sphaerococcus confervoides</hi> L.</p><lb/>
          <p>Zu Yokohama hörte mein Sohn die Zostera marina L. mit<lb/>
dem ähnlich lautenden Namen <hi rendition="#g">S&#x2019;na-mo</hi> bezeichnen, d. h. Sand-<lb/>
Ceratophyllum. Zostera wächst bekanntlich auf Sandboden, Sphaero-<lb/>
coccus, wie die meisten anderen Algen, auf Felsengrund, und auf<lb/>
solchem bildet die Encyclopädie auch ihren siumo ab.</p><lb/>
          <p>14. <hi rendition="#g">Sakura-nori,</hi> d. h. Kirschen-Tang, gelblich weiss<lb/>
oder fahl purpurn; mit Blasen der Sakura ähnlich. Sakura ist nach<lb/>
Kaempfer und Thunberg der japanische Name der Weichsel, Prunus<lb/>
Cerasus S.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Sargassum piluliferum</hi> Turn. und andere <hi rendition="#g">Sargassen.</hi></p><lb/>
          <p>14. v. <hi rendition="#g">Si sai,</hi> chinesisch Purpurkraut, japanisch <hi rendition="#g">Ama nori,</hi><lb/>
süsses Moos, essbar. Kaempfer p. 832: <hi rendition="#g">Si sai,</hi> vulgo <hi rendition="#g">Ama nori</hi><lb/>
et <hi rendition="#g">Mura sakinori,</hi> muscus marinus purpureus rupium; edulis,<lb/>
quanquam substantiae durioris et membranaceae.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Cystoclonium armatum</hi> Harvey?</p><lb/>
          <p>15. <hi rendition="#g">Wagame,</hi> gebraten, auch geschnitten, ähnlich dem<lb/>
Kombu, dünner, schmaler und kürzer.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Alaria amplexicaulis</hi> Martens? <hi rendition="#g">Kauam</hi> ist der kamt-<lb/>
schadalische Name der <hi rendition="#g">Alaria esculenta</hi> Grev., welche dort<lb/>
auch gekocht wird; das Bild passt freilich nicht. Jedenfalls, wie<lb/>
die drei nächstfolgenden, eine Laminariee.</p><lb/>
          <p>15. v. <hi rendition="#g">Arame,</hi> in den südlichen und westlichen Meeren<lb/>
häufig, in Streifen geschnitten, schwer zu verdauen, in Hungersnoth<lb/>
viel gegessen. (Chinesisch <hi rendition="#g">Hai tai,</hi> Meergürtel, in Tengtscheu,<lb/>
vermuthlich die Stadt Tangtschau oder Teng-tschau-fu am Ein-<lb/>
gang des Golfs von Petscheli, getrocknet zu Seilen benutzt.) Kaempfer<lb/>
p. 833: <hi rendition="#g">Kai tei,</hi> vulgo <hi rendition="#g">Arame,</hi> fucus lanceiformis tricubitalis<lb/>
et longior, striatus, ora integra, mucosus, a strenua coctione edulis.<lb/>
Oris rupium adnatus, in superficie maris fluctuat.</p><lb/>
          <p>In Yokohama wurde <hi rendition="#g">Capea Richardiana</hi> Ag., wie Nudeln<lb/>
geschnitten, als Esswaare verkauft.</p><lb/>
          <p>16. <hi rendition="#g">Sagarani</hi> oder <hi rendition="#g">Katsime,</hi> wird auch gegessen, besonders<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0132] Tange der japanischen Encyclopädie. Die kostbarste Art. Die Abbildung stellt lange, einfache, parallele Fäden dar. Unerkennbar. 14. Siumo oder Siwo mo, d. h. Salzwasser-Ceratophyllum, blass purpurfarbig, in der Binnensee zwischen Nipon und Sikok vorkommend. Sphaerococcus confervoides L. Zu Yokohama hörte mein Sohn die Zostera marina L. mit dem ähnlich lautenden Namen S’na-mo bezeichnen, d. h. Sand- Ceratophyllum. Zostera wächst bekanntlich auf Sandboden, Sphaero- coccus, wie die meisten anderen Algen, auf Felsengrund, und auf solchem bildet die Encyclopädie auch ihren siumo ab. 14. Sakura-nori, d. h. Kirschen-Tang, gelblich weiss oder fahl purpurn; mit Blasen der Sakura ähnlich. Sakura ist nach Kaempfer und Thunberg der japanische Name der Weichsel, Prunus Cerasus S. Sargassum piluliferum Turn. und andere Sargassen. 14. v. Si sai, chinesisch Purpurkraut, japanisch Ama nori, süsses Moos, essbar. Kaempfer p. 832: Si sai, vulgo Ama nori et Mura sakinori, muscus marinus purpureus rupium; edulis, quanquam substantiae durioris et membranaceae. Cystoclonium armatum Harvey? 15. Wagame, gebraten, auch geschnitten, ähnlich dem Kombu, dünner, schmaler und kürzer. Alaria amplexicaulis Martens? Kauam ist der kamt- schadalische Name der Alaria esculenta Grev., welche dort auch gekocht wird; das Bild passt freilich nicht. Jedenfalls, wie die drei nächstfolgenden, eine Laminariee. 15. v. Arame, in den südlichen und westlichen Meeren häufig, in Streifen geschnitten, schwer zu verdauen, in Hungersnoth viel gegessen. (Chinesisch Hai tai, Meergürtel, in Tengtscheu, vermuthlich die Stadt Tangtschau oder Teng-tschau-fu am Ein- gang des Golfs von Petscheli, getrocknet zu Seilen benutzt.) Kaempfer p. 833: Kai tei, vulgo Arame, fucus lanceiformis tricubitalis et longior, striatus, ora integra, mucosus, a strenua coctione edulis. Oris rupium adnatus, in superficie maris fluctuat. In Yokohama wurde Capea Richardiana Ag., wie Nudeln geschnitten, als Esswaare verkauft. 16. Sagarani oder Katsime, wird auch gegessen, besonders

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienbotanik_1866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienbotanik_1866/132
Zitationshilfe: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienbotanik_1866/132>, abgerufen am 26.11.2024.