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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 1. Berlin, 1864.

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Abhängige Länder. Flächeninhalt. Bevölkerung.
Dem asiatischen Festlande am nächsten bildet die Insel Tsus-sima
gleichsam eine Brücke zur Halbinsel Korea.

Ueber die genannten Landestheile ist durchweg die japanische
Cultur verbreitet. Die nördlich von Nippon gelegene Insel Yeso und
die südlichen Kurilen gehören auch zum japanischen Reiche, sind
aber zum grössten Theil von einem halbwilden Volksstamm, den
Aino's (behaarten Kurilen) bewohnt. Das Klima ist rauh und der
Entwickelung japanischer Cultur ungünstig. Die Japaner bewohnen
nur die Städte und Hafenplätze und treiben Handel mit den Erzeug-
nissen nach dem Mutterlande. Das ganze Innere von Yeso soll ein
unbewohntes Waldgebirge sein. Die nördlichen Kurilen gehören
zum russischen Reiche, nur Kunasir und Yeturup sind japanisch;
die Grenzlinie geht nach den neuesten Verträgen zwischen der letzt-
genannten Insel und Urup hindurch.

Die Liukiu-Inseln erkennen, im Anfange des siebzehnten
Jahrhunderts durch den Fürsten von Satsuma unterworfen, die
japanische Oberhoheit an und zahlen Tribut, scheinen aber zugleich
an China zinspflichtig zu sein. Aehnlich ist es mit Korea, wo seit
uralten Zeiten bald der japanische bald der chinesische Einfluss
vorgewaltet hat.

Der Flächeninhalt des eigentlichen Japan wird auf 5300 Qua-
dratmeilen, die Bevölkerung auf mehr als 25 Millionen geschätzt 5).


einige Consonanten, die für unser Organ fast unaussprechlich sind, so den Zungen-
laut, der zwischen L und R schwebt, und einen eigenthümlichen Zischlaut, der
weder H noch Ch noch F ist. Professor Hoffmann schreibt für den letzteren
gewöhnlich F, für den Zungenlaut meist R. --
Der Klang aller aussereuropäischen Worte und Namen soll in der vorliegenden
Arbeit vermittelst der von Professor Lepsius (in seinem Standard Alphabet. 2. edit.
Berlin London 1863) eingeführten Buchstaben und diakritischen Zeichen ausgedrückt
werden, über deren Werth das am Anfange dieses Bandes abgedruckte Verzeichniss
Aufschluss giebt. --
5) Diese Schätzung bezieht sich auf die Inseln Nippon, Kiusiu und Sikok und
die um sie her liegenden kleineren Eilande. Sie macht keinen Anspruch auf grosse
Genauigkeit: die Küsten sind von Europäern nur zum kleinsten Theile vermessen,
und die bis jetzt veröffentlichten japanischen Karten sind meist unzuverlässig. Herr
von Siebold, in dessen grossem Werke Nippon sich die besten und ausführlichsten
Nachrichten über die statistischen Verhältnisse des Reiches finden, sagt über die
kartographischen Arbeiten der Japaner:
"In Folge eines Gesetzes sind geodätische und astronomische Arbeiten nur hö-
heren Orts dazu bestimmten Personen gestattet. Bücher, Karten und Instrumente
erhalten sie von den Niederländern. Vortreffliche Instrumente, wie Sextanten,

Abhängige Länder. Flächeninhalt. Bevölkerung.
Dem asiatischen Festlande am nächsten bildet die Insel Tsus-sima
gleichsam eine Brücke zur Halbinsel Korea.

Ueber die genannten Landestheile ist durchweg die japanische
Cultur verbreitet. Die nördlich von Nippon gelegene Insel Yeso und
die südlichen Kurilen gehören auch zum japanischen Reiche, sind
aber zum grössten Theil von einem halbwilden Volksstamm, den
Aïno’s (behaarten Kurilen) bewohnt. Das Klima ist rauh und der
Entwickelung japanischer Cultur ungünstig. Die Japaner bewohnen
nur die Städte und Hafenplätze und treiben Handel mit den Erzeug-
nissen nach dem Mutterlande. Das ganze Innere von Yeso soll ein
unbewohntes Waldgebirge sein. Die nördlichen Kurilen gehören
zum russischen Reiche, nur Kunašir und Yeturup sind japanisch;
die Grenzlinie geht nach den neuesten Verträgen zwischen der letzt-
genannten Insel und Urup hindurch.

Die Liukiu-Inseln erkennen, im Anfange des siebzehnten
Jahrhunderts durch den Fürsten von Satsuma unterworfen, die
japanische Oberhoheit an und zahlen Tribut, scheinen aber zugleich
an China zinspflichtig zu sein. Aehnlich ist es mit Korea, wo seit
uralten Zeiten bald der japanische bald der chinesische Einfluss
vorgewaltet hat.

Der Flächeninhalt des eigentlichen Japan wird auf 5300 Qua-
dratmeilen, die Bevölkerung auf mehr als 25 Millionen geschätzt 5).


einige Consonanten, die für unser Organ fast unaussprechlich sind, so den Zungen-
laut, der zwischen L und R schwebt, und einen eigenthümlichen Zischlaut, der
weder H noch Ch noch F ist. Professor Hoffmann schreibt für den letzteren
gewöhnlich F, für den Zungenlaut meist R. —
Der Klang aller aussereuropäischen Worte und Namen soll in der vorliegenden
Arbeit vermittelst der von Professor Lepsius (in seinem Standard Alphabet. 2. edit.
Berlin London 1863) eingeführten Buchstaben und diakritischen Zeichen ausgedrückt
werden, über deren Werth das am Anfange dieses Bandes abgedruckte Verzeichniss
Aufschluss giebt. —
5) Diese Schätzung bezieht sich auf die Inseln Nippon, Kiusiu und Sikok und
die um sie her liegenden kleineren Eilande. Sie macht keinen Anspruch auf grosse
Genauigkeit: die Küsten sind von Europäern nur zum kleinsten Theile vermessen,
und die bis jetzt veröffentlichten japanischen Karten sind meist unzuverlässig. Herr
von Siebold, in dessen grossem Werke Nippon sich die besten und ausführlichsten
Nachrichten über die statistischen Verhältnisse des Reiches finden, sagt über die
kartographischen Arbeiten der Japaner:
»In Folge eines Gesetzes sind geodätische und astronomische Arbeiten nur hö-
heren Orts dazu bestimmten Personen gestattet. Bücher, Karten und Instrumente
erhalten sie von den Niederländern. Vortreffliche Instrumente, wie Sextanten,
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Zitationshilfe: [Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 1. Berlin, 1864, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien01_1864/37>, abgerufen am 24.11.2024.