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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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von dem vorsetzlichen Meineid.
Schmach, ihm angedeyen wolte!
Wieviel Kampf und Beten kostet es
die Diener GOttes, bis sie ihn aus
den Stricken der Verzweiflung reis-
sen? Was hat nun der erbarmens-
würdige Mensch vor einen Vortheil
von seinem Meineid? Seine Unehre
ist nun zwiefach vor der Welt. Nun
lieget am Tag, was er durch den fal-
schen Eidschwur verbergen wolte. Und
der entdeckte Meineid verdoppelt seine
Schande. Und welch ein seltenes
Glück vor seine Seele, wann die Er-
barmung der ewigen Liebe ihn also er-
greifet, solange er noch auf dem We-
ge ist, damit er nicht dem höllischen
Peiniger übergeben werde, den er,
durch den Meineid, über seine Seele
selbst angerufen hat!

§. 37.

Ein klägliches Exempel, welches
in dieser Woche, bey einem ansehnli-

chen

von dem vorſetzlichen Meineid.
Schmach, ihm angedeyen wolte!
Wieviel Kampf und Beten koſtet es
die Diener GOttes, bis ſie ihn aus
den Stricken der Verzweiflung reiſ-
ſen? Was hat nun der erbarmens-
wuͤrdige Menſch vor einen Vortheil
von ſeinem Meineid? Seine Unehre
iſt nun zwiefach vor der Welt. Nun
lieget am Tag, was er durch den fal-
ſchen Eidſchwur verbergen wolte. Und
der entdeckte Meineid verdoppelt ſeine
Schande. Und welch ein ſeltenes
Gluͤck vor ſeine Seele, wann die Er-
barmung der ewigen Liebe ihn alſo er-
greifet, ſolange er noch auf dem We-
ge iſt, damit er nicht dem hoͤlliſchen
Peiniger uͤbergeben werde, den er,
durch den Meineid, uͤber ſeine Seele
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[91/0095] von dem vorſetzlichen Meineid. Schmach, ihm angedeyen wolte! Wieviel Kampf und Beten koſtet es die Diener GOttes, bis ſie ihn aus den Stricken der Verzweiflung reiſ- ſen? Was hat nun der erbarmens- wuͤrdige Menſch vor einen Vortheil von ſeinem Meineid? Seine Unehre iſt nun zwiefach vor der Welt. Nun lieget am Tag, was er durch den fal- ſchen Eidſchwur verbergen wolte. Und der entdeckte Meineid verdoppelt ſeine Schande. Und welch ein ſeltenes Gluͤck vor ſeine Seele, wann die Er- barmung der ewigen Liebe ihn alſo er- greifet, ſolange er noch auf dem We- ge iſt, damit er nicht dem hoͤlliſchen Peiniger uͤbergeben werde, den er, durch den Meineid, uͤber ſeine Seele ſelbſt angerufen hat! §. 37. Ein klaͤgliches Exempel, welches in dieſer Woche, bey einem anſehnli- chen

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/95>, abgerufen am 24.11.2024.