Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem vorsetzlichen Meineid.
gen. Und mit seinem Mord hatte es
gleiche Bewandnis. Wenigstens wu-
sten nicht viele seiner Unterthanen,
um diese Sünden. Aber die göttliche
Reue treibet ihn zum Bekentnis an,
und nöthiget ihm manche Psalmen ab,
in welchen er bis auf den heutigen Tag
sich vor aller Welt als einen Ehebre-
cher und Mörder bekennet. Genug,
daß alsdann ein reuender Sünder,
wann er mittelst des Glaubens, von
GOtt zu genaden angenommen wird,
die Ehre der Kindschaft GOttes er-
langet, die alle weltliche Beschimpfun-
gen und allen andern Verlust ewig zu-
decket, und unendlich ersetzet. Was
ihm in seiner Verstockung Gewinn
war, das achtet er alsdann
vor schaden,
wann ihm der HErr
die Barmhertzigkeit erweisen, und ihn
begnadigen will. Phil. 3, 7. Wir

wol-
D 2

von dem vorſetzlichen Meineid.
gen. Und mit ſeinem Mord hatte es
gleiche Bewandnis. Wenigſtens wu-
ſten nicht viele ſeiner Unterthanen,
um dieſe Suͤnden. Aber die goͤttliche
Reue treibet ihn zum Bekentnis an,
und noͤthiget ihm manche Pſalmen ab,
in welchen er bis auf den heutigen Tag
ſich vor aller Welt als einen Ehebre-
cher und Moͤrder bekennet. Genug,
daß alsdann ein reuender Suͤnder,
wann er mittelſt des Glaubens, von
GOtt zu genaden angenommen wird,
die Ehre der Kindſchaft GOttes er-
langet, die alle weltliche Beſchimpfun-
gen und allen andern Verluſt ewig zu-
decket, und unendlich erſetzet. Was
ihm in ſeiner Verſtockung Gewinn
war, das achtet er alsdann
vor ſchaden,
wann ihm der HErr
die Barmhertzigkeit erweiſen, und ihn
begnadigen will. Phil. 3, 7. Wir

wol-
D 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0055" n="51"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem vor&#x017F;etzlichen Meineid.</hi></fw><lb/>
gen. Und mit &#x017F;einem Mord hatte es<lb/>
gleiche Bewandnis. Wenig&#x017F;tens wu-<lb/>
&#x017F;ten nicht viele &#x017F;einer Unterthanen,<lb/>
um die&#x017F;e Su&#x0364;nden. Aber die go&#x0364;ttliche<lb/>
Reue treibet ihn zum Bekentnis an,<lb/>
und no&#x0364;thiget ihm manche P&#x017F;almen ab,<lb/>
in welchen er bis auf den heutigen Tag<lb/>
&#x017F;ich vor aller Welt als einen Ehebre-<lb/>
cher und Mo&#x0364;rder bekennet. Genug,<lb/>
daß alsdann ein reuender Su&#x0364;nder,<lb/>
wann er mittel&#x017F;t des Glaubens, von<lb/>
GOtt zu genaden angenommen wird,<lb/>
die Ehre der Kind&#x017F;chaft GOttes er-<lb/>
langet, die alle weltliche Be&#x017F;chimpfun-<lb/>
gen und allen andern Verlu&#x017F;t ewig zu-<lb/>
decket, und unendlich er&#x017F;etzet. Was<lb/>
ihm in &#x017F;einer Ver&#x017F;tockung <hi rendition="#fr">Gewinn<lb/>
war, das achtet er alsdann<lb/>
vor &#x017F;chaden,</hi> wann ihm der HErr<lb/>
die Barmhertzigkeit erwei&#x017F;en, und ihn<lb/>
begnadigen will. <hi rendition="#fr">Phil. 3, 7.</hi> Wir<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 2</fw><fw place="bottom" type="catch">wol-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0055] von dem vorſetzlichen Meineid. gen. Und mit ſeinem Mord hatte es gleiche Bewandnis. Wenigſtens wu- ſten nicht viele ſeiner Unterthanen, um dieſe Suͤnden. Aber die goͤttliche Reue treibet ihn zum Bekentnis an, und noͤthiget ihm manche Pſalmen ab, in welchen er bis auf den heutigen Tag ſich vor aller Welt als einen Ehebre- cher und Moͤrder bekennet. Genug, daß alsdann ein reuender Suͤnder, wann er mittelſt des Glaubens, von GOtt zu genaden angenommen wird, die Ehre der Kindſchaft GOttes er- langet, die alle weltliche Beſchimpfun- gen und allen andern Verluſt ewig zu- decket, und unendlich erſetzet. Was ihm in ſeiner Verſtockung Gewinn war, das achtet er alsdann vor ſchaden, wann ihm der HErr die Barmhertzigkeit erweiſen, und ihn begnadigen will. Phil. 3, 7. Wir wol- D 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/55
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/55>, abgerufen am 07.05.2024.