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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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von dem vorsetzlichen Meineid.
der andere in den Proceß verwikkelte
Theil, wird als ungerecht und schul-
dig verdammet, gegen welchen der
Eidschwur aussaget. Und dieses ge-
schiehet unter Anrufung der hochheili-
gen Dreieinigkeit, unter Betheurung
auf die Allwissenheit Gerechtigkeit und
Allmacht dieses allerhöchsten Richters,
und auf das theure Erlösungswerck
JEsu Christi (§. 4.)

§. 15.

Ein meineidiger Sünder, thut wis-
sentlich und wohlbedächtlich mit vorgän-
giger Uberlegung, und vorsetzlicher
Wahl, eine Aussage, wodurch der Rich-
ter genöthiget wird, weil er kein hertzens-
kündiger ist, den schuldigen und unge-
rechten loszusprechen, hingegen den un-
schuldigen und gerechten zu verdammen.
Der unschuldige wird dadurch um das
seine verkürtzt, und der Meineidige ist in
dieser Absicht ein Dieb und Räuber,

der
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von dem vorſetzlichen Meineid.
der andere in den Proceß verwikkelte
Theil, wird als ungerecht und ſchul-
dig verdammet, gegen welchen der
Eidſchwur ausſaget. Und dieſes ge-
ſchiehet unter Anrufung der hochheili-
gen Dreieinigkeit, unter Betheurung
auf die Allwiſſenheit Gerechtigkeit und
Allmacht dieſes allerhoͤchſten Richters,
und auf das theure Erloͤſungswerck
JEſu Chriſti (§. 4.)

§. 15.

Ein meineidiger Suͤnder, thut wiſ-
ſentlich und wohlbedaͤchtlich mit vorgaͤn-
giger Uberlegung, und vorſetzlicher
Wahl, eine Ausſage, wodurch der Rich-
ter genoͤthiget wird, weil er kein hertzens-
kuͤndiger iſt, den ſchuldigen und unge-
rechten loszuſprechen, hingegen den un-
ſchuldigen und gerechten zu verdammen.
Der unſchuldige wird dadurch um das
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[37/0041] von dem vorſetzlichen Meineid. der andere in den Proceß verwikkelte Theil, wird als ungerecht und ſchul- dig verdammet, gegen welchen der Eidſchwur ausſaget. Und dieſes ge- ſchiehet unter Anrufung der hochheili- gen Dreieinigkeit, unter Betheurung auf die Allwiſſenheit Gerechtigkeit und Allmacht dieſes allerhoͤchſten Richters, und auf das theure Erloͤſungswerck JEſu Chriſti (§. 4.) §. 15. Ein meineidiger Suͤnder, thut wiſ- ſentlich und wohlbedaͤchtlich mit vorgaͤn- giger Uberlegung, und vorſetzlicher Wahl, eine Ausſage, wodurch der Rich- ter genoͤthiget wird, weil er kein hertzens- kuͤndiger iſt, den ſchuldigen und unge- rechten loszuſprechen, hingegen den un- ſchuldigen und gerechten zu verdammen. Der unſchuldige wird dadurch um das ſeine verkuͤrtzt, und der Meineidige iſt in dieſer Abſicht ein Dieb und Raͤuber, der C 3

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/41>, abgerufen am 24.04.2024.