Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.von dem vorsetzlichen Meineid. an den Ort, wo des HErren Augedein Hertz durchleuchtet, und sein Ohr auf deine Rede mercket, und rufest ihn in seiner Allwissenheit zum Zeugen, und in seiner allmächtigen Gerechtig- keit zum Rächer an. Nicht darüber, daß du anders Dencken und anders reden wollest. Das wäre ein ver- fluchenswürdiger Spott des Allerhöch- sten, welcher die Gerichtsstäte augen- blicklich zertrümmern müste, wo man solches verstatten wolte. Sondern darüber, daß deine Aussage mit allem deinem dencken und wissen übereinstim- men solle. Wie kan es möglich seyn, daß dein boshafter Vorbehalt, dich von der Verbindung losmachen, und nicht zwiefach vielmehr verdammen müsse? Aus deinen WortenLuc. 19, 22. Matth. 12, 37. wirst du gerechtfertiget, und aus deinen Worten wirst du verdammet. So spricht der Sohn
von dem vorſetzlichen Meineid. an den Ort, wo des HErren Augedein Hertz durchleuchtet, und ſein Ohr auf deine Rede mercket, und rufeſt ihn in ſeiner Allwiſſenheit zum Zeugen, und in ſeiner allmaͤchtigen Gerechtig- keit zum Raͤcher an. Nicht daruͤber, daß du anders Dencken und anders reden wolleſt. Das waͤre ein ver- fluchenswuͤrdiger Spott des Allerhoͤch- ſten, welcher die Gerichtsſtaͤte augen- blicklich zertruͤmmern muͤſte, wo man ſolches verſtatten wolte. Sondern daruͤber, daß deine Ausſage mit allem deinem dencken und wiſſen uͤbereinſtim- men ſolle. Wie kan es moͤglich ſeyn, daß dein boshafter Vorbehalt, dich von der Verbindung losmachen, und nicht zwiefach vielmehr verdammen muͤſſe? Aus deinen WortenLuc. 19, 22. Matth. 12, 37. wirſt du gerechtfertiget, und aus deinen Worten wirſt du verdammet. So ſpricht der Sohn
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von dem vorſetzlichen Meineid.
an den Ort, wo des HErren Auge
dein Hertz durchleuchtet, und ſein Ohr
auf deine Rede mercket, und rufeſt
ihn in ſeiner Allwiſſenheit zum Zeugen,
und in ſeiner allmaͤchtigen Gerechtig-
keit zum Raͤcher an. Nicht daruͤber,
daß du anders Dencken und anders
reden wolleſt. Das waͤre ein ver-
fluchenswuͤrdiger Spott des Allerhoͤch-
ſten, welcher die Gerichtsſtaͤte augen-
blicklich zertruͤmmern muͤſte, wo man
ſolches verſtatten wolte. Sondern
daruͤber, daß deine Ausſage mit allem
deinem dencken und wiſſen uͤbereinſtim-
men ſolle. Wie kan es moͤglich ſeyn,
daß dein boshafter Vorbehalt, dich
von der Verbindung losmachen, und
nicht zwiefach vielmehr verdammen
muͤſſe? Aus deinen Worten
wirſt du gerechtfertiget, und
aus deinen Worten wirſt du
verdammet. So ſpricht der
Sohn
Luc. 19, 22.
Matth. 12,
37.
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