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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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von dem vorsetzlichen Meineid.
darüber entgehet, daß er tobet wie
Saul, auf welchen ein böser Geist
vom HErrn, gekommen war? Daß
er unter Aengsten und Verzweiflung,
seine eigene Schande endlich selbst ent-
decket, und mit Brüllen und Unge-
berde, seinen Geist in die Klauen des
Verderbers überliefert, ohne daß Trost
und Zuspruch bey ihm haften kan?
Was ist die Ursache, daß der Fluch,
Haus, Hof und Güter frisset, und
dem Meineid eine Schandseule in je-
dermans Augen setzet? Wie kommt
es, daß Weib und Kind, und Kin-
des-Kinder, bis ins dritte und vierte
Glied, die Hand des HErren fühlen,
die Missethat ihres Ehegatten und
Stamvaters tragen, und ein Scheu-
saal anderer Menschen werden? So
spricht der HErr, Zach. 5, 4. Jch
wills hervorbringen, daß es
soll kommen über das Haus

des
B 5

von dem vorſetzlichen Meineid.
daruͤber entgehet, daß er tobet wie
Saul, auf welchen ein boͤſer Geiſt
vom HErrn, gekommen war? Daß
er unter Aengſten und Verzweiflung,
ſeine eigene Schande endlich ſelbſt ent-
decket, und mit Bruͤllen und Unge-
berde, ſeinen Geiſt in die Klauen des
Verderbers uͤberliefert, ohne daß Troſt
und Zuſpruch bey ihm haften kan?
Was iſt die Urſache, daß der Fluch,
Haus, Hof und Guͤter friſſet, und
dem Meineid eine Schandſeule in je-
dermans Augen ſetzet? Wie kommt
es, daß Weib und Kind, und Kin-
des-Kinder, bis ins dritte und vierte
Glied, die Hand des HErren fuͤhlen,
die Miſſethat ihres Ehegatten und
Stamvaters tragen, und ein Scheu-
ſaal anderer Menſchen werden? So
ſpricht der HErr, Zach. 5, 4. Jch
wills hervorbringen, daß es
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[25/0029] von dem vorſetzlichen Meineid. daruͤber entgehet, daß er tobet wie Saul, auf welchen ein boͤſer Geiſt vom HErrn, gekommen war? Daß er unter Aengſten und Verzweiflung, ſeine eigene Schande endlich ſelbſt ent- decket, und mit Bruͤllen und Unge- berde, ſeinen Geiſt in die Klauen des Verderbers uͤberliefert, ohne daß Troſt und Zuſpruch bey ihm haften kan? Was iſt die Urſache, daß der Fluch, Haus, Hof und Guͤter friſſet, und dem Meineid eine Schandſeule in je- dermans Augen ſetzet? Wie kommt es, daß Weib und Kind, und Kin- des-Kinder, bis ins dritte und vierte Glied, die Hand des HErren fuͤhlen, die Miſſethat ihres Ehegatten und Stamvaters tragen, und ein Scheu- ſaal anderer Menſchen werden? So ſpricht der HErr, Zach. 5, 4. Jch wills hervorbringen, daß es ſoll kommen uͤber das Haus des B 5

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/29>, abgerufen am 26.04.2024.