Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit zendorf wuste wohl, daß das Schreiben nachTeutschland, eben soviel seyn würde, als ihm selbst den Abschied aus Pensilvanien schreiben. Kamen unberufene Lehrer von andern Universi- täten; so stunde ihm der Weg offen, auch an dieselbige zu schreiben. Man siehet offenbar, daß dieses ein lügenhafter Fund seye, dessen sich ein natürlicher nur halbehrlicher Mensch in sein Hertz schämen würde. Und dennoch bezeuget ihm dieses die herrnhutische Kirche als eine War- heit des Kreutzreichs und hilft ihm unter Anru- fung der Mitzeugschaft GOttes, (das ist eidlich) abermal die Obrigkeit belügen. Damit er nicht allein stecken bleibe. §. 22. Jch muß doch dieses Geheimnis der Bosheit, recht- (*) Sein aus Pensilvanien an rechtschaffene
Männer in Teutschland unterm 17. Mertz 1743. geschriebener Brief, ist schon oben angeführet, und verdienet gelesen zu werden. Weil er nicht gedruckt ist, so will ich ein und das andere anführen. Jch habe die Seiten numeriret, und will die Zahl jedes- mals beysetzen. So heiset es s. 6. Am 8. Decem- Herrnhuterey in ihrer Schalkheit zendorf wuſte wohl, daß das Schreiben nachTeutſchland, eben ſoviel ſeyn wuͤrde, als ihm ſelbſt den Abſchied aus Penſilvanien ſchreiben. Kamen unberufene Lehrer von andern Univerſi- taͤten; ſo ſtunde ihm der Weg offen, auch an dieſelbige zu ſchreiben. Man ſiehet offenbar, daß dieſes ein luͤgenhafter Fund ſeye, deſſen ſich ein natuͤrlicher nur halbehrlicher Menſch in ſein Hertz ſchaͤmen wuͤrde. Und dennoch bezeuget ihm dieſes die herrnhutiſche Kirche als eine War- heit des Kreutzreichs und hilft ihm unter Anru- fung der Mitzeugſchaft GOttes, (das iſt eidlich) abermal die Obrigkeit beluͤgen. Damit er nicht allein ſtecken bleibe. §. 22. Jch muß doch dieſes Geheimnis der Bosheit, recht- (*) Sein aus Penſilvanien an rechtſchaffene
Maͤnner in Teutſchland unterm 17. Mertz 1743. geſchriebener Brief, iſt ſchon oben angefuͤhret, und verdienet geleſen zu werden. Weil er nicht gedruckt iſt, ſo will ich ein und das andere anfuͤhren. Jch habe die Seiten numeriret, und will die Zahl jedes- mals beyſetzen. So heiſet es ſ. 6. Am 8. Decem- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0096" n="84"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> zendorf wuſte wohl, daß das Schreiben nach<lb/> Teutſchland, eben ſoviel ſeyn wuͤrde, als ihm<lb/> ſelbſt den Abſchied aus Penſilvanien ſchreiben.<lb/> Kamen unberufene Lehrer von andern Univerſi-<lb/> taͤten; ſo ſtunde ihm der Weg offen, auch an<lb/> dieſelbige zu ſchreiben. Man ſiehet offenbar,<lb/> daß dieſes ein luͤgenhafter Fund ſeye, deſſen ſich<lb/> ein natuͤrlicher nur halbehrlicher Menſch in ſein<lb/> Hertz ſchaͤmen wuͤrde. Und dennoch bezeuget<lb/> ihm dieſes die herrnhutiſche Kirche als eine War-<lb/> heit des Kreutzreichs und hilft ihm unter Anru-<lb/> fung der Mitzeugſchaft GOttes, (das iſt eidlich)<lb/> abermal die Obrigkeit beluͤgen. Damit er nicht<lb/> allein ſtecken bleibe.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 22.</head><lb/> <p>Jch muß doch dieſes Geheimnis der Bosheit,<lb/> weil es die Gelegenheit ſo fuͤget, noch etwas beſ-<lb/> ſer ins Licht ſtellen. Der Prediger (dann es war<lb/> nur einer, der ein halbes Jahr nach Zinzendorfs<lb/> erlogenem Beruf angekommen) war obgedachter<lb/> maſſen (§. 17.) mit allen <note xml:id="seg2pn_17_1" next="#seg2pn_17_2" place="foot" n="(*)">Sein aus Penſilvanien an rechtſchaffene<lb/> Maͤnner in Teutſchland unterm 17. Mertz<lb/> 1743. geſchriebener Brief, iſt ſchon oben<lb/> angefuͤhret, und verdienet geleſen zu werden.<lb/> Weil er nicht gedruckt iſt, ſo will ich ein<lb/> und das andere anfuͤhren. Jch habe die<lb/> Seiten numeriret, und will die Zahl jedes-<lb/> mals beyſetzen. So heiſet es ſ. 6. <hi rendition="#fr">Am</hi> 8.<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Decem-</hi></fw></note> Eigenſchaften eines<lb/> <fw place="bottom" type="catch">recht-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0096]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
zendorf wuſte wohl, daß das Schreiben nach
Teutſchland, eben ſoviel ſeyn wuͤrde, als ihm
ſelbſt den Abſchied aus Penſilvanien ſchreiben.
Kamen unberufene Lehrer von andern Univerſi-
taͤten; ſo ſtunde ihm der Weg offen, auch an
dieſelbige zu ſchreiben. Man ſiehet offenbar,
daß dieſes ein luͤgenhafter Fund ſeye, deſſen ſich
ein natuͤrlicher nur halbehrlicher Menſch in ſein
Hertz ſchaͤmen wuͤrde. Und dennoch bezeuget
ihm dieſes die herrnhutiſche Kirche als eine War-
heit des Kreutzreichs und hilft ihm unter Anru-
fung der Mitzeugſchaft GOttes, (das iſt eidlich)
abermal die Obrigkeit beluͤgen. Damit er nicht
allein ſtecken bleibe.
§. 22.
Jch muß doch dieſes Geheimnis der Bosheit,
weil es die Gelegenheit ſo fuͤget, noch etwas beſ-
ſer ins Licht ſtellen. Der Prediger (dann es war
nur einer, der ein halbes Jahr nach Zinzendorfs
erlogenem Beruf angekommen) war obgedachter
maſſen (§. 17.) mit allen (*) Eigenſchaften eines
recht-
(*) Sein aus Penſilvanien an rechtſchaffene
Maͤnner in Teutſchland unterm 17. Mertz
1743. geſchriebener Brief, iſt ſchon oben
angefuͤhret, und verdienet geleſen zu werden.
Weil er nicht gedruckt iſt, ſo will ich ein
und das andere anfuͤhren. Jch habe die
Seiten numeriret, und will die Zahl jedes-
mals beyſetzen. So heiſet es ſ. 6. Am 8.
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