Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. (*) Paulo in der Absonderung (Separation)folgen (*) Hat dann Paulus unrecht gethan, daß
er sich von der verderbten Jüdischen Reli- gion abgesondert und der christlichen ange- nommen hat? Folgete er darinnen nicht sei- nem HErrn JEsu, und desen Stimme vom Himmel? Apostelg 9, 6. 15. 17. Thun diejenige unrecht, welche Paulo in der Absonderung folgen, und zwar sogar unrecht, daß Zinzendorf ihr Exempel ver- abscheuet, und dadurch seinem HErrn JEsu nachzufolgen vorgibt? Diese schänd- liche Gedancken verräth er noch deutlicher, in der erwarteten Erklärung über die Klagschrift A. G. s. 126. seyd ihr Luthe- risch/ wie ich aus eurem Schreiben schlie- se/ so bleibts: Dann euer König war ein Jude/ und blieb ein Jude/ das thut ihm nichts. Christus blieb in der dama- ligen judischen Kirche, als ein Reforma- tor. Sie war in allen Glaubenslehren verderbt, irrig, und höchstschädlich zur Seeligkeit, was diese Verfälschungen be- traf. Dieses von der Lutherischen Reli- gion zu sagen, heist nichts anders, als sie äuserst verlästern. Bald fielen der judi- schen Religion die Mauren ein; als das alte Testament seine Endschaft erreichete, und der Zaun weggebrochen wurde. Das prophe- Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. (*) Paulo in der Abſonderung (Separation)folgen (*) Hat dann Paulus unrecht gethan, daß
er ſich von der verderbten Juͤdiſchen Reli- gion abgeſondert und der chriſtlichen ange- nommen hat? Folgete er darinnen nicht ſei- nem HErrn JEſu, und deſen Stimme vom Himmel? Apoſtelg 9, 6. 15. 17. Thun diejenige unrecht, welche Paulo in der Abſonderung folgen, und zwar ſogar unrecht, daß Zinzendorf ihr Exempel ver- abſcheuet, und dadurch ſeinem HErrn JEſu nachzufolgen vorgibt? Dieſe ſchaͤnd- liche Gedancken verraͤth er noch deutlicher, in der erwarteten Erklaͤrung uͤber die Klagſchrift A. G. ſ. 126. ſeyd ihr Luthe- riſch/ wie ich aus eurem Schreiben ſchlie- ſe/ ſo bleibts: Dann euer Koͤnig war ein Jude/ und blieb ein Jude/ das thut ihm nichts. Chriſtus blieb in der dama- ligen judiſchen Kirche, als ein Reforma- tor. Sie war in allen Glaubenslehren verderbt, irrig, und hoͤchſtſchaͤdlich zur Seeligkeit, was dieſe Verfaͤlſchungen be- traf. Dieſes von der Lutheriſchen Reli- gion zu ſagen, heiſt nichts anders, als ſie aͤuſerſt verlaͤſtern. Bald fielen der judi- ſchen Religion die Mauren ein; als das alte Teſtament ſeine Endſchaft erreichete, und der Zaun weggebrochen wurde. Das prophe- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0090" n="78"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit.</hi></fw><lb/><note xml:id="seg2pn_16_1" next="#seg2pn_16_2" place="foot" n="(*)">Hat dann Paulus unrecht gethan, daß<lb/> er ſich von der verderbten Juͤdiſchen Reli-<lb/> gion abgeſondert und der chriſtlichen ange-<lb/> nommen hat? Folgete er darinnen nicht ſei-<lb/> nem HErrn JEſu, und deſen Stimme<lb/> vom Himmel? <hi rendition="#fr">Apoſtelg</hi> 9, 6. 15. 17.<lb/> Thun diejenige unrecht, welche Paulo in<lb/> der Abſonderung folgen, und zwar ſogar<lb/> unrecht, daß Zinzendorf ihr Exempel ver-<lb/> abſcheuet, und dadurch ſeinem HErrn<lb/> JEſu nachzufolgen vorgibt? Dieſe ſchaͤnd-<lb/> liche Gedancken verraͤth er noch deutlicher,<lb/> in der <hi rendition="#fr">erwarteten Erklaͤrung uͤber die<lb/> Klagſchrift A. G. ſ. 126. ſeyd ihr Luthe-<lb/> riſch/ wie ich aus eurem Schreiben ſchlie-<lb/> ſe/ ſo bleibts: Dann euer Koͤnig war<lb/> ein Jude/ und blieb ein Jude/ das thut<lb/> ihm nichts.</hi> Chriſtus blieb in der dama-<lb/> ligen judiſchen Kirche, als ein Reforma-<lb/> tor. Sie war in allen Glaubenslehren<lb/> verderbt, irrig, und hoͤchſtſchaͤdlich zur<lb/> Seeligkeit, was dieſe Verfaͤlſchungen be-<lb/> traf. Dieſes von der Lutheriſchen Reli-<lb/> gion zu ſagen, heiſt nichts anders, als ſie<lb/> aͤuſerſt verlaͤſtern. Bald fielen der judi-<lb/> ſchen Religion die Mauren ein; als das<lb/> alte Teſtament ſeine Endſchaft erreichete,<lb/> und der Zaun weggebrochen wurde. Das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">prophe-</fw></note><hi rendition="#fr">Paulo in der Abſonderung</hi> (<hi rendition="#aq">Separation</hi>)<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">folgen</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0090]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit.
(*) Paulo in der Abſonderung (Separation)
folgen
(*) Hat dann Paulus unrecht gethan, daß
er ſich von der verderbten Juͤdiſchen Reli-
gion abgeſondert und der chriſtlichen ange-
nommen hat? Folgete er darinnen nicht ſei-
nem HErrn JEſu, und deſen Stimme
vom Himmel? Apoſtelg 9, 6. 15. 17.
Thun diejenige unrecht, welche Paulo in
der Abſonderung folgen, und zwar ſogar
unrecht, daß Zinzendorf ihr Exempel ver-
abſcheuet, und dadurch ſeinem HErrn
JEſu nachzufolgen vorgibt? Dieſe ſchaͤnd-
liche Gedancken verraͤth er noch deutlicher,
in der erwarteten Erklaͤrung uͤber die
Klagſchrift A. G. ſ. 126. ſeyd ihr Luthe-
riſch/ wie ich aus eurem Schreiben ſchlie-
ſe/ ſo bleibts: Dann euer Koͤnig war
ein Jude/ und blieb ein Jude/ das thut
ihm nichts. Chriſtus blieb in der dama-
ligen judiſchen Kirche, als ein Reforma-
tor. Sie war in allen Glaubenslehren
verderbt, irrig, und hoͤchſtſchaͤdlich zur
Seeligkeit, was dieſe Verfaͤlſchungen be-
traf. Dieſes von der Lutheriſchen Reli-
gion zu ſagen, heiſt nichts anders, als ſie
aͤuſerſt verlaͤſtern. Bald fielen der judi-
ſchen Religion die Mauren ein; als das
alte Teſtament ſeine Endſchaft erreichete,
und der Zaun weggebrochen wurde. Das
prophe-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |