Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit gelehrten wiederhohlet, und sofort im Jahr 1718,seine Gabe reif geworden. Worauf ihn der seel. Professor Franck zu allen seinen damals treulich angezeigten Absichten, im May 1721. zu Halle, in des seel. Graf Reussen Hause, eingeweyhet, welche Einweyhung hernach 1727., von eben demselben, an den dritten Gehülfen, sogar mit Auflegung der Hände, und Ertheilung des Kir- chenseegens in seinem eigenen Hause, wiederho- let worden. Er beziehet sich dabey (s. 54.) auf Wittenberg wo er 1717. auf geistliche Verrich- tungen angestellet, wiewol nicht höher als auf einen Catecheten und blosen Dorfpfarrer, oder geistlichen Hausvater. Daß es aber hernach besser gekommen, und anderwärtige Anstalten veranlasset oder ihm abgenöthiget worden, das seye entweder durch besondere göttl. Führung, oder wenigstens durch ein bloses Ohngefehr, ge- schehen. etc. Wieweit dieses wahr seye, kan ich nicht sagen, bevor es von glaubhaften Zeugen bestätiget oder verworfen wird. Soviel folget überhaupt aus einigen dieser allenfals wahren Umstände, daß gottseelige Männer, soviel an ih- nen war, alles desjenigen geistlichen Seegens ihn theilhaftig zu machen gesuchet haben, worzu sich etwa eine Fähigkeit oder ein guter Anfang in den ersten Lebensjahren gezeiget haben mochte. Wol- te GOtt! er hätte diesen Seegen nicht wieder verschertzet, und wäre in die Fustapfen, dieser gerühmten geistlichen Väter getreten. Sonst muß die Erinnerung dieses hiebevor empfangenen See-
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit gelehrten wiederhohlet, und ſofort im Jahr 1718,ſeine Gabe reif geworden. Worauf ihn der ſeel. Profeſſor Franck zu allen ſeinen damals treulich angezeigten Abſichten, im May 1721. zu Halle, in des ſeel. Graf Reuſſen Hauſe, eingeweyhet, welche Einweyhung hernach 1727., von eben demſelben, an den dritten Gehuͤlfen, ſogar mit Auflegung der Haͤnde, und Ertheilung des Kir- chenſeegens in ſeinem eigenen Hauſe, wiederho- let worden. Er beziehet ſich dabey (ſ. 54.) auf Wittenberg wo er 1717. auf geiſtliche Verrich- tungen angeſtellet, wiewol nicht hoͤher als auf einen Catecheten und bloſen Dorfpfarrer, oder geiſtlichen Hausvater. Daß es aber hernach beſſer gekommen, und anderwaͤrtige Anſtalten veranlaſſet oder ihm abgenoͤthiget worden, das ſeye entweder durch beſondere goͤttl. Fuͤhrung, oder wenigſtens durch ein bloſes Ohngefehr, ge- ſchehen. ꝛc. Wieweit dieſes wahr ſeye, kan ich nicht ſagen, bevor es von glaubhaften Zeugen beſtaͤtiget oder verworfen wird. Soviel folget uͤberhaupt aus einigen dieſer allenfals wahren Umſtaͤnde, daß gottſeelige Maͤnner, ſoviel an ih- nen war, alles desjenigen geiſtlichen Seegens ihn theilhaftig zu machen geſuchet haben, worzu ſich etwa eine Faͤhigkeit oder ein guter Anfang in den erſten Lebensjahren gezeiget haben mochte. Wol- te GOtt! er haͤtte dieſen Seegen nicht wieder verſchertzet, und waͤre in die Fustapfen, dieſer geruͤhmten geiſtlichen Vaͤter getreten. Sonſt muß die Erinnerung dieſes hiebevor empfangenen See-
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gelehrten wiederhohlet, und ſofort im Jahr 1718,
ſeine Gabe reif geworden. Worauf ihn der ſeel.
Profeſſor Franck zu allen ſeinen damals treulich
angezeigten Abſichten, im May 1721. zu Halle,
in des ſeel. Graf Reuſſen Hauſe, eingeweyhet,
welche Einweyhung hernach 1727., von eben
demſelben, an den dritten Gehuͤlfen, ſogar mit
Auflegung der Haͤnde, und Ertheilung des Kir-
chenſeegens in ſeinem eigenen Hauſe, wiederho-
let worden. Er beziehet ſich dabey (ſ. 54.) auf
Wittenberg wo er 1717. auf geiſtliche Verrich-
tungen angeſtellet, wiewol nicht hoͤher als auf
einen Catecheten und bloſen Dorfpfarrer, oder
geiſtlichen Hausvater. Daß es aber hernach
beſſer gekommen, und anderwaͤrtige Anſtalten
veranlaſſet oder ihm abgenoͤthiget worden, das
ſeye entweder durch beſondere goͤttl. Fuͤhrung,
oder wenigſtens durch ein bloſes Ohngefehr, ge-
ſchehen. ꝛc. Wieweit dieſes wahr ſeye, kan ich
nicht ſagen, bevor es von glaubhaften Zeugen
beſtaͤtiget oder verworfen wird. Soviel folget
uͤberhaupt aus einigen dieſer allenfals wahren
Umſtaͤnde, daß gottſeelige Maͤnner, ſoviel an ih-
nen war, alles desjenigen geiſtlichen Seegens ihn
theilhaftig zu machen geſuchet haben, worzu ſich
etwa eine Faͤhigkeit oder ein guter Anfang in den
erſten Lebensjahren gezeiget haben mochte. Wol-
te GOtt! er haͤtte dieſen Seegen nicht wieder
verſchertzet, und waͤre in die Fustapfen, dieſer
geruͤhmten geiſtlichen Vaͤter getreten. Sonſt
muß die Erinnerung dieſes hiebevor empfangenen
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