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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit|
kläret, welchen der HErr umbringen muß, durch

den
nicht läugnen. Dann sie bekennen, daß
allererst am 20. November 1743. dieser so-
genante Beruf an den Zinzendorf ergangen
seye. Und damals hatte derselbe noch kei-
nen Vorgänger in dieser heillosen Simons-
stufe gehabt, wie die Sache selbst bezeuget:
Ja er schreibet, daß noch zu derselben
Stunde/
da er schon auf dem Thron saß,
sein vorhin geführtes Bischofsamt, wegen
Ermanglung eines tüchtigen Nachfol-
gers/
ledig stehe: (§. 4. * Num. 3. und §.
6.) Folglich muß er schon im blosen Bi-
schofsamte so erhaben gewesen seyn, daß in
der gantzen Herrnhutischen Kirche seines
gleichen, d. i. ein würdiger Nachfolger,
nicht gefunden worden, die neue Erhebung
aber, zu einem Generalhaupt, gehet un-
endlich höher, ob er wohl diese Amtsfüh-
führung bereits mit der Bischofswürde,
nur noch ohne Namen/ verbunden hatte.
Es bleibet also unstreitig, daß noch kein
Bruder vorher in die Welt gekommen war,
der zu einem solchen ungeheuren Abgott wä-
re aufgeworfen worden.
(2) Nun aber haben die Herrnhuter,
und zwar noch vor dieser Erhebung ihres
Götzen, dem Heiland ein ordentliches Amt
aufgetragen, das zwar einer von den Brü-
dern

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit|
klaͤret, welchen der HErr umbringen muß, durch

den
nicht laͤugnen. Dann ſie bekennen, daß
allererſt am 20. November 1743. dieſer ſo-
genante Beruf an den Zinzendorf ergangen
ſeye. Und damals hatte derſelbe noch kei-
nen Vorgaͤnger in dieſer heilloſen Simons-
ſtufe gehabt, wie die Sache ſelbſt bezeuget:
Ja er ſchreibet, daß noch zu derſelben
Stunde/
da er ſchon auf dem Thron ſaß,
ſein vorhin gefuͤhrtes Biſchofsamt, wegen
Ermanglung eines tuͤchtigen Nachfol-
gers/
ledig ſtehe: (§. 4. * Num. 3. und §.
6.) Folglich muß er ſchon im bloſen Bi-
ſchofsamte ſo erhaben geweſen ſeyn, daß in
der gantzen Herrnhutiſchen Kirche ſeines
gleichen, d. i. ein wuͤrdiger Nachfolger,
nicht gefunden worden, die neue Erhebung
aber, zu einem Generalhaupt, gehet un-
endlich hoͤher, ob er wohl dieſe Amtsfuͤh-
fuͤhrung bereits mit der Biſchofswuͤrde,
nur noch ohne Namen/ verbunden hatte.
Es bleibet alſo unſtreitig, daß noch kein
Bruder vorher in die Welt gekommen war,
der zu einem ſolchen ungeheuren Abgott waͤ-
re aufgeworfen worden.
(2) Nun aber haben die Herrnhuter,
und zwar noch vor dieſer Erhebung ihres
Goͤtzen, dem Heiland ein ordentliches Amt
aufgetragen, das zwar einer von den Bruͤ-
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[46/0058] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit| klaͤret, welchen der HErr umbringen muß, durch den (*) (*) nicht laͤugnen. Dann ſie bekennen, daß allererſt am 20. November 1743. dieſer ſo- genante Beruf an den Zinzendorf ergangen ſeye. Und damals hatte derſelbe noch kei- nen Vorgaͤnger in dieſer heilloſen Simons- ſtufe gehabt, wie die Sache ſelbſt bezeuget: Ja er ſchreibet, daß noch zu derſelben Stunde/ da er ſchon auf dem Thron ſaß, ſein vorhin gefuͤhrtes Biſchofsamt, wegen Ermanglung eines tuͤchtigen Nachfol- gers/ ledig ſtehe: (§. 4. * Num. 3. und §. 6.) Folglich muß er ſchon im bloſen Bi- ſchofsamte ſo erhaben geweſen ſeyn, daß in der gantzen Herrnhutiſchen Kirche ſeines gleichen, d. i. ein wuͤrdiger Nachfolger, nicht gefunden worden, die neue Erhebung aber, zu einem Generalhaupt, gehet un- endlich hoͤher, ob er wohl dieſe Amtsfuͤh- fuͤhrung bereits mit der Biſchofswuͤrde, nur noch ohne Namen/ verbunden hatte. Es bleibet alſo unſtreitig, daß noch kein Bruder vorher in die Welt gekommen war, der zu einem ſolchen ungeheuren Abgott waͤ- re aufgeworfen worden. (2) Nun aber haben die Herrnhuter, und zwar noch vor dieſer Erhebung ihres Goͤtzen, dem Heiland ein ordentliches Amt aufgetragen, das zwar einer von den Bruͤ- dern

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/58>, abgerufen am 23.11.2024.