Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. vor einen verabscheuenswürdigen Antichrist er-klä- Gnade GOttes?) Nein/ sondern weil
ich gewiß weiß/ daß viel Prediger/ lie- ber alles was draussen ist/ gegen den Heiland und alles Gute/ in Harnisch brin- gen/ als daß sie unsere Brüder in Ruhe liesen; so lasse NB. JCH sie nicht ohne Bedencklichkeit/ in die Welt hinaus. Man gibt der gantzen Christenheit zu über- legen, ob es nicht hohe Zeit seye, die Augen besser aufzuthun, und das ungemessene Be- ginnen dieses Betriegers, das er hinter dem Vorhang der Mährischen Kirchenverfassung bisher gespielet hat, und nunmehr, ohne diesen Schirm weiter vorzuspannen, offen- barlich, am hellen Lichte fortsetzet, ja auf den höchsten Gipfel treibet, gehörig zu be- hertzigen? Es fraget sich weiter 2) ob nicht eine dem allgemeinen GOtt und Heiland höchst- nachtheilige Verunehrung, und im Schild geführte Herabstürtzung von seinem Chren- thron, unter diesem Geheimnis der Bos- heit walte? Der Beweis wird sich finden lassen. (1) Daß bis daher weder ein Mäh- rischer Bruder ehedem, noch ein Herrnhu- tischer Rottgeselle unserer Zeit, ein solch apocalyptisches Thier zu werden, sich er- mächtiget habe, das wird Herrnhut selbst, nicht vierter Theil. vor einen verabſcheuenswuͤrdigen Antichriſt er-klaͤ- Gnade GOttes?) Nein/ ſondern weil
ich gewiß weiß/ daß viel Prediger/ lie- ber alles was drauſſen iſt/ gegen den Heiland und alles Gute/ in Harniſch brin- gen/ als daß ſie unſere Bruͤder in Ruhe lieſen; ſo laſſe NB. JCH ſie nicht ohne Bedencklichkeit/ in die Welt hinaus. Man gibt der gantzen Chriſtenheit zu uͤber- legen, ob es nicht hohe Zeit ſeye, die Augen beſſer aufzuthun, und das ungemeſſene Be- ginnen dieſes Betriegers, das er hinter dem Vorhang der Maͤhriſchen Kiꝛchenverfaſſung bisher geſpielet hat, und nunmehr, ohne dieſen Schirm weiter vorzuſpannen, offen- barlich, am hellen Lichte fortſetzet, ja auf den hoͤchſten Gipfel treibet, gehoͤrig zu be- hertzigen? Es fraget ſich weiter 2) ob nicht eine dem allgemeinen GOtt und Heiland hoͤchſt- nachtheilige Verunehrung, und im Schild gefuͤhrte Herabſtuͤrtzung von ſeinem Chren- thron, unter dieſem Geheimnis der Bos- heit walte? Der Beweis wird ſich finden laſſen. (1) Daß bis daher weder ein Maͤh- riſcher Bruder ehedem, noch ein Herrnhu- tiſcher Rottgeſelle unſerer Zeit, ein ſolch apocalyptiſches Thier zu werden, ſich er- maͤchtiget habe, das wird Herrnhut ſelbſt, nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0057" n="45"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierter Theil.</hi></fw><lb/> vor einen verabſcheuenswuͤrdigen Antichriſt er-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">klaͤ-</fw><lb/><note next="#seg2pn_10_4" xml:id="seg2pn_10_3" prev="#seg2pn_10_2" place="foot" n="(*)">Gnade GOttes?) <hi rendition="#fr">Nein/ ſondern weil<lb/> ich gewiß weiß/ daß viel Prediger/ lie-<lb/> ber alles was drauſſen iſt/ gegen den<lb/> Heiland und alles Gute/ in Harniſch brin-<lb/> gen/ als daß ſie unſere Bruͤder in Ruhe<lb/> lieſen; ſo laſſe</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">JCH ſie nicht ohne<lb/> Bedencklichkeit/ in die Welt hinaus.</hi><lb/> Man gibt der gantzen Chriſtenheit zu uͤber-<lb/> legen, ob es nicht hohe Zeit ſeye, die Augen<lb/> beſſer aufzuthun, und das ungemeſſene Be-<lb/> ginnen dieſes Betriegers, das er hinter dem<lb/> Vorhang der Maͤhriſchen Kiꝛchenverfaſſung<lb/> bisher geſpielet hat, und nunmehr, ohne<lb/> dieſen Schirm weiter vorzuſpannen, offen-<lb/> barlich, am hellen Lichte fortſetzet, ja auf<lb/> den hoͤchſten Gipfel treibet, gehoͤrig zu be-<lb/> hertzigen?<lb/> Es fraget ſich weiter 2) ob nicht eine dem<lb/> allgemeinen GOtt und Heiland hoͤchſt-<lb/> nachtheilige Verunehrung, und im Schild<lb/> gefuͤhrte Herabſtuͤrtzung von ſeinem Chren-<lb/> thron, unter dieſem Geheimnis der Bos-<lb/> heit walte? Der Beweis wird ſich finden<lb/> laſſen. (1) Daß bis daher weder ein Maͤh-<lb/> riſcher Bruder ehedem, noch ein Herrnhu-<lb/> tiſcher Rottgeſelle unſerer Zeit, ein ſolch<lb/> apocalyptiſches Thier zu werden, ſich er-<lb/> maͤchtiget habe, das wird Herrnhut ſelbſt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0057]
vierter Theil.
vor einen verabſcheuenswuͤrdigen Antichriſt er-
klaͤ-
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(*) Gnade GOttes?) Nein/ ſondern weil
ich gewiß weiß/ daß viel Prediger/ lie-
ber alles was drauſſen iſt/ gegen den
Heiland und alles Gute/ in Harniſch brin-
gen/ als daß ſie unſere Bruͤder in Ruhe
lieſen; ſo laſſe NB. JCH ſie nicht ohne
Bedencklichkeit/ in die Welt hinaus.
Man gibt der gantzen Chriſtenheit zu uͤber-
legen, ob es nicht hohe Zeit ſeye, die Augen
beſſer aufzuthun, und das ungemeſſene Be-
ginnen dieſes Betriegers, das er hinter dem
Vorhang der Maͤhriſchen Kiꝛchenverfaſſung
bisher geſpielet hat, und nunmehr, ohne
dieſen Schirm weiter vorzuſpannen, offen-
barlich, am hellen Lichte fortſetzet, ja auf
den hoͤchſten Gipfel treibet, gehoͤrig zu be-
hertzigen?
Es fraget ſich weiter 2) ob nicht eine dem
allgemeinen GOtt und Heiland hoͤchſt-
nachtheilige Verunehrung, und im Schild
gefuͤhrte Herabſtuͤrtzung von ſeinem Chren-
thron, unter dieſem Geheimnis der Bos-
heit walte? Der Beweis wird ſich finden
laſſen. (1) Daß bis daher weder ein Maͤh-
riſcher Bruder ehedem, noch ein Herrnhu-
tiſcher Rottgeſelle unſerer Zeit, ein ſolch
apocalyptiſches Thier zu werden, ſich er-
maͤchtiget habe, das wird Herrnhut ſelbſt,
nicht
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