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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit.
nen Zuwachs zu seinem höchsten Gut erlanget.
Demnach ist ihm alles ein angenehmes Mittel
hierzu, es mag heucheln, verläugnen der War-
heit, Misbrauch des Heilandes, lügen, hin-
tergehen, oder sonst irgend ein schändlich Ding
seyn. Wann es nur zum Zwek dienet, so ist es
planmäsig, und vom Lamm befolen. Da er nun
in Pensilvanien auf diesen Zweck gearbeitet hat,
(§. 32. *) so brachte es seine Hauptneigung mit
sich, dergleichen Künste zu gebrauchen: ohne wel-
che er ohnehin, nach Beschaffenheit der Sache
selbst, nicht würde fortgekommen seyn. Siehe
das erste Stük/ und noch einige vorläufige Pro-
ben, in deme was oben stehet (§. 29--36.) Daraus
folget zweierlei. Erstlich er gibt selbst eine Nach-
richt von diesen Händeln heraus, welche jeder-
man prüfen kan. Solte er das aufrichtig geste-
hen, was würcklich vorgegangen ist? so würde
er seine eigene Schande bekant machen, und
wenigstens seinem Plan dadurch schaden thun.
Also muß er nothwendig die schlimmere Seite
seines Verfarens zudecken, und das was er
berichtet, so gut anstreichen, als er glaubet,
daß es bey Verständigen zur Noth bestehen kön-
ne. Zum andern/ weil er nicht gerne umsonst
will gearbeitet haben, sondern alle seine noch so
finsteren Wercke, lauter grose Wunder des Hei-
landes seyn sollen; so ist er auch genöthiget, eben
dieses von seinen Versamlungen zu sagen, mit-
hin alles auf den höchsten Grad der Pralerei hin-
auf zu treiben. Und dieses ist einem Menschen,

bey

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit.
nen Zuwachs zu ſeinem hoͤchſten Gut erlanget.
Demnach iſt ihm alles ein angenehmes Mittel
hierzu, es mag heucheln, verlaͤugnen der War-
heit, Misbrauch des Heilandes, luͤgen, hin-
tergehen, oder ſonſt irgend ein ſchaͤndlich Ding
ſeyn. Wann es nur zum Zwek dienet, ſo iſt es
planmaͤſig, und vom Lamm befolen. Da er nun
in Penſilvanien auf dieſen Zweck gearbeitet hat,
(§. 32. *) ſo brachte es ſeine Hauptneigung mit
ſich, dergleichen Kuͤnſte zu gebrauchen: ohne wel-
che er ohnehin, nach Beſchaffenheit der Sache
ſelbſt, nicht wuͤrde fortgekommen ſeyn. Siehe
das erſte Stuͤk/ und noch einige vorlaͤufige Pro-
ben, in deme was oben ſtehet (§. 29--36.) Daraus
folget zweierlei. Erſtlich er gibt ſelbſt eine Nach-
richt von dieſen Haͤndeln heraus, welche jeder-
man pruͤfen kan. Solte er das aufrichtig geſte-
hen, was wuͤrcklich vorgegangen iſt? ſo wuͤrde
er ſeine eigene Schande bekant machen, und
wenigſtens ſeinem Plan dadurch ſchaden thun.
Alſo muß er nothwendig die ſchlimmere Seite
ſeines Verfarens zudecken, und das was er
berichtet, ſo gut anſtreichen, als er glaubet,
daß es bey Verſtaͤndigen zur Noth beſtehen koͤn-
ne. Zum andern/ weil er nicht gerne umſonſt
will gearbeitet haben, ſondern alle ſeine noch ſo
finſteren Wercke, lauter groſe Wunder des Hei-
landes ſeyn ſollen; ſo iſt er auch genoͤthiget, eben
dieſes von ſeinen Verſamlungen zu ſagen, mit-
hin alles auf den hoͤchſten Grad der Pralerei hin-
auf zu treiben. Und dieſes iſt einem Menſchen,

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[142/0154] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. nen Zuwachs zu ſeinem hoͤchſten Gut erlanget. Demnach iſt ihm alles ein angenehmes Mittel hierzu, es mag heucheln, verlaͤugnen der War- heit, Misbrauch des Heilandes, luͤgen, hin- tergehen, oder ſonſt irgend ein ſchaͤndlich Ding ſeyn. Wann es nur zum Zwek dienet, ſo iſt es planmaͤſig, und vom Lamm befolen. Da er nun in Penſilvanien auf dieſen Zweck gearbeitet hat, (§. 32. *) ſo brachte es ſeine Hauptneigung mit ſich, dergleichen Kuͤnſte zu gebrauchen: ohne wel- che er ohnehin, nach Beſchaffenheit der Sache ſelbſt, nicht wuͤrde fortgekommen ſeyn. Siehe das erſte Stuͤk/ und noch einige vorlaͤufige Pro- ben, in deme was oben ſtehet (§. 29--36.) Daraus folget zweierlei. Erſtlich er gibt ſelbſt eine Nach- richt von dieſen Haͤndeln heraus, welche jeder- man pruͤfen kan. Solte er das aufrichtig geſte- hen, was wuͤrcklich vorgegangen iſt? ſo wuͤrde er ſeine eigene Schande bekant machen, und wenigſtens ſeinem Plan dadurch ſchaden thun. Alſo muß er nothwendig die ſchlimmere Seite ſeines Verfarens zudecken, und das was er berichtet, ſo gut anſtreichen, als er glaubet, daß es bey Verſtaͤndigen zur Noth beſtehen koͤn- ne. Zum andern/ weil er nicht gerne umſonſt will gearbeitet haben, ſondern alle ſeine noch ſo finſteren Wercke, lauter groſe Wunder des Hei- landes ſeyn ſollen; ſo iſt er auch genoͤthiget, eben dieſes von ſeinen Verſamlungen zu ſagen, mit- hin alles auf den hoͤchſten Grad der Pralerei hin- auf zu treiben. Und dieſes iſt einem Menſchen, bey

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/154>, abgerufen am 23.11.2024.