Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
wann etwas dergleichen vorgebracht worden,
s. 67. und 22. Nun werden zwar in der ersten
Versamlung
s. 12. f. verschiedene Glaubensleh-
ren vor eine einstimmige Antwort der Anwe-
senden ausgegeben. Siehet man aber die Unter-
schrift
dieser in eine selbstbeliebige Relation ge-
brachten Händel, genauer an, welche am zwei-
ten Tage der Versamlung s. 8. und zwar Abends
in der 11. oder 12. Stunde (s. 15.) geschehen seyn
soll; so haben sich neun Personen als Zeugen
unterschrieben. Es stehet nicht dabey aus wel-
cher Sekte einjeder, ingleichem ob er ein gevoll-
mächtigter Lehrer gewefen seye oder nicht. Hen-
rich Antes/ Joseph Müller/
der sanfte Bru-
der/
s. 76. Augustin Neusser/ sind bekannte
herrnhutische Brüder. Johann Jacob Müller
ist der Schreiber/ ein Zinzendorfisch Werck-
zeug. Daß die fünf übrige ihres gleichen gewe-
sind, wer kan daran zweifeln? Und dennoch soll
die fürgeschriebene, und vom Bruder Ludwig
nach Belieben, mit seiner bekanten Vorsichtig-
keit verzeichnete Glaubensformul, ein einmüthi-
ges Bekentnis
verschiedener im Grunde noch
nicht einig gewesener Sekten seyn. Ein Bekent-
nis der drey ältesten protestantischen Religio-
nen
(so nennet er s. 4. vermuthlich die Mährische
Brüder, Reformirten, und Lutheraner) der
Quacker/ Mennonisten/ Täufer/ Freunde
die den Sabbath halten
(Siebentäger)
Schwenkfelder/ Separatisten, Einsiedler/
Jnspirirten/ auf Gemeinschaft wartenden/

und

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
wann etwas dergleichen vorgebracht worden,
ſ. 67. und 22. Nun werden zwar in der erſten
Verſamlung
ſ. 12. f. verſchiedene Glaubensleh-
ren vor eine einſtimmige Antwort der Anwe-
ſenden ausgegeben. Siehet man aber die Unter-
ſchrift
dieſer in eine ſelbſtbeliebige Relation ge-
brachten Haͤndel, genauer an, welche am zwei-
ten Tage der Verſamlung ſ. 8. und zwar Abends
in der 11. oder 12. Stunde (ſ. 15.) geſchehen ſeyn
ſoll; ſo haben ſich neun Perſonen als Zeugen
unterſchrieben. Es ſtehet nicht dabey aus wel-
cher Sekte einjeder, ingleichem ob er ein gevoll-
maͤchtigter Lehrer gewefen ſeye oder nicht. Hen-
rich Antes/ Joſeph Muͤller/
der ſanfte Bru-
der/
ſ. 76. Auguſtin Neuſſer/ ſind bekannte
herrnhutiſche Bruͤder. Johann Jacob Muͤller
iſt der Schreiber/ ein Zinzendorfiſch Werck-
zeug. Daß die fuͤnf uͤbrige ihres gleichen gewe-
ſind, wer kan daran zweifeln? Und dennoch ſoll
die fuͤrgeſchriebene, und vom Bruder Ludwig
nach Belieben, mit ſeiner bekanten Vorſichtig-
keit verzeichnete Glaubensformul, ein einmuͤthi-
ges Bekentnis
verſchiedener im Grunde noch
nicht einig geweſener Sekten ſeyn. Ein Bekent-
nis der drey aͤlteſten proteſtantiſchen Religio-
nen
(ſo nennet er ſ. 4. vermuthlich die Maͤhriſche
Bruͤder, Reformirten, und Lutheraner) der
Quacker/ Mennoniſten/ Taͤufer/ Freunde
die den Sabbath halten
(Siebentaͤger)
Schwenkfelder/ Separatiſten, Einſiedler/
Jnſpirirten/ auf Gemeinſchaft wartenden/

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0150" n="138"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
wann etwas dergleichen vorgebracht worden,<lb/>
&#x017F;. 67. und 22. Nun werden zwar in der <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten<lb/>
Ver&#x017F;amlung</hi> &#x017F;. 12. f. ver&#x017F;chiedene Glaubensleh-<lb/>
ren <hi rendition="#fr">vor eine ein&#x017F;timmige Antwort</hi> der Anwe-<lb/>
&#x017F;enden ausgegeben. Siehet man aber die <hi rendition="#fr">Unter-<lb/>
&#x017F;chrift</hi> die&#x017F;er in eine &#x017F;elb&#x017F;tbeliebige Relation ge-<lb/>
brachten Ha&#x0364;ndel, genauer an, welche am zwei-<lb/>
ten Tage der Ver&#x017F;amlung &#x017F;. 8. und zwar Abends<lb/>
in der 11. oder 12. Stunde (&#x017F;. 15.) ge&#x017F;chehen &#x017F;eyn<lb/>
&#x017F;oll; &#x017F;o haben &#x017F;ich <hi rendition="#fr">neun</hi> Per&#x017F;onen als Zeugen<lb/>
unter&#x017F;chrieben. Es &#x017F;tehet nicht dabey aus wel-<lb/>
cher Sekte einjeder, ingleichem ob er ein gevoll-<lb/>
ma&#x0364;chtigter Lehrer gewefen &#x017F;eye oder nicht. <hi rendition="#fr">Hen-<lb/>
rich Antes/ Jo&#x017F;eph Mu&#x0364;ller/</hi> der <hi rendition="#fr">&#x017F;anfte Bru-<lb/>
der/</hi> &#x017F;. 76. <hi rendition="#fr">Augu&#x017F;tin Neu&#x017F;&#x017F;er/</hi> &#x017F;ind bekannte<lb/>
herrnhuti&#x017F;che Bru&#x0364;der. <hi rendition="#fr">Johann Jacob Mu&#x0364;ller</hi><lb/>
i&#x017F;t der <hi rendition="#fr">Schreiber/</hi> ein Zinzendorfi&#x017F;ch Werck-<lb/>
zeug. Daß die fu&#x0364;nf u&#x0364;brige ihres gleichen gewe-<lb/>
&#x017F;ind, wer kan daran zweifeln? Und dennoch &#x017F;oll<lb/>
die fu&#x0364;rge&#x017F;chriebene, und vom Bruder Ludwig<lb/>
nach Belieben, mit &#x017F;einer bekanten Vor&#x017F;ichtig-<lb/>
keit verzeichnete Glaubensformul, ein <hi rendition="#fr">einmu&#x0364;thi-<lb/>
ges Bekentnis</hi> ver&#x017F;chiedener im Grunde noch<lb/>
nicht einig gewe&#x017F;ener Sekten &#x017F;eyn. Ein Bekent-<lb/>
nis der <hi rendition="#fr">drey a&#x0364;lte&#x017F;ten prote&#x017F;tanti&#x017F;chen Religio-<lb/>
nen</hi> (&#x017F;o nennet er &#x017F;. 4. vermuthlich die Ma&#x0364;hri&#x017F;che<lb/>
Bru&#x0364;der, Reformirten, und Lutheraner) <hi rendition="#fr">der<lb/>
Quacker/ Mennoni&#x017F;ten/ Ta&#x0364;ufer/ Freunde<lb/>
die den Sabbath halten</hi> (Siebenta&#x0364;ger)<lb/><hi rendition="#fr">Schwenkfelder/ Separati&#x017F;ten, Ein&#x017F;iedler/<lb/>
Jn&#x017F;pirirten/ auf Gemein&#x017F;chaft wartenden/</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">und</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[138/0150] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit wann etwas dergleichen vorgebracht worden, ſ. 67. und 22. Nun werden zwar in der erſten Verſamlung ſ. 12. f. verſchiedene Glaubensleh- ren vor eine einſtimmige Antwort der Anwe- ſenden ausgegeben. Siehet man aber die Unter- ſchrift dieſer in eine ſelbſtbeliebige Relation ge- brachten Haͤndel, genauer an, welche am zwei- ten Tage der Verſamlung ſ. 8. und zwar Abends in der 11. oder 12. Stunde (ſ. 15.) geſchehen ſeyn ſoll; ſo haben ſich neun Perſonen als Zeugen unterſchrieben. Es ſtehet nicht dabey aus wel- cher Sekte einjeder, ingleichem ob er ein gevoll- maͤchtigter Lehrer gewefen ſeye oder nicht. Hen- rich Antes/ Joſeph Muͤller/ der ſanfte Bru- der/ ſ. 76. Auguſtin Neuſſer/ ſind bekannte herrnhutiſche Bruͤder. Johann Jacob Muͤller iſt der Schreiber/ ein Zinzendorfiſch Werck- zeug. Daß die fuͤnf uͤbrige ihres gleichen gewe- ſind, wer kan daran zweifeln? Und dennoch ſoll die fuͤrgeſchriebene, und vom Bruder Ludwig nach Belieben, mit ſeiner bekanten Vorſichtig- keit verzeichnete Glaubensformul, ein einmuͤthi- ges Bekentnis verſchiedener im Grunde noch nicht einig geweſener Sekten ſeyn. Ein Bekent- nis der drey aͤlteſten proteſtantiſchen Religio- nen (ſo nennet er ſ. 4. vermuthlich die Maͤhriſche Bruͤder, Reformirten, und Lutheraner) der Quacker/ Mennoniſten/ Taͤufer/ Freunde die den Sabbath halten (Siebentaͤger) Schwenkfelder/ Separatiſten, Einſiedler/ Jnſpirirten/ auf Gemeinſchaft wartenden/ und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/150
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/150>, abgerufen am 22.11.2024.