Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Jrthümern das geringste abzuändern. Andereinnere des Drukers, sondern eine vollständige Un-
wahrheit des Redners seye. Zu was Ende aber lüget Bruder Ludwig so handgreiflich? Man soll an ihm lauter Wunder und Zei- chen sehen. Wann andere noch nicht gan- tze Schulknaben sind, ist er schon ein beru- fener Lehrer und Apostel, der dem Kreutz dienet. Auch ist dahin zu rechnen, was er von seiner Absicht in Pensilvanien schreibet. Er spricht (im Kreutzreich s. 186.) der Zweck dieser Versamlungen seye gewesen, Pensilvanien vom fanaticismo zu retten: ohne/ daß die verschiedene Religionen zusammengestossen würden. Nun aber waren unter den sogenanten redlichen Männern/ die sich versamlet hatten, auch einige Jnspirirte (§. 34.) welche nach jeder- mans Geständnis, die ärgste Fanatiken sind. Diese solten ihre Religion nicht än- dern. Das war ein Gesetz der Versam- lung. Und dennoch solte ohne Aenderung ihrer Fantasterey, Pensilvanien mittelst dieser Versamlungen von der Fantasterey befreyet werden. Und was soll ich davon sagen, daß er gleich in der ersten Versam- lung, ehe noch an Glaubenspuncte gedacht worden, die Versamlete schon vor Brüder erken- Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Jrthuͤmern das geringſte abzuaͤndern. Andereinnere des Drukers, ſondern eine vollſtaͤndige Un-
wahrheit des Redners ſeye. Zu was Ende aber luͤget Bruder Ludwig ſo handgreiflich? Man ſoll an ihm lauter Wunder und Zei- chen ſehen. Wann andere noch nicht gan- tze Schulknaben ſind, iſt er ſchon ein beru- fener Lehrer und Apoſtel, der dem Kreutz dienet. Auch iſt dahin zu rechnen, was er von ſeiner Abſicht in Penſilvanien ſchreibet. Er ſpricht (im Kreutzreich ſ. 186.) der Zweck dieſer Verſamlungen ſeye geweſen, Penſilvanien vom fanaticismo zu retten: ohne/ daß die verſchiedene Religionen zuſammengeſtoſſen wuͤrden. Nun aber waren unter den ſogenanten redlichen Maͤnnern/ die ſich verſamlet hatten, auch einige Jnſpirirte (§. 34.) welche nach jeder- mans Geſtaͤndnis, die aͤrgſte Fanatiken ſind. Dieſe ſolten ihre Religion nicht aͤn- dern. Das war ein Geſetz der Verſam- lung. Und dennoch ſolte ohne Aenderung ihrer Fantaſterey, Penſilvanien mittelſt dieſer Verſamlungen von der Fantaſterey befreyet werden. Und was ſoll ich davon ſagen, daß er gleich in der erſten Verſam- lung, ehe noch an Glaubenspuncte gedacht worden, die Verſamlete ſchon vor Bruͤder erken- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0148" n="136"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> Jrthuͤmern das geringſte abzuaͤndern. Andere<lb/> <fw place="bottom" type="catch">innere</fw><lb/><note next="#seg2pn_31_5" xml:id="seg2pn_31_4" prev="#seg2pn_31_3" place="foot" n="(*)">des Drukers, ſondern eine vollſtaͤndige Un-<lb/> wahrheit des Redners ſeye. Zu was Ende<lb/> aber luͤget Bruder Ludwig ſo handgreiflich?<lb/> Man ſoll an ihm lauter Wunder und Zei-<lb/> chen ſehen. Wann andere noch nicht gan-<lb/> tze Schulknaben ſind, iſt er ſchon ein beru-<lb/> fener Lehrer und Apoſtel, der <hi rendition="#fr">dem Kreutz<lb/> dienet.</hi><lb/> Auch iſt dahin zu rechnen, was er von<lb/> ſeiner <hi rendition="#fr">Abſicht</hi> in Penſilvanien ſchreibet.<lb/> Er ſpricht (im <hi rendition="#fr">Kreutzreich</hi> ſ. 186.) der<lb/> Zweck dieſer Verſamlungen ſeye geweſen,<lb/><hi rendition="#fr">Penſilvanien vom fanaticismo zu retten:<lb/> ohne/ daß die verſchiedene Religionen<lb/> zuſammengeſtoſſen wuͤrden.</hi> Nun aber<lb/> waren unter den ſogenanten <hi rendition="#fr">redlichen<lb/> Maͤnnern/</hi> die ſich verſamlet hatten, auch<lb/> einige <hi rendition="#fr">Jnſpirirte</hi> (§. 34.) welche nach jeder-<lb/> mans Geſtaͤndnis, die aͤrgſte Fanatiken<lb/> ſind. Dieſe ſolten ihre Religion nicht aͤn-<lb/> dern. Das war ein Geſetz der Verſam-<lb/> lung. Und dennoch ſolte ohne Aenderung<lb/> ihrer Fantaſterey, Penſilvanien mittelſt<lb/> dieſer Verſamlungen von der Fantaſterey<lb/> befreyet werden. Und was ſoll ich davon<lb/> ſagen, daß er gleich in der erſten Verſam-<lb/> lung, ehe noch an Glaubenspuncte gedacht<lb/> worden, die Verſamlete ſchon vor Bruͤder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">erken-</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [136/0148]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
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innere
(*)
(*) des Drukers, ſondern eine vollſtaͤndige Un-
wahrheit des Redners ſeye. Zu was Ende
aber luͤget Bruder Ludwig ſo handgreiflich?
Man ſoll an ihm lauter Wunder und Zei-
chen ſehen. Wann andere noch nicht gan-
tze Schulknaben ſind, iſt er ſchon ein beru-
fener Lehrer und Apoſtel, der dem Kreutz
dienet.
Auch iſt dahin zu rechnen, was er von
ſeiner Abſicht in Penſilvanien ſchreibet.
Er ſpricht (im Kreutzreich ſ. 186.) der
Zweck dieſer Verſamlungen ſeye geweſen,
Penſilvanien vom fanaticismo zu retten:
ohne/ daß die verſchiedene Religionen
zuſammengeſtoſſen wuͤrden. Nun aber
waren unter den ſogenanten redlichen
Maͤnnern/ die ſich verſamlet hatten, auch
einige Jnſpirirte (§. 34.) welche nach jeder-
mans Geſtaͤndnis, die aͤrgſte Fanatiken
ſind. Dieſe ſolten ihre Religion nicht aͤn-
dern. Das war ein Geſetz der Verſam-
lung. Und dennoch ſolte ohne Aenderung
ihrer Fantaſterey, Penſilvanien mittelſt
dieſer Verſamlungen von der Fantaſterey
befreyet werden. Und was ſoll ich davon
ſagen, daß er gleich in der erſten Verſam-
lung, ehe noch an Glaubenspuncte gedacht
worden, die Verſamlete ſchon vor Bruͤder
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