Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit des Landes, und sein Bruder Antes/ muß Amensagen. §. 28. det dieser Brief noch ferner s. 34. daß Zin-
zendorf, da er die lutherische Vorsteher ge- sprochen, zu ihnen gesagt habe: O ihr ar- men Leute, ich bedaure euch sehr/ dann ihr seyd mit eurem Pfarrer jämmerlich betro- gen/ weil er ein Ertz Pietiste ist. Dieser Unnahme gehöret zum Zinzendorfischen Favoritstil, siehe die feine Rede am Kirch- weihfest der M. B. vom 12. May 1745. s. 16. Nun was die Pietisten anlanget/ so ist bekant/ daß sie sich nicht sowol durch Meinungen/ als durch den unor- dentlichsten und confusesten Lebens- wandel/ den man nur erdenken kan/ in ihr Unglück gestürtzt. Dann weil sie beständig den Priesterrock in die Sache hinein gemacht/ und sich vom ersten An- fang an vor der pestilentialischen Mei- nung nicht vorgesehen haben etc. etc. Bald schrieb auch Zinzendorf einen Brief/ an den schwedischen Minister, Herrn Tran- berg s. 39. in welchem er den neuen Predi- ger verketzert, mit Bedrohung, woferne der- selbe aus der Schwedischen Kirche nicht verdrungen werde, wolle er bey dem Ertz- bischof von Upsal klagen. Summa Zin- zendorf unterließ nichts, was er dienlich fande, Herrnhuterey in ihrer Schalkheit des Landes, und ſein Bruder Antes/ muß Amenſagen. §. 28. det dieſer Brief noch ferner ſ. 34. daß Zin-
zendorf, da er die lutheriſche Vorſteher ge- ſprochen, zu ihnen geſagt habe: O ihr ar- men Leute, ich bedaure euch ſehr/ dann ihr ſeyd mit eurem Pfarrer jaͤmmerlich betro- gen/ weil er ein Ertz Pietiſte iſt. Dieſer Unnahme gehoͤret zum Zinzendorfiſchen Favoritſtil, ſiehe die feine Rede am Kirch- weihfeſt der M. B. vom 12. May 1745. ſ. 16. Nun was die Pietiſten anlanget/ ſo iſt bekant/ daß ſie ſich nicht ſowol durch Meinungen/ als durch den unor- dentlichſten und confuſeſten Lebens- wandel/ den man nur erdenken kan/ in ihr Ungluͤck geſtuͤrtzt. Dann weil ſie beſtaͤndig den Prieſterrock in die Sache hinein gemacht/ und ſich vom erſten An- fang an vor der peſtilentialiſchen Mei- nung nicht vorgeſehen haben ꝛc. ꝛc. Bald ſchrieb auch Zinzendorf einen Brief/ an den ſchwediſchen Miniſter, Herrn Tran- berg ſ. 39. in welchem er den neuen Predi- ger verketzert, mit Bedrohung, woferne der- ſelbe aus der Schwediſchen Kirche nicht verdrungen werde, wolle er bey dem Ertz- biſchof von Upſal klagen. Summa Zin- zendorf unterließ nichts, was er dienlich fande, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0122" n="110"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">des Landes,</hi> und ſein Bruder <hi rendition="#fr">Antes/</hi> muß Amen<lb/> ſagen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 28.</fw><lb/> <p> <note next="#seg2pn_23_7" xml:id="seg2pn_23_6" prev="#seg2pn_23_5" place="foot" n="(*)">det dieſer Brief noch ferner ſ. 34. daß Zin-<lb/> zendorf, da er die lutheriſche Vorſteher ge-<lb/> ſprochen, zu ihnen geſagt habe: <hi rendition="#fr">O ihr ar-<lb/> men Leute, ich bedaure euch ſehr/ dann ihr<lb/> ſeyd mit eurem Pfarrer jaͤmmerlich betro-<lb/> gen/ weil er ein Ertz Pietiſte iſt.</hi> Dieſer<lb/> Unnahme gehoͤret zum Zinzendorfiſchen<lb/> Favoritſtil, ſiehe die feine <hi rendition="#fr">Rede am Kirch-<lb/> weihfeſt der M. B. vom 12. May 1745.<lb/> ſ. 16. Nun was die Pietiſten anlanget/<lb/> ſo iſt bekant/ daß ſie ſich nicht ſowol<lb/> durch Meinungen/ als durch den unor-<lb/> dentlichſten und confuſeſten Lebens-<lb/> wandel/ den man nur erdenken kan/ in<lb/> ihr Ungluͤck geſtuͤrtzt. Dann weil ſie<lb/> beſtaͤndig den Prieſterrock in die Sache<lb/> hinein gemacht/ und ſich vom erſten An-<lb/> fang an vor der peſtilentialiſchen Mei-<lb/> nung nicht vorgeſehen haben ꝛc. ꝛc.</hi><lb/> Bald ſchrieb auch Zinzendorf einen Brief/<lb/> an den ſchwediſchen Miniſter, Herrn <hi rendition="#fr">Tran-<lb/> berg</hi> ſ. 39. in welchem er den neuen Predi-<lb/> ger verketzert, mit Bedrohung, woferne der-<lb/> ſelbe aus der Schwediſchen Kirche nicht<lb/> verdrungen werde, wolle er bey dem Ertz-<lb/> biſchof von Upſal klagen. Summa Zin-<lb/> zendorf unterließ nichts, was er dienlich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">fande,</fw></note> </p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0122]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
des Landes, und ſein Bruder Antes/ muß Amen
ſagen.
§. 28.
(*)
(*) det dieſer Brief noch ferner ſ. 34. daß Zin-
zendorf, da er die lutheriſche Vorſteher ge-
ſprochen, zu ihnen geſagt habe: O ihr ar-
men Leute, ich bedaure euch ſehr/ dann ihr
ſeyd mit eurem Pfarrer jaͤmmerlich betro-
gen/ weil er ein Ertz Pietiſte iſt. Dieſer
Unnahme gehoͤret zum Zinzendorfiſchen
Favoritſtil, ſiehe die feine Rede am Kirch-
weihfeſt der M. B. vom 12. May 1745.
ſ. 16. Nun was die Pietiſten anlanget/
ſo iſt bekant/ daß ſie ſich nicht ſowol
durch Meinungen/ als durch den unor-
dentlichſten und confuſeſten Lebens-
wandel/ den man nur erdenken kan/ in
ihr Ungluͤck geſtuͤrtzt. Dann weil ſie
beſtaͤndig den Prieſterrock in die Sache
hinein gemacht/ und ſich vom erſten An-
fang an vor der peſtilentialiſchen Mei-
nung nicht vorgeſehen haben ꝛc. ꝛc.
Bald ſchrieb auch Zinzendorf einen Brief/
an den ſchwediſchen Miniſter, Herrn Tran-
berg ſ. 39. in welchem er den neuen Predi-
ger verketzert, mit Bedrohung, woferne der-
ſelbe aus der Schwediſchen Kirche nicht
verdrungen werde, wolle er bey dem Ertz-
biſchof von Upſal klagen. Summa Zin-
zendorf unterließ nichts, was er dienlich
fande,
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