Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. kan dann eine solche Ordination alsdann nochkräftig erklären, wann der, dem sie wiederfaren ist, durch die schädlichste, offentlich mit Hart- näckigkeit und beharrlichem Lästern behauptete Jrgeistereyen, sich aller Gemeinschaft der reinen Kirche verlustig gemacht? Nicht zu gedencken, daß Zinzendorf schuldig gewesen wäre, das Zeug- niß einer Ordination in Philadelphia behörig vor- zuweisen, da sodann es sich gezeigt haben würde, ob und wieweit die lutherische Gemeinen es hät- ten gelten lassen. Hat die Gemeine von welcher er berufen zu seyn vorgibt, dieses Zeugnis sich nicht vorlegen lasen, so hat sie gegen die lutheri- sche Verfassungen gehandelt, und kan allenfals ihr angeblicher Beruf nicht gerechtfertiget wer- den. Doch, da noch überdas, seinem Vorge- ben nach, er dieses Amt worzu er ordiniret wor- den, selbst abgeleget hatte: wie konte er auf die Ordination sich berufen? welche bey uns kein Sacrament ist, noch ein untilgbares Maalzei- chen einpräget. §. 27. allein die kleineste Schriftwahrheiten, da-
bey er doch sein Leben zu setzen versprochen hatte, sondern die allerwichtigste, recht freventlich. Ja er lässet die Heiden wandeln ihre Wege, und bekennet seyerlich: es seye seines Amtes nicht/ die geistlich- Todten (die nichts vom Blut Christi wis- sen) aufzuwecken. (§. 12. *) Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. kan dann eine ſolche Ordination alsdann nochkraͤftig erklaͤren, wann der, dem ſie wiederfaren iſt, durch die ſchaͤdlichſte, offentlich mit Hart- naͤckigkeit und beharrlichem Laͤſtern behauptete Jrgeiſtereyen, ſich aller Gemeinſchaft der reinen Kirche verluſtig gemacht? Nicht zu gedencken, daß Zinzendorf ſchuldig geweſen waͤre, das Zeug- niß einer Ordination in Philadelphia behoͤrig vor- zuweiſen, da ſodann es ſich gezeigt haben wuͤrde, ob und wieweit die lutheriſche Gemeinen es haͤt- ten gelten laſſen. Hat die Gemeine von welcher er berufen zu ſeyn vorgibt, dieſes Zeugnis ſich nicht vorlegen laſen, ſo hat ſie gegen die lutheri- ſche Verfaſſungen gehandelt, und kan allenfals ihr angeblicher Beruf nicht gerechtfertiget wer- den. Doch, da noch uͤberdas, ſeinem Vorge- ben nach, er dieſes Amt worzu er ordiniret wor- den, ſelbſt abgeleget hatte: wie konte er auf die Ordination ſich berufen? welche bey uns kein Sacrament iſt, noch ein untilgbares Maalzei- chen einpraͤget. §. 27. allein die kleineſte Schriftwahrheiten, da-
bey er doch ſein Leben zu ſetzen verſprochen hatte, ſondern die allerwichtigſte, recht freventlich. Ja er laͤſſet die Heiden wandeln ihre Wege, und bekennet ſeyerlich: es ſeye ſeines Amtes nicht/ die geiſtlich- Todten (die nichts vom Blut Chriſti wiſ- ſen) aufzuwecken. (§. 12. *) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0116" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit.</hi></fw><lb/> kan dann eine ſolche Ordination alsdann noch<lb/> kraͤftig erklaͤren, wann der, dem ſie wiederfaren<lb/> iſt, durch die ſchaͤdlichſte, offentlich mit Hart-<lb/> naͤckigkeit und beharrlichem Laͤſtern behauptete<lb/> Jrgeiſtereyen, ſich aller Gemeinſchaft der reinen<lb/> Kirche verluſtig gemacht? Nicht zu gedencken,<lb/> daß Zinzendorf ſchuldig geweſen waͤre, das Zeug-<lb/> niß einer Ordination in Philadelphia behoͤrig vor-<lb/> zuweiſen, da ſodann es ſich gezeigt haben wuͤrde,<lb/> ob und wieweit die lutheriſche Gemeinen es haͤt-<lb/> ten gelten laſſen. Hat die Gemeine von welcher<lb/> er berufen zu ſeyn vorgibt, dieſes Zeugnis ſich<lb/> nicht vorlegen laſen, ſo hat ſie gegen die lutheri-<lb/> ſche Verfaſſungen gehandelt, und kan allenfals<lb/> ihr angeblicher Beruf nicht gerechtfertiget wer-<lb/> den. Doch, da noch uͤberdas, ſeinem Vorge-<lb/> ben nach, er dieſes Amt worzu er ordiniret wor-<lb/> den, ſelbſt <hi rendition="#fr">abgeleget</hi> hatte: wie konte er auf die<lb/> Ordination ſich berufen? welche bey uns kein<lb/> Sacrament iſt, noch ein untilgbares Maalzei-<lb/> chen einpraͤget.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 27.</fw><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_22_3" prev="#seg2pn_22_2" place="foot" n="(**)">allein die kleineſte Schriftwahrheiten, da-<lb/> bey er doch ſein Leben zu ſetzen verſprochen<lb/> hatte, ſondern die allerwichtigſte, recht<lb/> freventlich. Ja er laͤſſet die Heiden wandeln<lb/> ihre Wege, und bekennet ſeyerlich: <hi rendition="#fr">es<lb/> ſeye ſeines Amtes nicht/ die geiſtlich-<lb/> Todten</hi> (die nichts vom Blut Chriſti wiſ-<lb/> ſen) aufzuwecken. (§. 12. *)</note> </p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0116]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit.
kan dann eine ſolche Ordination alsdann noch
kraͤftig erklaͤren, wann der, dem ſie wiederfaren
iſt, durch die ſchaͤdlichſte, offentlich mit Hart-
naͤckigkeit und beharrlichem Laͤſtern behauptete
Jrgeiſtereyen, ſich aller Gemeinſchaft der reinen
Kirche verluſtig gemacht? Nicht zu gedencken,
daß Zinzendorf ſchuldig geweſen waͤre, das Zeug-
niß einer Ordination in Philadelphia behoͤrig vor-
zuweiſen, da ſodann es ſich gezeigt haben wuͤrde,
ob und wieweit die lutheriſche Gemeinen es haͤt-
ten gelten laſſen. Hat die Gemeine von welcher
er berufen zu ſeyn vorgibt, dieſes Zeugnis ſich
nicht vorlegen laſen, ſo hat ſie gegen die lutheri-
ſche Verfaſſungen gehandelt, und kan allenfals
ihr angeblicher Beruf nicht gerechtfertiget wer-
den. Doch, da noch uͤberdas, ſeinem Vorge-
ben nach, er dieſes Amt worzu er ordiniret wor-
den, ſelbſt abgeleget hatte: wie konte er auf die
Ordination ſich berufen? welche bey uns kein
Sacrament iſt, noch ein untilgbares Maalzei-
chen einpraͤget.
§. 27.
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(**) allein die kleineſte Schriftwahrheiten, da-
bey er doch ſein Leben zu ſetzen verſprochen
hatte, ſondern die allerwichtigſte, recht
freventlich. Ja er laͤſſet die Heiden wandeln
ihre Wege, und bekennet ſeyerlich: es
ſeye ſeines Amtes nicht/ die geiſtlich-
Todten (die nichts vom Blut Chriſti wiſ-
ſen) aufzuwecken. (§. 12. *)
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