Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. Kirchen- oder Versamlungshaus das Schlosgewaltsamlich weggebrochen, und sich des Hau- ses bemächtiget hatte. Am 18. Julii, eben des- selben Jahres, neml. 1742. wurde das Haus wieder gereiniget, der sogenante Pyrläus/ den Zinzendorf mitgebracht hatte, hinausgetrieben, und alles in vorigen Stand gesetzt, die Sache aber nachher vor der Curt dahin abgeurtheilet, daß, de so zu reden. Jch habe in Teutschland schon vielmal gelesen und gehöret/ daß sie selbst ein Lügner wären. Was soll ich dann glauben? Zinz. Jch höre sie ha- ben meine Schriften gelesen, daß ich hier in Philadelphia als Jnspector ein luthe- risches Consistorium aufgerichtet/ und lutherischer Pfarrer bin. A. Jch habe in Chalestown sieben gedruckte Conferenzien gelesen/ und daraus ersehen/ daß ein Herr von Thürnstein hin und her Confu- sion gemacht habe; aber nicht gewust daß der Herr Graf ein lutherisch Consi- storium aufgerichtet und Jnspector und Pfarrer worden ist. Zinz. Das sind Je- suiter Streiche etc. Daß der sogenante Herr von Thürn- stein kein anderer seye, ist gnugsam be- kannt, und unter andern aus dem Kreutz- reich zu ersehen, wo s. 214. diese Unterschrift stehet: Lewis von Thürnstein geborner Graf von Zinzendorf. F 5
vierter Theil. Kirchen- oder Verſamlungshaus das Schlosgewaltſamlich weggebrochen, und ſich des Hau- ſes bemaͤchtiget hatte. Am 18. Julii, eben deſ- ſelben Jahres, neml. 1742. wurde das Haus wieder gereiniget, der ſogenante Pyrlaͤus/ den Zinzendorf mitgebracht hatte, hinausgetrieben, und alles in vorigen Stand geſetzt, die Sache aber nachher vor der Curt dahin abgeurtheilet, daß, de ſo zu reden. Jch habe in Teutſchland ſchon vielmal geleſen und gehoͤret/ daß ſie ſelbſt ein Luͤgner waͤren. Was ſoll ich dann glauben? Zinz. Jch hoͤre ſie ha- ben meine Schriften geleſen, daß ich hier in Philadelphia als Jnſpector ein luthe- riſches Conſiſtorium aufgerichtet/ und lutheriſcher Pfarrer bin. A. Jch habe in Chaleſtown ſieben gedruckte Conferenzien geleſen/ und daraus erſehen/ daß ein Herr von Thuͤrnſtein hin und her Confu- ſion gemacht habe; aber nicht gewuſt daß der Herr Graf ein lutheriſch Conſi- ſtorium aufgerichtet und Jnſpector und Pfarrer worden iſt. Zinz. Das ſind Je- ſuiter Streiche ꝛc. Daß der ſogenante Herr von Thuͤrn- ſtein kein anderer ſeye, iſt gnugſam be- kannt, und unter andern aus dem Kreutz- reich zu erſehen, wo ſ. 214. dieſe Unterſchrift ſtehet: Lewis von Thuͤrnſtein geborner Graf von Zinzendorf. F 5
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vierter Theil.
Kirchen- oder Verſamlungshaus das Schlos
gewaltſamlich weggebrochen, und ſich des Hau-
ſes bemaͤchtiget hatte. Am 18. Julii, eben deſ-
ſelben Jahres, neml. 1742. wurde das Haus
wieder gereiniget, der ſogenante Pyrlaͤus/ den
Zinzendorf mitgebracht hatte, hinausgetrieben,
und alles in vorigen Stand geſetzt, die Sache
aber nachher vor der Curt dahin abgeurtheilet,
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(*) de ſo zu reden. Jch habe in Teutſchland
ſchon vielmal geleſen und gehoͤret/ daß
ſie ſelbſt ein Luͤgner waͤren. Was ſoll
ich dann glauben? Zinz. Jch hoͤre ſie ha-
ben meine Schriften geleſen, daß ich hier
in Philadelphia als Jnſpector ein luthe-
riſches Conſiſtorium aufgerichtet/ und
lutheriſcher Pfarrer bin. A. Jch habe in
Chaleſtown ſieben gedruckte Conferenzien
geleſen/ und daraus erſehen/ daß ein
Herr von Thuͤrnſtein hin und her Confu-
ſion gemacht habe; aber nicht gewuſt
daß der Herr Graf ein lutheriſch Conſi-
ſtorium aufgerichtet und Jnſpector und
Pfarrer worden iſt. Zinz. Das ſind Je-
ſuiter Streiche ꝛc.
Daß der ſogenante Herr von Thuͤrn-
ſtein kein anderer ſeye, iſt gnugſam be-
kannt, und unter andern aus dem Kreutz-
reich zu erſehen, wo ſ. 214. dieſe Unterſchrift
ſtehet: Lewis von Thuͤrnſtein geborner
Graf von Zinzendorf.
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