Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
sich in der Heiligung, da die (*) gantze hei-
ligste Dreyeinigkeit in uns wohnet, und wür-
ket. (§. 46.) Und es hat Zinzendorf selbst
dieses Werk der Heiligung dem heiligen Geist,
als der Mutter zugeschrieben: wann anders
noch ein gesunder Gedanke, und nicht vielmehr
ein Geheimnis der Bosheit unter diesem Wort
stecken soll. Also ist dieses geistliche Ehewerk
dem Sohn GOttes nicht dergestalt eigen, daß
die andere Personen davon ausgeschlossen blei-
ben. Wie kan er nun dieses alles zusammen
reimen? Seine persönliche Kennzeichen sollen
Aemter der Gottheit seyn, (§. 40.) Das
Amt einer jeden Person, soll eine solche Ver-
richtung seyn, daran keine der anderen Perso-
nen, das geringste Antheil habe. (§. 40.) Und
gleichwol kan er mit diesen heillosen Erfindun-
gen so übel zu rechte kommen, daß er manches-
mal ohnversehens eine durch die andere vernich-
ten, und seinen babylonischen Verwirrungs-
geist bloß geben muß.

§. 51.
(*) Solte die Ehlichung und Ehe, den
Zustand des andern Lebens bedeuten, (§.
83. 125.) so werden wir in der Glücksee-
ligkeit des andern Lebens einer solchen geist-
lichen freudenreichen Vereinigung nicht
nur mit dem Sohne GOttes, sondern
mit dem Vater und heiligen Geiste zu-
gleich geniesen. Wir werden den drey-
einigen GOtt schauen in der seeligsten
Gemeinschaft seiner allerhöchsten Liebe.

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ſich in der Heiligung, da die (*) gantze hei-
ligſte Dreyeinigkeit in uns wohnet, und wuͤr-
ket. (§. 46.) Und es hat Zinzendorf ſelbſt
dieſes Werk der Heiligung dem heiligen Geiſt,
als der Mutter zugeſchrieben: wann anders
noch ein geſunder Gedanke, und nicht vielmehr
ein Geheimnis der Bosheit unter dieſem Wort
ſtecken ſoll. Alſo iſt dieſes geiſtliche Ehewerk
dem Sohn GOttes nicht dergeſtalt eigen, daß
die andere Perſonen davon ausgeſchloſſen blei-
ben. Wie kan er nun dieſes alles zuſammen
reimen? Seine perſoͤnliche Kennzeichen ſollen
Aemter der Gottheit ſeyn, (§. 40.) Das
Amt einer jeden Perſon, ſoll eine ſolche Ver-
richtung ſeyn, daran keine der anderen Perſo-
nen, das geringſte Antheil habe. (§. 40.) Und
gleichwol kan er mit dieſen heilloſen Erfindun-
gen ſo uͤbel zu rechte kommen, daß er manches-
mal ohnverſehens eine durch die andere vernich-
ten, und ſeinen babyloniſchen Verwirrungs-
geiſt bloß geben muß.

§. 51.
(*) Solte die Ehlichung und Ehe, den
Zuſtand des andern Lebens bedeuten, (§.
83. 125.) ſo werden wir in der Gluͤckſee-
ligkeit des andern Lebens einer ſolchen geiſt-
lichen freudenreichen Vereinigung nicht
nur mit dem Sohne GOttes, ſondern
mit dem Vater und heiligen Geiſte zu-
gleich genieſen. Wir werden den drey-
einigen GOtt ſchauen in der ſeeligſten
Gemeinſchaft ſeiner allerhoͤchſten Liebe.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0078" n="62"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
&#x017F;ich in der Heiligung, da die <note place="foot" n="(*)">Solte die <hi rendition="#fr">Ehlichung</hi> und Ehe, den<lb/>
Zu&#x017F;tand des andern Lebens bedeuten, (§.<lb/>
83. 125.) &#x017F;o werden wir in der Glu&#x0364;ck&#x017F;ee-<lb/>
ligkeit des andern Lebens einer &#x017F;olchen gei&#x017F;t-<lb/>
lichen freudenreichen Vereinigung nicht<lb/>
nur mit dem Sohne GOttes, &#x017F;ondern<lb/>
mit dem Vater und heiligen Gei&#x017F;te zu-<lb/>
gleich genie&#x017F;en. Wir werden den drey-<lb/>
einigen GOtt &#x017F;chauen in der &#x017F;eelig&#x017F;ten<lb/>
Gemein&#x017F;chaft &#x017F;einer allerho&#x0364;ch&#x017F;ten Liebe.</note> gantze hei-<lb/>
lig&#x017F;te Dreyeinigkeit in uns wohnet, und wu&#x0364;r-<lb/>
ket. (§. 46.) Und es hat Zinzendorf &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;es Werk der Heiligung dem heiligen Gei&#x017F;t,<lb/>
als der <hi rendition="#fr">Mutter</hi> zuge&#x017F;chrieben: wann anders<lb/>
noch ein ge&#x017F;under Gedanke, und nicht vielmehr<lb/>
ein Geheimnis der Bosheit unter die&#x017F;em Wort<lb/>
&#x017F;tecken &#x017F;oll. Al&#x017F;o i&#x017F;t die&#x017F;es gei&#x017F;tliche Ehewerk<lb/>
dem Sohn GOttes nicht derge&#x017F;talt eigen, daß<lb/>
die andere Per&#x017F;onen davon ausge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en blei-<lb/>
ben. Wie kan er nun die&#x017F;es alles zu&#x017F;ammen<lb/>
reimen? Seine per&#x017F;o&#x0364;nliche Kennzeichen &#x017F;ollen<lb/><hi rendition="#fr">Aemter</hi> der Gottheit &#x017F;eyn, (§. 40.) Das<lb/>
Amt einer jeden Per&#x017F;on, &#x017F;oll eine &#x017F;olche Ver-<lb/>
richtung &#x017F;eyn, daran keine der anderen Per&#x017F;o-<lb/>
nen, das gering&#x017F;te Antheil habe. (§. 40.) Und<lb/>
gleichwol kan er mit die&#x017F;en heillo&#x017F;en Erfindun-<lb/>
gen &#x017F;o u&#x0364;bel zu rechte kommen, daß er manches-<lb/>
mal ohnver&#x017F;ehens eine durch die andere vernich-<lb/>
ten, und &#x017F;einen babyloni&#x017F;chen Verwirrungs-<lb/>
gei&#x017F;t bloß geben muß.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 51.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0078] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit ſich in der Heiligung, da die (*) gantze hei- ligſte Dreyeinigkeit in uns wohnet, und wuͤr- ket. (§. 46.) Und es hat Zinzendorf ſelbſt dieſes Werk der Heiligung dem heiligen Geiſt, als der Mutter zugeſchrieben: wann anders noch ein geſunder Gedanke, und nicht vielmehr ein Geheimnis der Bosheit unter dieſem Wort ſtecken ſoll. Alſo iſt dieſes geiſtliche Ehewerk dem Sohn GOttes nicht dergeſtalt eigen, daß die andere Perſonen davon ausgeſchloſſen blei- ben. Wie kan er nun dieſes alles zuſammen reimen? Seine perſoͤnliche Kennzeichen ſollen Aemter der Gottheit ſeyn, (§. 40.) Das Amt einer jeden Perſon, ſoll eine ſolche Ver- richtung ſeyn, daran keine der anderen Perſo- nen, das geringſte Antheil habe. (§. 40.) Und gleichwol kan er mit dieſen heilloſen Erfindun- gen ſo uͤbel zu rechte kommen, daß er manches- mal ohnverſehens eine durch die andere vernich- ten, und ſeinen babyloniſchen Verwirrungs- geiſt bloß geben muß. §. 51. (*) Solte die Ehlichung und Ehe, den Zuſtand des andern Lebens bedeuten, (§. 83. 125.) ſo werden wir in der Gluͤckſee- ligkeit des andern Lebens einer ſolchen geiſt- lichen freudenreichen Vereinigung nicht nur mit dem Sohne GOttes, ſondern mit dem Vater und heiligen Geiſte zu- gleich genieſen. Wir werden den drey- einigen GOtt ſchauen in der ſeeligſten Gemeinſchaft ſeiner allerhoͤchſten Liebe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/78
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/78>, abgerufen am 23.11.2024.