Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
aus den schriften Pauli/ die lehrsäz-
ze der Christlichen gemeinen/
mit ge-
wisheit behaupten kan; also will der Herr
Graf, daß man die gemeinen, die sich
zu seinen grundsäzzen bekennen/
noth-
wendig auch nach seinen schriften richten
und schlichten soll. Er will leute haben,
die (*) ganz mit ihm sind. Daher ist
es gekommen, daß die gemeine, wie ich
im ersten theil erwiesen habe, die schänd-
lichste unwarheiten des Herrn Grafen,
auf ihre rechnung genommen, und in ei-
ne Apologie ihres glaubens verwandelt
hat. Und eben das ist die ursache, war-
um die sämtliche sogenannte mährische kir-
chen, bereits im jahr 1745. alle die gräf-
liche betriegereien, die von erstgedachtem
Herrn D. Baumgarten so gründlich, als
redlich entdekket worden, als ein schuld-
opfer übernommen hat. Dann weil der
Herr Graf, der seinen gegnern mit nichts,
dann lästerungen antworten kan, sogar
blos und beschämt stehen muste, daß er ge-

gen
(*) Siehe Herrn D. Baumgarten theol. be-
denken/
St. 24. s. 158.

Vorrede.
aus den ſchriften Pauli/ die lehrſaͤz-
ze der Chriſtlichen gemeinen/
mit ge-
wisheit behaupten kan; alſo will der Herr
Graf, daß man die gemeinen, die ſich
zu ſeinen grundſaͤzzen bekennen/
noth-
wendig auch nach ſeinen ſchriften richten
und ſchlichten ſoll. Er will leute haben,
die (*) ganz mit ihm ſind. Daher iſt
es gekommen, daß die gemeine, wie ich
im erſten theil erwieſen habe, die ſchaͤnd-
lichſte unwarheiten des Herrn Grafen,
auf ihre rechnung genommen, und in ei-
ne Apologie ihres glaubens verwandelt
hat. Und eben das iſt die urſache, war-
um die ſaͤmtliche ſogenannte maͤhriſche kir-
chen, bereits im jahr 1745. alle die graͤf-
liche betriegereien, die von erſtgedachtem
Herrn D. Baumgarten ſo gruͤndlich, als
redlich entdekket worden, als ein ſchuld-
opfer uͤbernommen hat. Dann weil der
Herr Graf, der ſeinen gegnern mit nichts,
dann laͤſterungen antworten kan, ſogar
blos und beſchaͤmt ſtehen muſte, daß er ge-

gen
(*) Siehe Herrn D. Baumgarten theol. be-
denken/
St. 24. ſ. 158.
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0008"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">aus den &#x017F;chriften Pauli/ die lehr&#x017F;a&#x0364;z-<lb/>
ze der Chri&#x017F;tlichen gemeinen/</hi> mit ge-<lb/>
wisheit behaupten kan; al&#x017F;o will der Herr<lb/>
Graf, daß man die gemeinen, <hi rendition="#fr">die &#x017F;ich<lb/>
zu &#x017F;einen grund&#x017F;a&#x0364;zzen bekennen/</hi> noth-<lb/>
wendig auch nach &#x017F;einen &#x017F;chriften richten<lb/>
und &#x017F;chlichten &#x017F;oll. Er will leute haben,<lb/><hi rendition="#fr">die</hi> <note place="foot" n="(*)">Siehe <hi rendition="#fr">Herrn D. Baumgarten theol. be-<lb/>
denken/</hi> St. 24. &#x017F;. 158.</note> <hi rendition="#fr">ganz mit ihm &#x017F;ind.</hi> Daher i&#x017F;t<lb/>
es gekommen, daß die gemeine, wie ich<lb/>
im er&#x017F;ten theil erwie&#x017F;en habe, die &#x017F;cha&#x0364;nd-<lb/>
lich&#x017F;te unwarheiten des Herrn Grafen,<lb/>
auf ihre rechnung genommen, und in ei-<lb/>
ne Apologie ihres glaubens verwandelt<lb/>
hat. Und eben das i&#x017F;t die ur&#x017F;ache, war-<lb/>
um die &#x017F;a&#x0364;mtliche &#x017F;ogenannte ma&#x0364;hri&#x017F;che kir-<lb/>
chen, bereits im jahr 1745. alle die gra&#x0364;f-<lb/>
liche betriegereien, die von er&#x017F;tgedachtem<lb/>
Herrn <hi rendition="#fr">D. Baumgarten</hi> &#x017F;o gru&#x0364;ndlich, als<lb/>
redlich entdekket worden, als ein &#x017F;chuld-<lb/>
opfer u&#x0364;bernommen hat. Dann weil der<lb/>
Herr Graf, der &#x017F;einen gegnern mit nichts,<lb/>
dann la&#x0364;&#x017F;terungen antworten kan, &#x017F;ogar<lb/>
blos und be&#x017F;cha&#x0364;mt &#x017F;tehen mu&#x017F;te, daß er ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0008] Vorrede. aus den ſchriften Pauli/ die lehrſaͤz- ze der Chriſtlichen gemeinen/ mit ge- wisheit behaupten kan; alſo will der Herr Graf, daß man die gemeinen, die ſich zu ſeinen grundſaͤzzen bekennen/ noth- wendig auch nach ſeinen ſchriften richten und ſchlichten ſoll. Er will leute haben, die (*) ganz mit ihm ſind. Daher iſt es gekommen, daß die gemeine, wie ich im erſten theil erwieſen habe, die ſchaͤnd- lichſte unwarheiten des Herrn Grafen, auf ihre rechnung genommen, und in ei- ne Apologie ihres glaubens verwandelt hat. Und eben das iſt die urſache, war- um die ſaͤmtliche ſogenannte maͤhriſche kir- chen, bereits im jahr 1745. alle die graͤf- liche betriegereien, die von erſtgedachtem Herrn D. Baumgarten ſo gruͤndlich, als redlich entdekket worden, als ein ſchuld- opfer uͤbernommen hat. Dann weil der Herr Graf, der ſeinen gegnern mit nichts, dann laͤſterungen antworten kan, ſogar blos und beſchaͤmt ſtehen muſte, daß er ge- gen (*) Siehe Herrn D. Baumgarten theol. be- denken/ St. 24. ſ. 158.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/8
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/8>, abgerufen am 22.11.2024.