Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. wahre GOtt kein solches generalverbot irgend- wo gemacht; sondern im gegentheil sich in sei- nem wort als den Vater, Sohn, und heiligen Geist, in einem unzertrennlichen wesen offenba- ret. Und wer zu GOtt kommen will/ mithin auch diejenige, die noch nicht mit GOtt vereini- get sind, müssen glauben, daß der dreieinige GOtt/ der wahre GOtt seye, Ebr. 11, 6. und müssen in ihren sünden sterben/ wann sie nicht glauben, daß der Heiland GOttes Sohn seye, Joh. 8, 18. 19. 24. 27. mithin nach seiner gött- lichen natur einen Vater habe. Also hat nie- mand dieses generalverbot gegeben, als der Herr Graf, der sich über alles was GOtt ist, er- hebet, 2. Thess. 2, 4. und der ganzen welt sich selbst zu einem generalgötzen aufdringen will. 3) Wenn man erst inne geworden, daß die- ser eine Gott/ nemlich der Erlöser, mensch gewor- den ist, das heiset soviel: wenn man ihn vor sei- nen bruder und ältesten angenommen hat, als- dann höret die anbetung auf. Dann ehret man ihn nur creatürlich und figürlich/ wie das weib seinen mann ehret, als eine creatur ihres glei- chen, nur daß er ihr haupt ist. 4) Und wann dieses geschehen, so hat man anstat des einen GOttes, nemlich JEsu Chri- sti, (der nun als ein bloser bruder angesehen wird,) wieder einen GOtt, nemlich den Va- ter. v. 11. Der hört/ daß noch ein Va- ter ist/ etc. (*) Pred. N 3
anderer Theil. wahre GOtt kein ſolches generalverbot irgend- wo gemacht; ſondern im gegentheil ſich in ſei- nem wort als den Vater, Sohn, und heiligen Geiſt, in einem unzertrennlichen weſen offenba- ret. Und wer zu GOtt kommen will/ mithin auch diejenige, die noch nicht mit GOtt vereini- get ſind, muͤſſen glauben, daß der dreieinige GOtt/ der wahre GOtt ſeye, Ebr. 11, 6. und muͤſſen in ihren ſuͤnden ſterben/ wann ſie nicht glauben, daß der Heiland GOttes Sohn ſeye, Joh. 8, 18. 19. 24. 27. mithin nach ſeiner goͤtt- lichen natur einen Vater habe. Alſo hat nie- mand dieſes generalverbot gegeben, als der Herr Graf, der ſich uͤber alles was GOtt iſt, er- hebet, 2. Theſſ. 2, 4. und der ganzen welt ſich ſelbſt zu einem generalgoͤtzen aufdringen will. 3) Wenn man erſt inne geworden, daß die- ſer eine Gott/ nemlich der Erloͤſer, menſch gewor- den iſt, das heiſet ſoviel: wenn man ihn vor ſei- nen bruder und aͤlteſten angenommen hat, als- dann hoͤret die anbetung auf. Dann ehret man ihn nur creatuͤrlich und figuͤrlich/ wie das weib ſeinen mann ehret, als eine creatur ihres glei- chen, nur daß er ihr haupt iſt. 4) Und wann dieſes geſchehen, ſo hat man anſtat des einen GOttes, nemlich JEſu Chri- ſti, (der nun als ein bloſer bruder angeſehen wird,) wieder einen GOtt, nemlich den Va- ter. v. 11. Der hoͤrt/ daß noch ein Va- ter iſt/ ꝛc. (*) Pred. N 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0207" n="197"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">anderer Theil.</hi> </fw><lb/> <note xml:id="seg2pn_32_4" prev="#seg2pn_32_3" place="foot" n="(**)"> <list> <item>wahre GOtt kein ſolches <hi rendition="#fr">generalverbot</hi> irgend-<lb/> wo gemacht; ſondern im gegentheil ſich in ſei-<lb/> nem wort als den Vater, Sohn, und heiligen<lb/> Geiſt, in einem unzertrennlichen weſen offenba-<lb/> ret. Und <hi rendition="#fr">wer zu GOtt kommen will/</hi> mithin<lb/> auch diejenige, die noch nicht mit GOtt vereini-<lb/> get ſind, muͤſſen glauben, daß der <hi rendition="#fr">dreieinige<lb/> GOtt/</hi> der wahre GOtt ſeye, <hi rendition="#fr">Ebr.</hi> 11, 6. und<lb/> muͤſſen in ihren <hi rendition="#fr">ſuͤnden ſterben/</hi> wann ſie nicht<lb/> glauben, daß der Heiland GOttes Sohn ſeye,<lb/><hi rendition="#fr">Joh.</hi> 8, 18. 19. 24. 27. mithin nach ſeiner goͤtt-<lb/> lichen natur einen <hi rendition="#fr">Vater</hi> habe. Alſo hat nie-<lb/> mand dieſes <hi rendition="#fr">generalverbot</hi> gegeben, als der<lb/> Herr Graf, der ſich uͤber alles was GOtt iſt, er-<lb/> hebet, 2. <hi rendition="#fr">Theſſ.</hi> 2, 4. und der ganzen welt ſich<lb/> ſelbſt zu einem generalgoͤtzen aufdringen will.</item><lb/> <item>3) Wenn man erſt inne geworden, daß die-<lb/> ſer <hi rendition="#fr">eine Gott/</hi> nemlich der Erloͤſer, menſch gewor-<lb/> den iſt, das heiſet ſoviel: wenn man ihn vor ſei-<lb/> nen bruder und aͤlteſten angenommen hat, als-<lb/> dann hoͤret die anbetung auf. Dann <hi rendition="#fr">ehret man</hi><lb/> ihn nur <hi rendition="#fr">creatuͤrlich und figuͤrlich/</hi> wie das weib<lb/> ſeinen mann ehret, als eine creatur ihres glei-<lb/> chen, nur daß er ihr haupt iſt.</item><lb/> <item>4) Und wann dieſes geſchehen, ſo hat man<lb/> anſtat des <hi rendition="#fr">einen</hi> GOttes, nemlich JEſu Chri-<lb/> ſti, (der nun als ein bloſer bruder angeſehen<lb/> wird,) wieder einen GOtt, nemlich den <hi rendition="#fr">Va-<lb/> ter. v.</hi> 11. Der <hi rendition="#fr">hoͤrt/ daß noch ein Va-<lb/> ter iſt/ ꝛc.</hi></item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch">(*) <hi rendition="#fr">Pred.</hi></fw> </note> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">N 3</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [197/0207]
anderer Theil.
(**)
(**) wahre GOtt kein ſolches generalverbot irgend-
wo gemacht; ſondern im gegentheil ſich in ſei-
nem wort als den Vater, Sohn, und heiligen
Geiſt, in einem unzertrennlichen weſen offenba-
ret. Und wer zu GOtt kommen will/ mithin
auch diejenige, die noch nicht mit GOtt vereini-
get ſind, muͤſſen glauben, daß der dreieinige
GOtt/ der wahre GOtt ſeye, Ebr. 11, 6. und
muͤſſen in ihren ſuͤnden ſterben/ wann ſie nicht
glauben, daß der Heiland GOttes Sohn ſeye,
Joh. 8, 18. 19. 24. 27. mithin nach ſeiner goͤtt-
lichen natur einen Vater habe. Alſo hat nie-
mand dieſes generalverbot gegeben, als der
Herr Graf, der ſich uͤber alles was GOtt iſt, er-
hebet, 2. Theſſ. 2, 4. und der ganzen welt ſich
ſelbſt zu einem generalgoͤtzen aufdringen will.
3) Wenn man erſt inne geworden, daß die-
ſer eine Gott/ nemlich der Erloͤſer, menſch gewor-
den iſt, das heiſet ſoviel: wenn man ihn vor ſei-
nen bruder und aͤlteſten angenommen hat, als-
dann hoͤret die anbetung auf. Dann ehret man
ihn nur creatuͤrlich und figuͤrlich/ wie das weib
ſeinen mann ehret, als eine creatur ihres glei-
chen, nur daß er ihr haupt iſt.
4) Und wann dieſes geſchehen, ſo hat man
anſtat des einen GOttes, nemlich JEſu Chri-
ſti, (der nun als ein bloſer bruder angeſehen
wird,) wieder einen GOtt, nemlich den Va-
ter. v. 11. Der hoͤrt/ daß noch ein Va-
ter iſt/ ꝛc.
(*) Pred.
N 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |